Bullworker – Krafttraining zu Hause – Ratgeber + Review


Bullworker

Der Markt, was Fitnessgeräte zum Heimtraining betrifft, ist so riesig, wie das Bedürfnis von Sportlern und Nichtsportlern sich fit zu halten. Unter den guten und weniger guten Geräten sticht eines hervor. Der vom deutschen Ingenieur Gert F. Kölbel, 1962 erfundene und von der Firma Bullworker kontinuierlich verbesserte Bullworker, behauptet sich schon seit 60 Jahren auf dem Markt.

Der Bullworker ist ein Krafttrainingsgerät für zu Hause. Es erlaubt eine Vielzahl von ziehenden, drückenden und isometrischen Ganzkörperübungen. Der Trainingsreiz wird, bei neueren Modellen, von (5) austauschbaren Federn erzeugt, die Widerstände von bis zu ca.70 kg bieten.

Moderne Bullworker gibt es in 3 unterschiedlichen Größen. Der „Classic Bow“, der klassische Bullworker ist ca. 92 cm lang, während der sogenannte „Steel Bow“, mit knapp 51 cm deutlich kompaktere Maße aufweist. Der lange Bullworker, ist für ein Ganzkörpertraining konzipiert, während der kürzere Steel Bow, seine Stärken beim Oberkörpertraining voll ausspielt.

Der preiswerte Bow Basic ist mit einer Länge von 71 cm und einer nicht austauschbaren Feder ein Mittelding zwischen dem Bow Classic und Steel Bow.

Die Originalversion des Bullworker verfügte über nur eine Feder zum Erzeugen des Trainingswiderstandes. Moderne Bullworker werden, mit Ausnahme des Bow Basic, heute mit 5 Federn geliefert. So lässt sich der Trainingsreiz, optimal auf die individuellen Bedürfnisse des Nutzers und die jeweiligen Trainingswiderstände anpassen.

Der Bullworker ermöglicht es isometrisch, dynamisch und isotonisch zu trainieren. Das Gerät ist für (fast) alle Fitnesslevel und Altersstufen geeignet. Der Trainingswiderstand nimmt mit steigender Kompression der Feder zu. Die Kraftkurve passt sich somit der Bewegung an und fordert die Muskulatur besonders intensiv.

Ich habe schon als Teenager mit einem Bullworker trainiert und habe nach langer Pause das Training mit einem modernen Modell wieder aufgenommen. Meine Erfahrungen, Kritik und Meinung zum Bullworker, habe ich, neben allgemeinen Informationen zum Gerät, in diesem Beitrag zusammengefasst.

Wie funktioniert ein Bullworker?

Der Bullworker ist ein Fitnessgerät, das aufgrund seiner geringen Größe und Gewichts, in Verbindung mit einer großen Bandbreite an Übungsmöglichkeiten, millionenfach verkauft wurde und sich erfolgreich seit 60 Jahren, am Markt der Heimtrainingsgeräte, behauptet hat.

Im Grunde besteht der Bullworker, aus zwei miteinander verbunden, ineinander verschiebbarer Metallrohre, die über Druck oder Zug, gegen einen Federwiderstand komprimiert werden. Druck wird über die am Ende der Rohre montierten Griffe ausgeübt, Zug über den außen montierten Kabelzug.

Moderne Bullworker verfügen, mit Ausnahme des Bow Basic, über (5) austauschbare Federn, die es sehr individuell erlauben den Trainingswiderstand zu adjustieren. Mit etwas Übung dauert der Federwechsel nicht länger als 10 Sekunden.

Ein außen am Bullworker befestigter, längs verschiebbarer Ring, dient als sogenannter Power Meter und erlaubt es anhand einer am Bullworker angebrachten Zentimeterskala, die jeweilige Kraftleistung zu messen. Das Prinzip ist denkbar einfach und bewährt.

Die so gemessenen Kraftleistungen, dienen als Referenzwerte, für die erbrachten Kraftleistung und der Optimierung des persönlichen Trainings.

Wie wird mit dem Bullworker trainiert?

Der Bullworker erlaubt eine Vielzahl an unterschiedlichen Druck und Zugübungen und eignet sich zum Training des gesamten Körpers. Ursprünglich als isometrisches Trainingsgerät konzipiert, kann sowohl isometrisch als auch dynamisch (isotonic, isomotion) mit dem Bullworker trainiert werden.

