Teleskop-Schlagstock zum Selbstschutz? Legalität/Techniken


Teleskopschlagstock

Schlagstöcke in Form von Knüppel bzw. Keulen gehören zu den ältesten Waffen der Menschheit. Auch heute werden sie noch weltweit von Polizei und Sicherheitsdiensten geführt und zur Durchsetzung von Zwangsmaßnahmen eingesetzt.

Der Besitz von Schlagstöcken und Teleskopschlagstöcken, mit Ausnahme verbotener Waffen, wie Stahlruten/Totschläger, ist in Deutschland ab 18 J. legal. Sie dürfen nicht öffentlich geführt werden, eignen sich legal zur Heimverteidigung und müssen in verschlossenen Behältnissen transportiert werden.

Schlagstöcke fallen in Deutschland unter das Waffengesetz. Sie zählen aber nicht zu den verbotenen Waffen. Während Privatpersonen das Führen in der Öffentlichkeit grundsätzlich untersagt ist, gelten für Polizei und Sicherheitsdienste im Einsatz, spezielle Regelungen.

Für Teleskopschlagstöcke gibt es kein allgemeines Besitzverbot, wenn der Schlagstock von den Behörden per Feststellungsbescheid, für Privatpersonen freigegeben wurde. Grundsätzlich ist der Besitz von (legalen) Schlagstöcken, ab 18 erlaubt.

Feststehende Schlagstöcke sind dann legal, wenn es sich um keine verbotenen Waffen handelt. Typische Merkmale verbotener Schlagstöcke, sind Flexibilität, bzw. eine Metallkugel am Ende des Stockes. Stahlruten und Totschläger zählen in D/A/CH zu den verbotenen Waffen.

Aufgrund des Führverbots in der Öffentlichkeit, sind Schlagstöcke in Deutschland nur zur Heimverteidigung interessant. Schlagstöcke, können eine abschreckende Wirkung haben, erfordern aber gewisse Fähigkeiten, im Umgang mit ihnen und ziehen im Vergleich mit Schusswaffen oder Klingen, in der Regel den kürzeren.

Sportgeräte, wie der klassische Baseballschläger, fallen nicht in die Kategorie Waffe bzw. Schlagstock. Sie dürfen auch öffentlich geführt bzw. im Auto transportiert werden. Eine Glaubhaftmachung der sportlichen Nutzung des Geräts, kann im Zweifelsfall aber nötig werden.

Der Missbrauch diverser Sportgeräte, als Waffen, ist im kriminellen Milieu weit verbreitet.

Stabtaschenlampen, wie die Kh Security Stabtaschenlampe, die in Aussehen und Funktion Schlagstöcken nachempfunden sind, befinden sich, was das Führen in der Öffentlichkeit betrifft in Deutschland, in einer rechtlichen Grauzone. Für die Heimverteidigung sind sie legal.

Schlagstöcke – Die Rechtslage in D/A/CH

Darüber, ob und welche Schlagstöcke/Teleskopschlagstöcke verboten sind, in die Kategorie der verbotenen Waffen fallen, welche, von wem, öffentlich geführt und wie sie transportiert werden dürfen, herrscht vielfach Verwirrung. Zudem sind die Regelungen in der D/A/CH unterschiedlich.

Wer sich, auch nur unwissentlich, nicht an die gesetzlichen Vorgaben, bezüglich des Transports oder Besitzes von Schlagstöcken hält, riskiert Strafen von der Verwaltungsübertretung bis hin zu strafrechtlichen Konsequenzen.

Eine genaue Kenntnis über die aktuelle, regionale Rechtslage ist deshalb, unbedingt erforderlich.

Schlagstöcke – Die Rechtslage in Deutschland (D)

  • Schlagstöcke dürfen nach §42a WaffG in Deutschland von Privatpersonen nicht öffentlich geführt werden. Ausnahmen stellen berechtigtes Interesse, Brauchtumspflege und Requisiten, für Schauspieler dar. Achtung: Sport gilt als berechtigtes Interesse – Selbstverteidigung nach derzeitiger Rechtslage nicht!
  • Bei Schlagstöcken handelt es sich nach deutschem Recht um Hieb- und Stoßwaffen. Diese sind wie folgt vom Gesetzgeber definiert:

