Quarzhandschuhe – Selbstverteidigung, Legalität, Qualität


Quarzhandschuh

Hochqualitative Handschuhe sind in vielen Bereichen, von Einsatzkräften, Polizei und Sicherheitsdiensten nicht mehr wegzudenkende, bewährte Ausrüstungsgegenstände. Für Privatpersonen sind taktische Handschuhe, bzw. Quarzhandschuhe, eine Option diskret, auf den ersten Blick unauffällig, die eigene Wehrhaftigkeit zu erhöhen.

Quarzhandschuhe, sorgen für einen optimalen Schutz der Hand beim Schlagen und vor Schnittverletzungen. Sie sind weit verbreitet im Sicherheitsgewerbe. Die Handschuhe werden in Deutschland nicht als Waffen, aber als gefährliche Gegenstände eingestuft. Polizisten sind sie im Dienst verboten.

Quarzsandhandschuhe, werden meist aus Leder gefertigt und verfügen über Verstärkungen, im Bereich der Finger und Handknöchel, in die Quarzsand, manchmal Bleistaub oder sogar feiner Metallschrot, eingenäht ist. Die innen gepolsterten Handschuhe sitzen eng und sind außen hart.

Quarzhandschuhe, erlauben es, hart zuzuschlagen, weil sie die fragile, verletzungsanfällige menschliche Faust, vor Verletzungen schützen. Dennoch werden die Handschuhe in Deutschland nicht als Waffen eingestuft, sie sind aber im Zusammenhang, mit öffentlichen Veranstaltungen oder Demos, verboten und werden als gefährliche Gegenstände eingestuft.

Der deutschen Polizei ist es nicht erlaubt, Quarzhandschuhe, aufgrund der Gefährlichkeit beim Schlagen, auch als schlagkraftverstärkende Handschuhe bezeichnet, im Dienst zu gebrauchen. Die Nichtbefolgung der Vorschrift hat in der Vergangenheit zu einem handfesten Skandal bei der Berliner Polizei gesorgt.

Taktische Handschuhe decken einen weiten Einsatzbereich ab. Von den Bedürfnissen, von Polizei, Sicherheitsdiensten, bis hin zu Outdooraktivitäten. Es gibt mit Quarzsand gefüllte taktische Handschuhe, aber nicht jeder Quarzsandhandschuh ist automatisch ein taktischer Handschuh.

Sowohl Quarzhandschuhe als auch schnitthemmende oder schnittsichere taktische Handschuhe können, wenn es um Selbstverteidigung geht, nützliche Utensilien darstellen.

Die Einsatzhandschuhe SEK 1, aus Rindsleder sind schnitthemmend und für Polizei, Security, Motorradfahrer, Selbstverteidigung und kältere Außentemperaturen konzipiert. Die Zeigefinger verfügen über keine Protektoren, was die Bedienung von Einsatzmitteln aller Art erleichtert.

Quarzsandhandschuhe – Taktische Handschuhe

Die im Bereich der Finger und Knöchel, besonders verstärkten Quarzsandhandschuhe, in die meisten Modellen sind schnitthemmende Materialien, wie Kevlar, Glasfasern oder Metallfäden eingearbeitet, schützen vor scharfen Traumata. Es wird in 5 Level Schnittschutz unterschieden.

Das Gewicht der Quarzhandschuhe, kann bis zu 400 Gramm ausmachen, viele Modelle sind, mit etwa 70 Gramm, jedoch deutlich leichter. Je schwerer die Handschuhe, umso stärker wird die beim Schlagen wirkende Kraft.

Das erhöhte Gewicht der Quarzhandschuhe, in Verbindung mit dem außerordentlich guten Schutz der Hände beim Schlagen. Das ermöglicht es, mit voller Wucht zuzuschlagen, ohne genau zielen zu müssen oder die Schlagkraft zu dosieren. Der frühere Polizeipräsident, Dieter Glietsch, bezeichnete die Quarzhandschuhe in der Vergangenheit sogar als Waffen.

Rechtslage – Quarzhandschuhe – Kauf – Besitz – Führen

Quarzhandschuhe werden vom Gesetzgeber in Deutschland, aktuell nicht als Waffen, aber als gefährliche Gegenstände, eingestuft. Rechtlich handelt es sich um keine Hieb oder Stoßwaffen. Kauf, Besitz und das Führen in der Öffentlichkeit, mit wenigen Ausnahmen sind, Privatpersonen, ab 18 Jahren erlaubt.