Die vielen sich bietenden Übungen, Widerstände und Trainingsmöglichkeiten, machen den ursprünglich rein fürs isometrische Krafttraining konzipierten Bullworker, zu einer äußerst vielseitigen Maschine.

Isometrisches Training mit dem Bullworker

Das isometrische Training, eignet sich, durch viele Studien erwiesen, besonders gut zum schnellen Kraftaufbau. Es ist, sofern man richtig atmet, sicher für gesunde Menschen und hat sich als besonders gelenkschonend erwiesen. Beim isometrischen Training bleibt die Länge des angespannten Muskels konstant. Es findet keine Bewegung in den Gelenken statt.

Isometrisches Training ist „Low Impact“ Training. Es gibt kaum Abnutzungserscheinungen, da keine Bewegung in den Gelenken stattfindet.

Isometrisches Training eignet sich auch für Menschen mit eingeschränktem Bewegungsspielraum und geschädigten Gelenken, da der zu trainierende, schmerzfreie, Gelenkwinkel, frei gewählt werden kann. Es versteht sich von selbst, dass in solchen Fällen, kein Training ohne Rücksprache mit dem Arzt oder besser dem Physiotherapeuten, begonnen werden sollte.

Sportler, die zu Sehnenentzündungen (Tendinitis) oder Sehnenscheidenentzündungen neigen, sind beim isometrischen Training, gut aufgehoben. Die entzündungsfördernden Belastungen, bei der Bewegungsausführung, fallen weg.

Wer es, krafttrainingsbedingt sehr oft mit einem Tennis- oder Golferellenbogen zu tun bekommt, kann isometrisch in vielen Fällen weitertrainieren, bzw. mit isometrischen Übungen, diese Beschwerden ganz vermeiden.

Isometrisches Training ist nicht nur, für die ältere Generation, die nicht mehr so schnell regeneriert, ein echter Vorteil.

Sportler mit erhöhtem Blutdruck, sollten ebenfalls Rücksprache mit ihrem Arzt halten, wenn sie vorhaben intensiv isometrisch zu trainieren, dass bei der Trainingsmethode, für gesunde Menschen unbedenklich, hohe Blutdruckspitzen auftreten können.

Eine Todsünde beim isometrischen Training ist es, nicht weiterzuatmen, bzw. zu einer Pressatmung überzugehen. Deshalb solltest du ganz am Anfang des isometrischen Trainings, sehr bewusst auf deine Atmung achten.

Isotonisches (dynamisches) Training mit dem Bullworker

Der Bullworker ermöglicht, neben isometrischen Übungen, auch ein dynamisches (isotonisches) Training, wie du es vom konventionellen Krafttraining (konzentrisch, exzentrisch) kennst. Du kannst eine Vielzahl von Zug- und Druckübungen für alle Muskelgruppen durchführen.

Insofern unterscheidet sich das Bullworkertraining nicht von anderen Trainingsmethoden. Im Unterschied zum Körpergewichts- oder Hanteltraining, wird der Trainingswiderstand, mit dem Bullworker allerdings, nicht durch die Schwerkraft, sondern durch eine Feder erzeugt.

Das macht den Bullworker leicht, kompakt, sehr einfach zu transportieren und besonders sicher. Selbst wenn du zum Muskelversagen trainierst, kannst du den Bullworker, am Ende der Übung noch immer kontrollieren und sicher absetzen.

Die Erfahrung lehrt, dass diese beim Hanteltraining nicht der Fall ist. Um Unfälle zu vermeiden, werden Spotter, Sportler, die die Hantel helfen kontrolliert, abzulegen oder Power Racks verwendet. Power Racks schränken den Spielraum von Langhanteln ein und verhindern so ein unkontrolliertes Fallen der Hanteln.

Isomotion – mit dem Bullworker

Isomotion, ist ein urheberrechtlich geschützter Begriff, der das Gleiche meint, wie der von einem anderen Hersteller verwendete, ebenfalls patentierte Begriff, isokinetisch.

Bei der Isomotion gilt es, konstanten Zug oder Druck auf den Bullworker auszuüben und den Bullworker dabei im Raum frei zu bewegen. Es handelt sich um eine Kombination aus isometrischem und dynamischem Training, die sich für den Muskelaufbau, als besonders effektiv erwiesen hat. (Zur Kontrolle dient der verschiebbare Ring am Gerät.)

