Stabtaschenlampe – Einsatz in der Selbstverteidigung/Qualitätskriterien


Stabtaschenlampe zur Selbstverteidigung

Moderne Taschenlampen sind kompakt, leistungsstark, verfügen standardmäßig über unterschiedliche Leuchtstufen, Stroboskopfunktion und sind auf harte Umweltbedingungen ausgelegt. Die früher, weit verbreiteten Stabtaschenlampen, wurden nach Entwicklung der LED Technologie, vielfach durch kompaktere Modelle ersetzt.

Stabtaschenlampen, Taschenlampen ab 20 cm Gesamtlänge, die über eine langen und schmalen Schaft verfügen, der definitionsgemäß länger und schmäler als der Kopf der Lampe ist, sind besonders bei Einsatz- und Sicherheitskräften beliebt. Die leistungsstarken Lampen sind zum Ausleuchten, Blenden und Schlagen geeignet.

Stabtaschenlampen eignen sich, aufgrund ihrer Länge und ihres Gewichts, auch als Schlagstockersatz, sei es, um Sicherungsziele von Behörden bzw. Sicherheitsdiensten durchzusetzen, oder zur Selbstverteidigung und Nothilfe.

Die Stabtaschenlampen, wie jene der Firma Maglite, die bei der US-Polizei und Strafvollzugsbehörden im Einsatz sind, sind mit Längen bis zu 50 cm deutlich länger und schwerer als kompakte, taktische Taschenlampen.

Dennoch gibt es für Stabtaschenlampen auch heute noch ein breites Einsatzspektrum. Besonders bei Einsatzkräften, Polizei, Rettung, Feuerwehr, Jägern, aber auch Otto – Normalverbraucher haben sich die Lampen bewährt.

Auch im Hinblick auf die in Mitteleuropa schon lange angekündigten Black Outs bzw. Brown Outs (temporäre Stromabschaltungen) ist mindestens eine gute Taschenlampe für jeden Haushalt ein Muss.

Für einige Stabtaschenlampen gibt es spezielle, austauschbare Lichtfilter (rot, grün, blau). Die Filter ermöglichen in bestimmten Situationen bessere Sicht, leichteres Erkennen von Kontrasten im Dunkeln oder sind bei der Jagd sinnvoll, wenn es darum geht, Wild nicht aufzuschrecken.

Stabtaschenlampen sind grundsätzlich in Deutschland legal zu besitzen und in der Öffentlichkeit zu führen erlaubt, sofern keine Zusatzfunktionen, wie Elektroschocker verbaut sind und die Taschenlampe nicht primär als Schlagstock, konzipiert wurde.

Die besten Taschenlampen zur Selbstverteidigung

Bei der Wahl einer Taschenlampe, die auch zur Selbstverteidigung geeignet ist, solltest du neben der entsprechenden Qualität, unbedingt das Design der Lampe berücksichtigen. Stabtaschenlampen, die in ihrem Aussehen, Schlagstöcken nachempfunden sind, sind juristisch heikel. Das Führen in der Öffentlichkeit könnte in der juristischen Grauzone liegend, zum Problem werden.

Die Taschenlampen der Firma Maglite hat sich bei der US – Polizei und Strafvollzugsbehörden bewährt. Die MAGLITE S6D016 ist knapp 50 cm lang und fast 600 Gramm schwer. Aufgrund ihrer robusten Bauweise und ihrer Maße kann sie notfalls einen Schlagstock ersetzen, ohne wie einer auszusehen.

Die Connex COXB380100 ist mit einer Länge von knapp 27 cm und einem Gewicht von 270 Gramm, handlicher, eignet sich aber immer noch für wuchtige Hiebe, falls der Selbstverteidigungsfall eintritt.

Die NEXTORCH TA30 Operator ist eine bei der Polizei beliebte Taschenlampe. Durch ihre kompakte Bauweise, sie ist keine Stabtaschenlampe im eigentlichen Sinne, lässt sich die Nextorch im Notfall, wie ein Kubotan, einsetzen.

Stabtaschenlampe – Qualitätskriterien & Technik im Überblick

Moderne Taschenlampen bieten eine Vielzahl von Funktionen, einige sind unabdingbar, andere für die meisten Nutzer wohl reiner Luxus. Programmierbare Stabtaschenlampen, wie die Ledlenser P17R Core, die speziell auf die Bedürfnisse von Wachleuten ausgelegt, kosten dann schon gut 200 Euro.