Hieb- und Stoßwaffen sind Gegenstände, die ihrem Wesen nach dazu bestimmt sind, unter unmittelbarer Ausnutzung der Muskelkraft durch Hieb, Stoß, Stich, Schlag oder Wurf Verletzungen beizubringen.“

§ 42 a WaffG
  • Sportgeräte, wie der klassische Baseballschläger oder Gebrauchsgegenstände wie Kamerastative fallen nicht in die Kategorie, auch wenn sie als Schlagstöcke verwendet werden könnten.
  • Das Führen von Schlagstöcken in der Öffentlichkeit, darunter fällt auch der Transport im Auto und im verschlossenen Kofferraum, ist nur gestattet, wenn sie die Waffe in einem verschlossenen Behältnis befindet.
  • Du darfst deinen legalen Schlagstock, sofern du 18 Jahre alt bist, aber zu Hause aufbewahren. Eine zusätzliche Sicherung, wie beim Führen oder bei Schusswaffen, wird vom Gesetzgeber nicht gefordert.
  • Vorsicht beim Führen von sogenannten „gefährlichen Gegenständen„, im Zusammenhang mit öffentlichen Veranstaltungen, Demonstrationen oder großen Menschenansammlungen. In einem solchen Umfeld kann auch das Führen von Gegenständen, die keinem Führverbot unterliegen, rechtlich problematisch werden.
  • Wer einen Schlagstock unberechtigt bei Versammlungen, Demos oder öffentlichen Veranstaltungen führt, unterliegt dem Strafrecht! Es handelt sich dann nicht mehr um eine bloße Verwaltungsstrafe.

Schlagstöcke – Die Rechtslage in Österreich (A)

  • In Österreich gelten fallen Schlagstöcke unter das Waffengesetz. Im WaffG 1996, wird unter § 17 Abs. 1 Zif. 6 Waffengesetz, die Rechtslage bezüglich Schlagstöcken, ausgestaltet.
  • Bei Totschlägern und Stahlruten handelt es sich auch in Österreich um verbotene Waffen. Teleskopschlagstöcke, mit Ausnahme, jener, die vom österreichischen Bundesministerium für Inneres (BMI) ausdrücklich genehmigt sind, ab 18 Jahren erworben und geführt werden dürfen, gehören zu den verbotenen Waffen.
  • Führverbote, für die vom Innenministerium zugelassenen Schlagstöcke, gibt es bei öffentlichen Versammlungen, Demonstrationen und in Waffenverbotszonen.

Schlagstöcke – Die Rechtslage in der Schweiz (CH)

Der Besitz und das Führen von Schlagstöcken sind im schweizerischen Waffengesetzes (WG) geregelt. Der Erwerb ist bewilligungspflichtig, das öffentliche Führen an erfordert einen Eintrag im Waffentragschein.

Welche Arten von Schlagstöcken gibt es?

In der Kategorie Schlagstöcke, unterscheidet man, zwischen legalen und illegalen Waffen. Vom Gesetzgeber als verbotene Waffen eingestuft, gelten Stahlruten, sogenannte Totschläger und von den jeweils zuständigen Behörden, nicht zugelassene Teleskopschlagstöcke. Schon der Besitz ist strafbar.

Welche Teleskopschlagstöcke legal sind, hier muss zwischen rechtmäßigem Besitz und dem Recht, die Waffe in der Öffentlichkeit zu führen, unterschieden werden, regelt der Gesetzgeber. Flexible Waffen, wie Stahlruten und Totschläger, zählen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu den verbotenen Waffen.

Baseballschläger, Eishockeyschläger und vergleichbare Gerätschaften sind Sportgeräte, die aufgrund ihrer Eigenschaften, als Schlagstöcke eingesetzt werden können. Juristisch gesehen handelt es sich bei ihnen nicht um Waffen.

Bei Selbstverteidigungs-Regenschirmen, handelt es sich um besonders robuste, nahezu unzerstörbare Regenschirme, die notfalls auch die Funktion von Schlagstöcken erfüllen können. Der Vorteil, sie schützen vor Regen und sind als Alltagsgegenstände, auch legal zu führen. Selbst in der BRD.