Der Bullworker bietet dabei im Unterschied zu Konkurrenzprodukten, die Möglichkeit über Zug oder Druck zu arbeiten und verfügt über deutlich längere Federwege. Was das Training vielseitiger und interessanter gestaltet.

Bullworker Übungen

Mit dem Bullworker lassen sich sowohl mehrgelenkige als auch eingelenkige (Isolationsübungen) Zug- und Druckübungen, durchführen. Der Schwerpunkt der Übungen beansprucht aber mehrere Gelenke und Muskelgruppen gleichzeitig. Das hilft, die koordinativen Fähigkeiten (intermuskuläre Koordination) zu verbessern.

Isolationsübungen haben ihren Wert, wenn es darum geht, Schwächen und muskuläre Dysbalancen (Ungleichgewichte) auszugleichen. Diese Übungen sollten, nur einen geringen Teil deiner Trainingszeit ausmachen.

Mehrgelenkige Übungen, sind natürlicher, machen dich besser im Sport und regen die Hormonproduktion des Körpers (Testosteron, Wachstumshormone), stärker an.

Die Grundübungen, aus dem Hanteltraining – Kniebeuge, Kreuzheben, Bankdrücken, Military Press (über Kopf drücken) und Lat Pull Downs (vgl. Klimmzüge), kannst du mit dem Bullworker nur zum Teil 1:1 simulieren. Es finden sich aber für alle Muskelgruppen und Bewegungsmuster vollwertiger Ersatz im Übungspool.

Beim Kauf eines Bullworkers wird die Übungsanleitung und ein dreimonatiges Trainingsprogramm mitgeliefert. Trainings und Übungen findest du außerdem auf der YouTube Seite von Bullworker.

Übungsanleitungen im PDF Format sind auf der Webseite der Firma Bullworker kostenlos erhältlich.

Bullworker Trainingspläne

Mit dem Bullworker, wird eine ausführliche, in einfachem englisch gehaltene Übungsbeschreibung mitgeliefert. Ein Trainingsplan zum stetigen Kraftaufbau, für 3 Monate ist darin ebenso enthalten. Mit den nach 3 Monaten gemachten Erfahrungen, sollte jeder in der Lage sein, sein Training seinen Bedürfnissen anzupassen.

Die Firma Bullworker stellt im Mitgliederbereich, weitere Trainingspläne zur Verfügung. Dazu zählen auch Split Trainingspläne, die, wie im fortgeschrittenen Bodybuilding, jeweils eine oder zwei Muskelgruppen, pro Trainingstag, trainieren.

Grundsätzlich ist die Trainingsplanung, mit dem Bullworker, der Programmgestaltung bei anderen Krafttrainingsmethoden sehr ähnlich. Es gibt die Möglichkeit in jedem Training den gesamten Körper zu trainieren, was besonders zu Beginn des Trainings, die beste Möglichkeit darstellt.

Mit mehr Erfahrung kann es dann für den einen oder anderen sinnvoll sein, das Training in „Muskelgruppen“, die an unterschiedlichen Trainingstagen beansprucht werden, aufzuteilen. Wichtig ist es dabei dem Körper genug Pause zur Regeneration zu geben und ihn ausgewogen zu trainieren.

Das Führen eines Trainingstagebuchs, ist die beste Lösung, die Erfolge und Misserfolge im Training messbar machen und die richtigen Schlüsse, für die künftige Trainingsplanung zu treffen.

Die Grundsätze der Trainingsplanung gelten, für den Bullworker, wie für jede andere Art des Krafttrainings auch. Mehr Informationen zur Gestaltung eines Trainingsplanes erhältst du unter:

Eignet sich der Bullworker zum Muskelaufbau?

Der Bullworker eignet sich sehr gut zum Muskelaufbau. Die große Zahl an ziehenden und drückenden Übungen, unterschiedliche Federn als Widerstände und die Möglichkeit, isotonisch, isometrisch und einer Kombination aus beiden Methoden (Isomotion) zu trainieren, bieten beste Grundlagen für Hypertrophie.

Die Möglichkeiten des Bullworkers zum Muskelaufbau, müssen durch eine ausgewogene und proteinreiche Ernährung, einen sinnvollen Trainingsplan und ausreichende Regenerationszeiten, begleitet werden, um bestmögliche Resultate, was Muskel und Kraftzuwachs betrifft zu erzielen.