Qualitätskriterien, Mindestanforderungen an die Stabtaschenlampe:

  • Gehäuse: Aus anodisiertem (gehärtetem) Aluminium. Das sorgt für Stabilität, eine lange Lebensdauer und leitet die Wärme gut ab, was die Lampe vor Überhitzung schützt. Die meisten Modelle regeln, zudem die Leistung der Lampe automatisch runter, wenn Überhitzungsschäden drohen.
  • Nothammerfunktion: Zum Einschlagen von Scheiben.
  • Mineralglasscheiben
  • Handschlaufen: Sind praktisch immer Standard.
  • Lumen: Die Lampe sollte über mindestens 1000 Lumen an Leuchtkraft verfügen. Viele Modelle bieten schon wesentlich bessere Leistungen, selbst 10.000 Lumen sind hier keine Seltenheit mehr.
  • Energiequellen: Viele Lampen lassen sich elektrisch wiederaufladen. Wer auf Nummer sicher gehen will, setzt auf austauschbare Akkus, bzw. die Option, sowohl den Akku, als auch Batterien verwenden zu können, falls es länger nicht möglich sein sollte, die Lampe, aufzuladen. (Outdoor; Blackout)
  • Akkuleistung: 2000mAh sollten es mindestens sein.
  • LED: Schlagunempfindlich, leuchtstark und energieeffizient.
  • Zoom und SOS Funktion: Die Zoomfunktion ist, besonders im Freien, äußerst nützlich. Nicht bei allen taktischen Taschenlampen ist eine solche verbaut. Für militärische Taschenlampen ist sie nicht erwünscht, da die Vibrationen beim Schießen, den Fokus der Lampe verändern können.
  • Wasserdicht/spritzwassergeschützt: Die Lampe sollte auch Starkregen problemlos überstehen.
  • Energieeffizienz:
  • Einfache Bedienbarkeit: Die Taschenlampe, sollte auch mit Handschuhen, einfach und intuitiv zu bedienen sein. Die wichtigsten Funktionen müssen schnell und direkt zugänglich sein. Komplizierte Tastenkombinationen, die fein koordinative Bewegungen erfordern, sind unter einem hohen Adrenalinspiegel, nicht mehr gezielt abrufbar. Besonders wichtig, wenn es um die hellste Leuchtstufe und das Stroboskop geht.
  • Stroboskopfunktion: Die Möglichkeit durch Blinken, Aufmerksamkeit zu erregen oder einen Angreifer zu blenden, ist mittlerweile Standard.
  • Holster: Gerade bei den langen, schweren Stabtaschenlampen, ist ein vernünftiges Holster sinnvoll.

Wegrollsicherungen, Wandhalterungen beim Transport im Auto, und Gürtelclips, sowie aufsetzbare Lichtfilter, sind ebenfalls Features, auf die du deinen Bedürfnissen entsprechend, achten solltest. Der sogenannte „Tailstand„, das Stellen der Stabtaschenlampe auf ihren Knauf, ermöglicht es Räume zu beleuchten.

Der Einsatz der Stabtaschenlampe zur Selbstverteidigung

Stabtaschenlampen, ab ca. 30 cm Länge, eignen sich aufgrund ihrer Länge und ihres Gewichts, im Notfall auch als Schlagstockersatz. Kürzere Modelle, hingegen, darunter fallen viele taktische Taschenlampen, können nur sinnvoll, wie ein Kubotan, zum Schlagen (vorzugsweise Hammerschläge) verwendet werden.

Grundsätzlich lassen sich längere Stabtaschenlampen in der Selbstverteidigung zum Blenden, von Angreifern, dem Schlagen bzw. Aufmerksamkeit erregen durch Licht verwenden. Die Möglichkeit große Flächen sehr hell auszuleuchten, kann, mit etwas Glück, sogar Einbrecher vor ihrem Vorhaben abbringen.

Die standardmäßig verbaute Stroboskopfunktion, ermöglicht mittels hellen Blinksignalen, bei taktischen Stroboskopen, in zufälliger, nicht vorhersehbarer Frequenz, Angreifer zu blenden bzw. desorientieren. Das bietet vor allem in einer dunklen Umgebung echte Vorteile, da Aggressoren bis zu mehreren Sekunden in ihrer Sehfähigkeit behindert werden können.