Die Tonfa – der Einsatzstock der Polizei

Tonfa - Polizeischlagstock

Die Tonfa ist ein Stock mit einem rechtwinkelig angebrachten Griff, der als Parierstange dient und verschiedenste Griffpositionen erlaubt. So kann die Tonfa, wie ein normaler Stock zum Schlagen eingesetzt werden, aber auch, den kurzen rechtwinkelig angebrachten Griff in Händen, als Unterarmschutz zum Parieren von Hieben verwendet werden.

Das bei dieser Griffweise vorstehende kurze Stück der Tonfa, kann zum Stoßen verwendet werden. Das Griffstück ist nicht dazu da, den Stock zum Schlagen herumzuwirbeln und durch Rotation, Schlagenergie zu generieren, wie es so mancher Laie glaubt. Die dabei generierte Kraft ist einfach zu gering.

Aufgrund des Designs, ermöglicht die Tonfa, eine Vielzahl an Techniken und eignet sich auch zum Festlegen und Abführen. Sie kann zum Einhaken und Kontrollieren gegnerischer Gliedmaßen verwendet werden und ist weltweit bei vielen Polizeieinheiten Standard.

Der Besitz von Tonfas, es handelt sich um eine Hieb und Stoßwaffe, ist in Deutschland nach § 42a des Waffengesetzes erlaubt. Sie unterliegt allerdings einem Führverbot in der Öffentlichkeit. Ausnahme berechtigtes Interesse, Selbstverteidigung ist diesbezüglich kein hinreichender Grund.

Beim Transport, muss die Tonfa, wie andere Schlagstöcke auch, in einem abgeschlossen Behältnis, verwahrt, werden.

Der Umgang in der Tonfa wird im japanischen Kobudo und Jiu-Jitsu, Krav Maga und FMA (philippinische Kampfkünste) trainiert.

Teleskopschlagstock – Teleskopabwehrstock

Ein Teleskopschlagstock besteht aus zwei, meist drei Segmenten und ist ausziehbar. Die Länge im geschlossenen Zustand geht nicht über 30 cm hinaus. Gefertigt wird er aus Metall. Im Unterschied zu verbotenen Stahlruten oder Totschlägern hat er keine gewichtete Stahlkugel am Ende und ist nicht biegsam.

Qualitativ hochwertigere Teleskopschlagstöcke, wie sie auch bei diversen Polizeieinheiten verwendet werden, sind aus Stahl gefertigt. Es gibt auch Geräte aus Aluminium. Diese sind in der Regel von minderer Qualität und verbiegen leicht.

Der entscheidende Vorteil von Teleskopschlagstöcken ist, dass sie einfach und bequem, verdeckt geführt werden können. Sie können auch im eingefahrenen Zustand als Waffe benutzt werden. Geöffnet werden sie, modellabhängig, über eine schwungvolle Handbewegung, die Schwerkraft oder Knopfdruck.

In Deutschland dürfen legale Teleskopschlagstöcke, ab 18 Jahren erworben, aber nicht öffentlich geführt werden. In Österreich sind vom BMI zugelassene Stöcke, ab 18 legal zu erwerben und zu führen.

Totschläger, Stahlrute

Stahlruten und sogenannte Totschläger, es handelt sich um flexible Schlagstöcke, mit jeweils einer Metallkugel am Ende, die beim Zuschlagen einen Peitscheneffekt generieren, zählen zu den verbotenen Waffen. Sie sind besonders gefährlich und tödlich. Schon der Besitz ist strafbar in D/A/CH.

Wer ein solches Gerät besitzt oder gar führt, hat mit strafrechtlichen Konsequenzen zu rechnen.

Shillelagh – der irische Kampfstock

Shillelagh, ist der Überbegriff für eine Vielzahl unterschiedlicher traditionell, irischer Stöcke. Diese Stöcke wurden im Kampf verwendet, aber auch als eine Art robuster Spazierstock geführt. Einige, der aus Schwarzdorn gefertigten Shillelagh, wurden mit Blei präpariert, um als Schlagstöcke, mehr Wucht zu generieren.

Der Irish Walking Stick, des amerikanischen Messerherstellers Cold Steel, hergestellt aus Polypropylen, ist extrem robust und notfalls auch als Schlagstock geeignet.