Wer sein Training intensiv genug gestaltet, sorgfältig plant und dokumentiert, kann mit einem sehr geringen Zeitaufwand, Muskulatur und Kraft aufbauen. Dazu reichen schon 60- bis 90-Minuten-Training in der Woche aus.

Wesentlich ist es, die Kraftleistungen zu verbessern. Das kann durch höhere Trainingswiderstände, mehr Wiederholungen, bei gleichbleibendem Widerstand und bis zu einem gewissen Punkt, durch die Erhöhung des gesamten Trainingsvolumens (Zahl der Sätze, Übungen und Wiederholungen) geschehen.

Grundsätzlich solltest du versuchen, mit einem Minimum an Aufwand Verbesserungen zu erreichen. Dann hast du immer noch die Möglichkeit, das Trainingsvolumen zu erhöhen, bis du an eine natürliche Belastungsgrenze stoßen wirst.

Welche Vorteile bringen austauschbaren Federn beim Bullworker?

Moderne Bullworker wie der Steel Bow und der Bullworker Classic verfügen über (5) austauschbare Federn in verschiedenen Stärken. Dies ermöglicht ein noch gezielteres und abwechslungsreicheres Training. Man kann nicht nur den Trainingswiderstand an sein Kraftniveau anpassen, sondern auch den gewünschten Bewegungsbereich einstellen.

Aus diesem Grund greife ich in meinem Training wieder auf schwächere Federn zurück. Ich möchte einen möglichst großen Bewegungsradius abdecken.

Die austauschbaren Federn sind wichtig, um den gesamten Bewegungsspielraum auszunutzen und die Zielmuskulatur in einem großen Winkelbereich zu trainieren. Zu starke Federn lassen nur Teilbewegungen zu, zu schwache Federn bieten insgesamt zu wenig Trainingsreize oder erfordern sehr hohe Wiederholungszahlen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass das System durch die austauschbaren Federn von mehreren Personen optimal genutzt werden kann. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das moderne Wechselfedersystem von Bullworker eine wesentliche Verbesserung, gegenüber den Vorgängermodellen, darstellt.

Bullworker meine Erfahrungen

Ich habe als Teenager mit meinem ersten Bullworker trainiert und meine ersten Erfahrungen mit Krafttraining gemacht. Damals hatte ich keine Ahnung von Trainingslehre und Programmgestaltung. Ich habe einfach jeden Tag, die am Begleitposter dargestellten Übungen gemacht. Die Erfolge waren, trotz des aus heutiger Sicht, suboptimalen Trainings, sicht- und spürbar.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt trainiere ich seit einigen Wochen wieder mit einem Bullworker. Mit isometrischem und dynamischen Training, und der Kombination aus beiden Methoden (isomotion) habe ich viel länger Erfahrung.

Muskelschwächen – muskuläres Ungleichgewicht aufgedeckt

Was mir beim Bullworkertraining sofort aufgefallen ist: Die gesamte Rückenmuskulatur, lässt sich mit der Maschine, sehr gut ansprechen. Muskuläre Dysbalancen, unterschiedlich starke bzw. schwache Muskeln, auf einer Körperseite, im Vergleich zur anderen, deckt der Bullworker sofort auf.

Als Rechtsausleger, ich kämpfe als Kampfsportler, mit dem rechten Fuß, näher am Gegner, haben sich durch die einseitigen Belastungen, einige muskuläre Dysbalancen entwickelt. Das, obwohl ich in meinem Krafttraining seit Jahren versuche, das Ungleichgewicht auszugleichen.

Unterschiedlich, asymmetrisch stark entwickelte Muskulatur, ist die Ursache für Haltungsschäden, einseitiger Abnutzung von Gelenken und ein Risikofaktor für Sportverletzungen. Aus diesem Grund sollte jeder, egal ob Sportler oder nicht, versuchen diese Faktoren in den Griff zu bekommen. Die Antwort darauf sind gezieltes Krafttraining und Dehnungsübungen.

Ungewohnte Trainingsreize vs. funktionelle Bewegungsmuster

Wer neue Übungen in sein Training aufnimmt oder neue Geräte nutzt, setzt ungewohnte Trainingsreize und wird das, unabhängig von der angewandten Trainingsmethode, zu Beginn spüren, bis sich der Körper an die neuen Belastungen gewöhnt hat.