Bei Demonstrationen und öffentlichen Veranstaltungen, können die Quarzhandschuhe mitgeführt, dürfen aber nicht angezogen werden. Da Quarzhandschuhe dazu geneigt sind, um damit Vollstreckungsmaßnahmen der Polizei abzuwehren. (§ 17a Abs. 1 Versammlungsgesetz)

Die Polizei erlaubt ihren Exekutivbeamten zwar private Handschuhe im Dienst zu verwenden, Quarzhandschuhe sind vom Dienstherrn, aber nicht gern gesehen, bzw. ganz verboten. Dennoch kam es in der Vergangenheit wiederholt zu Fällen, in denen Vorgesetzte, ihre Untergebenen zu angehalten haben, die Handschuhe, privat zu kaufen und im Dienst zu tragen.

Argumentiert wurde mit der guten Schutzwirkung der Quarzhandschuhe und ihrer Eignung, widerspenstige, renitente Personen, kampfunfähig zu machen.

Eignen sich Quarzhandschuhe zur Selbstverteidigung?

Nachdem nachweislich Sicherheitsdienst, Polizisten, Türsteher, aber auch Hooligans und Extremisten aller Richtungen, Quarzhandschuhe als nützliches Accessoire, wenn es um das Konfrontieren oder Ausüben von Gewalt geht, entdeckt haben, ist die Frage nach ihrem Wert in Selbstverteidigungssituationen naheliegend.

Im Selbstverteidigungsfall können sich die Quarzsandhandschuhe durchaus als sehr nützlich erweisen. Das gilt ganz besonders für kräftige, sportliche und kampfsportmäßig geschulte Leute. Als enormer Vorteil erweist sich dabei die Fähigkeit, mit voller Härte schlagen zu können, ohne Handverletzungen befürchten zu müssen.

Quarzhandschuhe schützen die Hände gegen Verletzungen, stumpfen und scharfen Traumata, beim Schlagen, Stürzen oder Messerlagen. Die Handschuhe, erhöhen die Schlagkraft, erlauben es, mit voller Kraft zuzuschlagen, weitestgehend ohne Handverletzungen befürchten zu müssen.

Das Risiko, mit dem Daumen hängenzubleiben und ihn zu stauchen, zu brechen oder zu überdehnen, besteht aber weiterhin.

Nicht außer Acht zu lassen ist die geltende Rechtssprechung, die Faustschläge grundsätzlich schwerer wertet als Aktionen mit offenen Händen.

Quarzhandschuhe schützen die Hände beim Schlagen

Wer weiß, wie häufig Boxer und geschulte Kampfsportler, trotz schützender Handschuhe und Bandagen, Handverletzungen und Brüche erleiden, kann sich ausmalen, was geschieht, wenn ungeschützte Hände auf Nasenbein, Zähne, Stirn oder Kinn treffen. Selbst Mike Tyson hat sich bei einer solchen Gelegenheit die Hand gebrochen.

Auch die Gefahr von Infektionen durch eindringende Keime, bei Schnittverletzungen, die beim Aufprall der ungeschützten Faust, auf Mund und Zähne treffen, ist wesentlich. Immer wieder gibt es Fälle, in denen sogar die verletzte Hand amputiert werden musste, weil die Infektion nicht mehr unter Kontrolle zu bringen war.

Aus diesen Gründen trainieren, auf Selbstverteidigung ausgerichtete Kampfmethoden, auch schwerpunktmäßig, Schläge mit der offenen Hand. Aber auch dann kann nicht immer mit voller Härte zugeschlagen werden. Das Risiko der Eigenverletzung ist einfach zu groß.

Ein weiterer Aspekt, der gegen Faustschläge und für den Einsatz der offenen Hand im Selbstverteidigungsfall spricht, ist die geltende Rechtssprechung. Faustschläge werden kritischer vor Gericht bewertet als „bloße“ Schellen (Ohrfeigen). Schläge mit Quarzhandschuhen, gefährlichen Gegenständen also, werden nicht minder kritisch gesehen.

Quarzhandschuhe vs. Messer bzw. scharfe Objekte

Viele Quarzhandschuhe sind schnitthemmend bzw. schnittsicher. Das schützt die Hände vor Schnittverletzungen bei Stürzen auf Glasscherben oder dem Griff in eine Klinge oder abgebrochene Glasflasche im Notfall.