Ein geblendeter, temporär blinder Gegner, ist weitgehend wehrlos und bietet Zeit zur Flucht bzw. Gegenangriffen, falls Flucht keine Option sein sollte. Taschenlampen zur Selbstverteidigung sollten mindestens über 1000 Lumen verfügen, denn dann eigenen sie sich auch tagsüber, in heller Umgebung zum Blenden.

Militärische Entwicklungen in Sachen Taschenlampen, bedienen sich spezieller Lichtwellen und Blitzmustern, die zuverlässig zeitweilige Erblindung verursachen. Diese Modelle sind aber für Zivilpersonen nicht am Markt erhältlich.

Der Einsatz der Stabtaschenlampe als Schlagstock

Die Stabtaschenlampen, das robuste Gehäuse ist aus Metall, meist aus Aluminium hergestellt, verfügen abhängig von ihrer Länge, über ein beträchtliches Eigengewicht. Die Länge der Lampen erlauben es beträchtliche Wucht mit Hieben und Stöße zu generieren und verschafft zudem Reichweitenvorteile.

Der Umgang mit der Stabtaschenlampe als Schlagstock will gelernt und trainiert sein. Über wirkliches Können und Know-how verfügen allerdings nur die wenigsten. Du kannst beide Enden der Stabtaschenlampe als Waffe einsetzen.

Das kurze Ende des Schlagstocks/Stabtaschenlampe, in den philippinischen Kampfmethoden – Punio – genannt, dort wo bei einem Schwert der Knauf liegt, kann in extremer Nahdistanz, vergleichbar mit dem Kubotan, auch dann noch verwendet werden, wenn die Entfernung für den Schlagstockeinsatz zu kurz ist.

Unter Nutzung der vollen Reichweite der Stabtaschenlampe ist die absolute Nahdistanz zu vermeiden. Die waffenlose Hand, kann in dem Kontext dazu genutzt werden, den Aggressor auf Distanz zu halten und am Zugriff zur Waffe zu hindern.

Wenn möglich, sind Schläge auf den Hals und Kopfbereich des Angreifers zu vermeiden. Die Gefahr diesem, lebensbedrohliche Verletzungen zuzufügen ist bei wuchtigen Hieben, sehr groß. Polizisten sind dazu angehalten, Arme bzw. Beine anzugreifen.

Soviel Rücksichtnahme, wird allerdings nicht in jeder Selbstverteidigungssituation, zur Abwehr, gegenwärtiger, rechtswidriger Angriffe, möglich sein.

Wer ernsthaft den Umgang mit Waffen und Hilfsmitteln aller Art zur Selbstverteidigung erlernen will, den verweise ich an die ETF (Escrima Training Föderation), die sich ganz besonders auf die Bedürfnisse von Einsatzkräften, Behörden und Securitys spezialisiert hat.

Legalität – der Stabtaschenlampe (Besitzen, Führen)

Der Besitz und das öffentliche Führen von Stabtaschenlampen ist in Deutschland grundsätzlich gestattet, sofern die Geräte nicht in erster Linie als Hieb und Stichwaffen konzipiert wurden und es sich nicht um illegale Kombigeräte, wie verbauten Elektroschockern, handelt.

Im Einzellfall erfolgt die abschließende rechtliche Beurteilung, was die Legalität betrifft, beim Bundeskriminalamt (BKA) per Feststellungsbescheid. Auf der Seite des BKA sind diverse Geräte gelistet.

Leider ist der Website, seit mehreren Tagen nicht erreichbar. Googelt „bka feststellungsbescheid taschenlampe“, eventuell geht die Seite des Bundeskriminalamts wieder mal online.

Außerdem besteht die Möglichkeit, um einen Feststellungsbescheid anzusuchen, falls die Stabtaschenlampe nicht gelistet sein sollte und berechtigte Zweifel an ihrer Legalität vorliegen.

Sogenannte “Strike Bezel”, das sind scharfe gezackte Metallspitzen, die der Taschenlampe, Waffeneigenschaft verleihen, sind verboten. Die Lampe wird laut Feststellungsbescheiden dann als Hieb und Stoßwaffe klassifiziert.

In einer juristischen Grauzone befinden sich sogenannte Defender Taschenlampen, die in ihrem Design, Schlagstöcken oder Baseballschlägern, nachempfunden sind. Grundsätzlich ist es rechtlich immer problematisch, Werkzeuge zu nutzen, die als Waffen beworben werden.