Was mir mit einem gewissen Erschrecken aufgefallen ist, dass ich bei einigen Übungen, nicht unbedingt an der Muskelkraft, der Hauptzielmuskulatur scheitere, sondern an den assistierenden, stabilisierenden kleineren Muskelgruppen. Das obwohl ich immer Aufmerksamkeit, auf ein möglichst ausgewogenes Training gelegt habe.

Man kann es auch so formulieren:

Das Bullworkertraining ist funktionell und sorgt für eine ausgewogene Muskelentwicklung, die Verletzungsrisiken reduziert. Denn erst, wenn die kleineren assistierenden Muskelgruppen stark genug sind, lässt sich die Übung unter hoher Last sicher ausführen. Das reduziert auch dramatisch die Verletzungsrisiken, beim Sport, wenn maximaler Krafteinsatz gefragt ist.

Muskelaufbau – Kraftgewinn mit dem Bullworker

Mit dem Bullworker, kann ich ganz gezielt und sicher auch bisher, vernachlässigte Muskelgruppen trainieren. In meinem Fall sind das neben, dem oberen Rücken, vor allem die Rumpfmuskulatur. Aufgrund eines verschobenen Lendenwirbels fallen Übungen im Liegen, für mich aus. Sie sind mir unangenehm und bereiten teilweise Schmerzen.

Mit dem Bullworker kann ich die Rumpfmuskulatur, stehend, sitzend oder kniend trainieren. Die Übungen sind sicher und haben nach kurzer Zeit, zu einem spürbaren Kraftgewinn geführt.

Einige Übungen, wie den „Bogenschützen“ und den „Cable Spread“ vor dem Körper, führe ich derzeit noch mit geringen Widerständen und mehr Wiederholungen durch. Das, um abgeschwächte Muskulatur aufzubauen und nicht durch hohe Trainingsreize zu überlasten und Verletzungen zu riskieren.

Die Unterarmmuskulatur ist bei allen Übungen mit dem Bullworker beteiligt. Auch aus dieser Hinsicht ist das Training funktionell, denn die Griffkraft wird immer mittrainiert.

Update – Trainingsergebnisse

Nachdem ich mein Krafttraining mehr und mehr auf den Bullworker konzentriere, ich mache zur Zeit ca. 80 % des Oberkörpertrainings mit dem Gerät, konnte ich deutliche Muskelzuwächse feststellen.

Auffällig ist, dass alle Muskelgruppen der Unterarme stark beansprucht werden.

Allerdings halte ich mich nicht mehr an die Empfehlungen des Herstellers, was die Anzahl der Wiederholungen betrifft. Da für das Setzen des gewünschten Trainingsreizes, die TUT (time under tension), die Zeit, in der der Muskel unter Spannung steht, entscheidend ist, trainiere ich mit einem Timer.

(Entsprechende Timer kannst du dir als App auf deinem Smartphone installieren. Ich nutze seit Jahren eine kostenlose Version und bin absolut zufrieden damit.)

Wer Muskeln aufbauen will, ist mit einer Satzlänge von 30 Sekunden und 3 Sätzen pro Übung gut beraten. Die Pausen zwischen den Sätzen halte ich mit 20 Sekunden sehr kurz. Wer längere Pausen bevorzugt, kann diese auf ca. 1 Minute ausdehnen.

Das Training dauert dann aber insgesamt entsprechend länger.

Meine weiteren Erfahrungen, werde ich an dieser Stelle, immer wieder auf dem neuesten Stand halten.

Bullworker Kritik

Der Bullworker hat sich 60 Jahre lang am Fitnessmarkt behauptet und millionenfach verkauft. Es ist ein kompaktes, vielseitig einsetzbares Heimtrainingsgerät. Trotzdem, Menschen sind unterschiedlich, erfüllt er nicht die Ansprüche aller Sportler.

Der Rücken könne mit dem Bullworker nicht ausreichend trainiert werden

Diesem immer wieder auftauchenden Kritikpunkt muss ich entschieden widersprechen. Es gibt eine große Zahl an Rückenübungen mit dem Bullworker, die bei modernen Modellen, mittels austauschbarer Federn, sehr gut, in ihrem Schwierigkeitsgrad, angepasst werden können.

Aus meiner Erfahrung lässt sich der obere Rücken und der hintere Teil der Schultermuskulatur, besonders gut mit dem Bullworker, trainieren. Ähnlich effektiv arbeiten nur spezielle Maschinen im Fitnessstudio. Aber auch das Training des breiten Rückenmuskels (Latissimus Dorsi) funktioniert sehr gut.