Trotzdem ist es keine gute Idee, einen mit einem scharfen Gegenstand bewaffneten Gegner, vermeintlich geschützt, zu konfrontieren, wenn du eine andere Wahl hast. Der Quarzhandschuh, schützt ja nur die Hände, Unterarme, Kopf und Körper, bleiben bei Messerangriffen, weiter völlig ungeschützt.

Das ist offensichtlich, ich führe es deshalb an dieser Stelle an, weil ich schon Tipps zur Messerentwaffnung mit schnittsicheren Quarzhandschuhen lesen konnte. Eine solche Vorgehensweise könnte zum tödlichen Denkfehler werden.

Vor- und Nachteile der Quarzhandschuhe

  1. Schutz der Hand gegen Verletzungen, bei Stürzen, Schlägen und Kontakt mit scharfen Objekten (Messer, Glassplitter)
  2. Erhöhte Schlagkraft durch mehr Gewicht und mehr Krafteinsatz beim Schlagen, durch besseren Schutz.
  3. Möglicherweise einschüchternde Wirkung auf das Gegenüber, was das Vermeiden einer körperlichen Auseinandersetzung, wahrscheinlicher machen könnte.
  4. Du solltest über kämpferische Fähigkeiten verfügen und körperlich fit sein, um Quarzsandhandschuhe, auch tatsächlich in einer Notwehrsituation sinnvoll verwenden zu können.
  5. Quarzhandschuhe werden in Deutschland als gefährliche Gegenstände eingestuft. Sie dürfen nicht überall getragen werden. Bei Demos und öffentlichen Veranstaltungen ist es verboten, sie zu tragen.
  6. Nach einer körperlichen Auseinandersetzung ist es, vor Gericht sicher kein Vorteil, wenn du Quarzsandhandschuhe, verwendet hast. Du wirst mit einem kritischen Richter rechnen müssen. Auch wenn es vollkommen legal ist, sie in einer bewiesenen Notwehrhandlung, einzusetzen, sofern der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz gewahrt bleibt.
  7. Ein Nachteil in der Praxis kann, darin bestehen, dass du in vielen Fällen nicht die Zeit haben wirst, die Handschuhe noch rechtzeitig anzuziehen, wenn du attackiert wirst. Außer, du trägst die Quarzhandschuhe routinemäßig.
  8. Die Kosten von Quarzsandhandschuhen von 30 Euro aufwärts, sind zwar überschaubar, aber doch eine gewisse Investition.
  9. Erwerb ab Vollendung des 18. Lebensjahres.

Quarzhandschuhe kaufen – Qualitätskriterien

Quarzhandschuhe guter Qualität, sind bequem zu tragen, wärmen bei Kälte, schränken den Bewegungsspielraum der Hände nur geringfügig ein, bieten Schutz und erlauben sogar genug Sensomotorik, Touchscreens zu betätigen und Personen abzutasten. Sie erfüllen die Bedürfnisse von Securitys, aber auch Privatpersonen.

Was den Schutz vor scharfen Gegenständen betrifft, werden zwischen 5 Level Schnittschutz unterschieden. Genau genommen kann man allerdings nur von schnitthemmend sprechen, da es immer nur bedingten Schnittschutz gibt.

Der erhöhte Schnittschutz der Quarzhandschuhe ergibt sich durch den Quarzsand und die Einarbeitung von Schnittschutzmaterialien in den Handschuh selbst. Verwendete Materialien sind Kevlar, Dyneema, aber auch Glasfasern. Je höher der Schnittschutzlevel (1bis5), umso besser.

Qualitativ gute Quarzsandhandschuhe sind bereits, ab 30 Euro erhältlich.

Fazit – Quarzhandschuhe

Quarzhandschuhe eigenen sich vor allem für Mitarbeiter von Sicherheitsunternehmen, Polizisten sind sie in vielen Fällen ausdrücklich vom Dienstgeber verboten. Für Privatpersonen können die, als gefährliche Gegenstände eingestuften, Handschuhe durchaus zum Selbstschutz nützlich sein.

Als alternative Selbstschutzmittel empfehlen sich Pfeffersprays, die schon auf größere Entfernung verwendet werden können und diverse Schlagkraftverstärker, wie Kubotan, taktische Taschenlampe oder Stabtaschenlampen.

Schlagstöcke dürfen in Deutschland von Privatpersonen nicht öffentlich geführt werden. Unter die verbotenen Waffen fallen Stahlruten, sogenannte Totschläger, diverse Messertypen und Schlagringe.

Weiterführende Informationen zu diesen Selbstschutzwaffen findest du in den unten verlinkten Beiträgen.

Quellen:

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