Ob das mutwillige Blenden, von Menschen oder Tieren, mit einer Taschenlampe den Straftatbestand einer Körperverletzung erfüllt, hängt vom Einzellfall ab und davon, ob nachweislich, tatsächlich eine Körperverletzung erfolgt ist. Im Normalfall ist nicht davon auszugehen.

Ganz anders sieht es beim Blenden mit einem Laser aus.

Natürlich ist aber auch ein grundloses, mutwilliges Blenden, mit der Taschenlampe zu vermeiden. Im Notwehrfall, ist es aber, ein effektives, legales Mittel, um sich zu schützen.

Stabtaschenlampen für Behörden

Rettungskräfte, Polizei und Feuerwehr verwenden ihre Stabtaschenlampen im Notfall auch, um Scheiben einzuschlagen oder zum Hebeln. Die Geräte sind entsprechend robust und verfügen meist über einen integrierten Glasbrecher.

Hochqualitative Stabtaschenlampen zeichnen sich durch ihre Widerstandsfähigkeit, Leistung, was Leuchtkraft, Akkuleistung, durchdachtes Design und Bedienbarkeit betrifft, aus. Spitzenmodelle sind individuell programmierbar, was Tastenbelegungen und die Reihenfolge der Modi anbelangt.

Die Option, auf UV-Licht umzuschalten, ist bei der Spurenfindung und Spurensicherung eine echte Hilfe. Spezielle Filter, mit der sich einige Modelle ausrüsten lassen, ermöglichen optimale Sicht, je nach Umgebung.

Die Ledlenser P17R Core, ist speziell auf die Bedürfnisse von Securitys und Behörden, ausgelegt.

Aber auch sehr simple, einfache und robuste Modelle, wie die oben beschriebene Maglite und Nextorch TA30 haben sich im Einsatz bewährt.

Schrillalarm & Pfefferspray als ideale Ergänzung

Die Stabtaschenlampe lässt sich, zum Zwecke der Selbstverteidigung ideal, mit einem tragbaren Schrillalarm und Pfefferspray kombinieren. Das erhöht noch einmal die Chancen einer erfolgreichen Gefahrenabwehr und jener, ein Zeitfenster zur Flucht zu schaffen.

In den philippinischen Kampfmethoden wird die Kombination von Stock und Messer traditionell geübt. Die kurze Klinge stellt dabei sicher, dass der Nahkampf, Greifen und Ringen, nicht stattfindet, bzw. ansatzweise unterbunden werden kann.

Diese Möglichkeit, ist für den äußersten Notfall, im Falle der Notwehr, gegen einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff, auf Leib und Leben, eine Option, die niemals leichtfertig in Anspruch genommen werden darf.

Fazit – Stabtaschenlampen zum Selbstschutz

Moderne, hochqualitative Taschenlampen bieten im alltäglichen Gebrauch, aber auch in Notfällen, echte Hilfe. Neben ihrer Leuchtfunktion, ermöglichen sie es, Signale zu senden, Öffentlichkeit zu schaffen und Angreifer zu blenden.

Als Schlagkraftverstärker können sie ein entscheidender Vorteil sein, wenn es zum Äußersten kommen sollte. Die Taschenlampen sind, sofern es sich nicht um „Spezialanfertigungen“ zweifelhaften Charakters handelt, selbst in Deutschland, legal zu besitzen und in der Öffentlichkeit zu führen erlaubt.

Von Produkten mit verbauten Elektroschockern ist tunlichst abzusehen, sie gelten als verbotene Waffen. Auf Taschenlampen, die in ihrer Erscheinung Schlagstöcken nachempfunden sind, solltest du, falls du sie auch öffentlich führen willst, ebenfalls absehen.

Wer sich für den Umgang mit Werkzeugen aller Art zum Zweck der Selbstverteidigung bzw. behördlichem Einsatz interessiert, dem empfehle ich das Training diverser Clubs der Escrima Training Federation.

Viel Spaß mit euren Lampen!

Disclaimer

Bitte beachte, dass die Informationen, die hier zur Verfügung gestellt werden, allgemeiner Natur sind und keine Rechtsberatung im eigentlichen Sinne darstellen. Für Schäden, die sich aus der Nutzung oder Nichtnutzung der Informationen ergeben, wird keine Haftung übernommen.

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