Der Bullworker eigne sich nicht zum Beintraining

Auch, wenn ich persönlich mein Beitraining ausschließlich mit Körpergewichtsübungen mache, bietet der Bullworker fürs Beintraining, einige interessante Möglichkeiten. Besonders die Adduktoren und Abduktoren, lassen sich mit dem Bullworker, sehr gut trainieren.

Kreuzheben und Ausfallkniebeuge mit dem Bullworker sind ebenso möglich, wie weitere Übungsvariationen im Stehen und Liegen. Für Bodybuilder und Kraftdreikämpfer wird das wohl nicht ausreichen. Die sind aber nicht unbedingt die Hauptzielgruppe, wenn es um das Bullworkertraining geht.

Wer intensiv und wettkampfmäßig Kraftsport betreiben möchte, kommt um eine Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio ohnehin nicht herum. Alle anderen werden mit dem Bullworker und einer Kombination aus Körpergewichtsübungen, ihre Beine mehr als ausreichend trainieren können.

Zu wenig Trainingswiderstand für sehr starke Sportler?

Das austauschbare Federsystem des Bullworkers bietet, nach Herstellerangaben Trainingswiderstände, bis zu 160 Pfund (ca. 73 kg). Für sehr starke Leute, die weit über 100 kg Bankdrücken, scheint das sehr wenig. Aus eigener Erfahrung kann ich aber bestätigen, dass man die Werte nicht 1:1 vergleichen kann.

Ich schaffe mit 95 kg mehr als 20 saubere, langsam, kontrollierte Liegestütze. Gehen wir davon aus, dass ein Liegestütz ca. 80 % des Körpergewichts bewegt. In meinem Fall wären das 76 kg, die ich, wenn wir es auf die Übung Bankdrücken umlegen, mehr als 20 Mal drücken kann.

Ich bin derzeit allerdings nicht in der Lage, die zweitstärkste Feder (130 Pfund (ca. 59 kg)) auch nur annähernd bei der Übung „Chest Compression“ (Brustpresse), der Bullworker wird horizontal, vor der Brust gehalten und zusammengepresst, vollständig zu komprimieren. (Die Brustpresse kommt dem Bankdrücken am nächsten)

Es dürfte, was den Trainingswiderstand, wie ein Sportler meinte, betrifft, eher darauf hinauslaufen, dass die Pfundangabe, pro Arm zu verstehen ist. Dann würde es Sinn machen.

Der Bullworker sei ein weiteres unnötiges Heimtrainingsgerät

Es gibt erschreckend viele, schlecht gemachte, aus meiner Sicht unnötige, überteuerte Geräte. Die für das Heimtraining, als eine Art eierlegende Wollmilchsäue beworben, in keinster Weise, den von den Verkäufern gemachten Versprechungen, entsprechen.

Der Bullworker gehört nicht dazu. Das Gerät, kontinuierlich modifiziert und verbessert, hält sich seit 60 Jahren am Markt. Allein diese Tatsache, sagt neben den vielen zufriedenen Nutzern, schon fast alles.

Selbstverständlich, gibt es Menschen, die den Bullworker nicht mögen und lieber anders trainieren. Das ist ihr gutes Recht. Extremsportler, wie Kraftdreikämpfer, Bodybuilder, Strongmen, wird der Bullworker alleine ganz sicher nicht glücklich machen.

Ein Fitnessstudio mit allerlei Spezialgeräten, auf eine Fläche von mehreren 100 Quadratmeter verteilt, kann ein Heimtrainingsgerät, nicht ersetzen. Es kann aber, wie im Fall des Bullworkers, für 90 % und mehr der Sportler, ein sehr gutes, ausgewogenes, funktionelles Training bieten.

So sehe ich es jedenfalls.

Für wen eignet sich der Bullworker?

Der Bullworker für Männer

Mit dem Bullworker, können Männer sinnvoll unabhängig von ihrem Trainingszustand trainieren. Die austauschbaren Federn sorgen für mehr als genug Trainingsreiz, zumindest, wenn es um das Oberkörpertraining geht.

Abgesehen davon werden, meiner Erfahrung nach, auch kräftige, gut trainiere Leute, bei einigen Übungen und Trainingsmethoden (Isomotion) zu überraschend „schwachen“ Federn greifen müssen.

Für Anfänger bieten die schwachen Federn, die Möglichkeit die Grundübungen sauber zu erlernen und kontinuierlich Kraft aufzubauen.

Bullworkertraining für Frauen

Für Frauen ist das Bullworker, gut geeignet. Die Sorge, damit zu muskulös und männlich zu werden, ist unbegründet. Frauen können schon aufgrund ihres Hormonhaushaltes, nie auf natürliche Art und Weise, zu „muskulös“ werden. Kraft, Kraftausdauer und eine natürliche Muskulatur, die den Körper formt, baut das Training, gut auf.

Ein von vielen Frauen unterschätzter Faktor ist die formgebende Muskulatur, die eine „gute Figur“ ausmacht. Zusätzliche Muskelmasse, erhöht auch den sogenannten Grundumsatz des Stoffwechsels. Es wird auch in Ruhe mehr Energie verbrannt.

Der Trainingswiderstand kann beim Bullworker Classic und beim Steel Bow durch Federwechsel sehr gut an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. So ist immer der optimale Trainingswiderstand gegeben, egal ob Frau oder Mann trainiert.

Bullworker für Jugendliche

Der Bullworker ist ein Gerät, das durch die austauschbaren Federn, mitwächst. Egal, mit welchem Kraftniveau du startest. Das Training ist, grundsätzlich sicherer als ein Training mit freien Gewichten, die, sobald es zum Muskelversagen kommt, unkontrollierbar werden. Mit dem Bullworker an die Grenze der eigenen Leistungsfähigkeit zu gehen, ist wesentlich sicherer.

Das Gerät bleibt beherrschbar, lediglich die Federspannung lässt sich nicht mehr halten.

Da ich als Teenager selbst mein Krafttraining mit einem Bullworker begonnen habe, damals gute Erfolge damit hatte, kann ich es auch für Jugendliche empfehlen. Die Verletzungsgefahr durch falsche Bewegungsausführung oder Überanstrengung ist deutlich geringer als bei freien Gewichten.

Ist der Bullworker für Senioren geeignet?

Viele Senioren, die heute wieder mit dem Bullworker trainieren, haben das Gerät in ihrer Jugend kennen und schätzen gelernt. Jahrzehnte später, nutzen sie die Maschine nun wieder, um auf gelenkschonende Art und Weise, Kraft aufzubauen und zu erhalten.

Die Möglichkeit, mit dem Bullworker effektiv isometrisch zu trainieren, erlaubt es auch im schmerzfreien Bewegungsbereich zu trainieren und das bei größtmöglicher Schonung, von Gelenken. Für ältere Menschen, die konventionelles Gewichtstraining nicht mehr betreiben können und dürfen, eine ideale Alternative.

Fast alle Übungen, mit dem Bullworker, lassen sich im Sitzen ausführen, viele sogar im Liegen. Die Belastungen für die Wirbelsäule können dabei minimal gehalten werden. Ideal, für Menschen, die nicht schwer heben, können oder dürfen.

Mangelnde Kraft, ist besonders für Senioren ein großer Risikofaktor, wenn es darum geht den Alltag zu bewältigen oder Stürze zu verhindern. Viele Studien deuten darauf hin, dass mit zunehmendem Alter, der Faktor Kraft noch wichtiger ist, als die Ausdauerfähigkeiten.

Mit dem Bullworker lässt sich beides trainieren.

Wie bereits weiter oben angesprochen, trainiert der Bullworker, immer die Unterarmmuskulatur und Griffkraft mit. Die Griffkraft korreliert in vielen repräsentativen Studien mit der Lebenserwartung.

Bullworker Vor- und Nachteile

Aus meiner Sicht überwiegen die Vorteile, die der Bullworker als Trainingsgerät bietet, die Nachteile bei Weitem.

Vorteile des Bullworkers

  • Der Bullworker ermöglicht effektives Krafttraining zu Hause.
  • Es lässt sich sehr abwechslungsreich trainieren. (isometrisch, isotonisch, Isomotion)
  • Die Trainingswiderstände, lassen sich sehr einfach, durch Federtausch, justieren.
  • Das Training ist sehr sicher und für jedes Fitnesslevel geeignet.
  • Gelenkschonendes Training durch langsamen Spannungsaufbau.
  • Der Widerstand steigt mit zunehmender Kompression der Feder. Die Kraftkurve steigt kontinuierlich an. Weniger Widerstand in schwachen Gelenkwinkeln, höherer Widerstand im stärkeren Bewegungsbereich. Das gibt effektive, neue Trainingsreize.
  • Das Heimtrainingsgerät ist jederzeit verfügbar. Das macht es einfach, regelmäßig zu trainieren.
  • Der Bullworker ist leicht und einfach zu transportieren und zu verstauen. Der kürzere Steel Bow, eignet sich zum Reisen noch besser.
  • Einige Muskelgruppen, lassen sich mit dem Bullworker, ähnlich gut nur mit Maschinen im Fitnessstudio trainieren. (Adduktoren, Abduktoren, oberer Rücken)
  • Das Training macht Spaß und lädt zum Experimentieren ein. Besonders, was die Isomotion betrifft.
  • Preis-Leistung: Fair
  • Abnehmbare, verschiebbare Griffe, für Zugübungen.
  • Tragetasche inkludiert.
  • 5 Jahre Herstellergarantie

Nachteile des Bullworkers

  • Die abnehmbaren Griffe sind etwas gewöhnungsbedürftig und müssen ab und an gedreht werden, um ein Herausrutschen des Kabels aus dem Spalt zu verhindern.
  • Die ausführliche und bebilderte Übungsanleitung ist in einfachem Englisch gehalten und mit rudimentären Englischkenntnissen gut verständlich. Auf Deutsch, gibt es derzeit aber keine Trainingsanleitung.
  • Schwere, kräftige Personen, werden beim Beintraining, was maximalen Muskelaufbau betrifft, an ihre Grenzen stoßen. Aus meiner Erfahrung ist eine Kombination mit Körpergewichtsübungen, aber für alle Nichtbodybuilder ausreichend.

Wer das nicht glaubt, sollte mal, das Beintraining im Buch – Get Strong: The Ultimate 16-Week Transformation Program for Gaining Muscle and Strength – auf Amazon, ausprobieren.

Welches Bullworker Modell?

Der Bullworker ist aktuell in 2 (+1 Bow Basic) Versionen unterschiedlicher Länge erhältlich. Beide verfügen über jeweils 5 austauschbare Federn und eignen sich, nach Angaben des Herstellers, für ein Ganzkörpertraining. Der längere Bullworker Classic, bietet eine größere Bewegungsamplitude, als sein kleiner Bruder, der Steel Bow.

Die Firma Bullworker vergleicht die klassische Version mit einer Langhantel, den kompakten Steel Bow mit Kurzhanteln. Ein Ganzkörpertraining ist mit beiden Modellen möglich, wenn auch jede Version ihre speziellen Stärken hat.

Der kompakte Steel Bow, ist leichter zu transportieren und eignet sich für Menschen, die viel reisen, besser. Er ist auch beim Isomotion Training, handlicher und leichter in unterschiedliche Positionen zu bewegen.

Der Bow Classic, bietet längere Federwege und einen größeren Trainingswiderstand, was beim Beintraining ein Faktor ist.

Abgesehen davon, dürfte es wohl eher Geschmackssache sein, welches Modell du präferierst.

Der Bullworker Bow Basic, stellt mit einer Länge von 71 cm eine Mittelgröße dar. Er verfügt über eine nicht austauschbare Feder und ist die aktuell preiswerteste Version, was die neuesten Modelle betrifft. Ein gutes Einstiegsmodell und eine möglicherweise interessante Alternative für Jugendliche, Frauen und Senioren.

Fazit – der Bullworker

Der Bullworker, moderne Versionen, mit Ausnahme des Bow Basic, verfügen über 5 austauschbare Federn, zur individuellen Einstellung der Trainingswiderstände. Der Bullworker hat sich seit 60 Jahren, auf dem Markt der Fitnessgeräte gehalten. Das Training mit dem Gerät funktioniert. Es bietet gute Trainingsmöglichkeiten für Menschen aller Alter- und Fitnessstufen.

Hardcorebodybuilder und Kraftsportler werden mit dem Bullworker alleine, aber wohl nicht glücklich werden. Aber selbst für sie kann das Gerät einige interessante Trainingsoptionen bieten.

Wer zu Hause sinnvoll und abwechslungsreich trainieren und sich den Weg ins Fitnessstudio sparen möchte, ist mit dem Gerät, als einem seit Jahrzehnten bewährten Heimtrainingsgerät, sehr gut beraten.

Viel Spaß beim Training!

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