Wer auf schöne Spazierstöcke, guter Qualität, steht, sollte sich diese irischen Stöcke mal ansehen. Einige Shillelagh, wurden als reine Waffen designt, bzw. präpariert. Davon sollte der gesetzestreue Bürger die Finger lassen, denn diese Modelle fallen, mit großer Sicherheit, unter die Kategorie verbotene Waffen.

Im Zweifelsfall kannst du einen Feststellungsbescheid beim BKA beantragen.

Baseballschläger

Baseballschläger

Baseballschläger sind Sportgeräte, als solche unterliegen sie keinem Führverbot in Deutschland. Der Nachweis eines berechtigten Interesses, wie die Sportausübung, könnte für den einen oder anderen übermotivierten „Baseballer“ aber mitunter zum Problem werden.

Was das Handling betrifft, so lassen sich, zumindest die original Baseballschläger, kontrolliert nur sinnvoll beidhändig führen. Als Waffe haben sie eine enorme Durchschlagskraft, sind aber nicht besonders führig. Das könnte in einer körperlichen Auseinandersetzung, ein entscheidender Nachteil sein.

Vorteile von Schlagstöcken

  1. Schlagstöcke verschaffen, in körperlichen Auseinandersetzungen, Reichweitenvorteile, eine durch die Hebelverhältnisse, Geschwindigkeit und kleine Trefferfläche bedingte, hohe Durchschlagskraft und Stoppwirkung.
  2. Sie eignen sich gut zum Einsatz gegen Unbewaffnete und können dosiert, im Gegensatz zu Klingen, verwendet werden.
  3. Schlagstöcke haben oftmals einschüchternde Wirkung, was sich die Exekutive und Sicherheitsdienste oft zunutze machen. Im besten aller Fälle lässt sich Gewaltanwendung so vermeiden.
  4. Schlagstöcke, allen voran die Tonfa, sind vielseitig einsetzbar. Sie eigenen sich auch gut zum Festlegen und Abführen.
  5. Der Einsatz eines Schlagstockes erfordert keine besondere Körperkraft. Waffen wurden gemacht, um körperliche Nachteile zu kompensieren. Der Schlagstock ist eine Waffe. (An alle „Experten“ und Tonfadreher ;-))
  6. Ein Schlagstock ist für wenig Geld zu haben.

Nachteile von Schlagstöcken

  1. Wer wirklich den Umgang mit einem Schlagstock erlernen möchte, muss viel trainieren. Besonders dann, wenn er, mit einem Mindestmaß an Gewalt, agieren möchte.
  2. Jemandem mit einem Stock auf den Kopf zu schlagen, erfordert aber keine besonderen Fähigkeiten. Nicht umsonst nennen die Vollkontaktstockkämpfer, den mit der dominanten Hand von oben gezogenen Hieb – „Caveman“ – Höhlenmensch. Sicherheitskräfte, die beruflich einen Schlagstock führen, sollten aber mehr drauf haben.
  3. Bei Messerlagen ist ein Schlagstock, nicht das Mittel der ersten Wahl.
  4. Ein entscheidender Nachteil ist, dass Schlagstöcke in Deutschland und der Schweiz von Privatpersonen, sieht man von einigen wenigen Ausnahmeregelungen ab, nicht legal mitgeführt werden dürfen. Sie eignen sich deshalb in erster Linie zur Heimverteidigung.

Der richtige Umgang mit dem Schlagstock

Grundsätzlich muss bei Hieb und Stoßwaffen, zwischen stumpfen und scharfen Waffen unterschieden werden. Stumpfe Waffen sind weniger gefährlich, können aber durchaus auch tödliche Wirkung entfalten. Im Kampf mit stumpfen Waffen kann der Gegner den Nahkampf erzwingen.

Der Umgang mit einem Schlagstock ist Trainingssache. Mit zunehmenden Fähigkeiten wird ein erfolgreicher, verhältnismäßiger Einsatz im Kampf, wahrscheinlicher. Der Zugriff des Angreifers auf den Stock, wird über eine ausgefeilte Hiebschule, die zweite Hand und Beinarbeit unterbunden.

Für den Fall, dass der Nutzer des Schlagstockes, die für ihn optimale Distanz zum Angreifer nicht halten kann, ist er gezwungen den Nahkampf anzunehmen. Er muss in der Lage sein, auf engstem Raum, unter hohem Angriffsdruck, zu manövrieren, die eigene Waffe vor Zugriff zu schützen und effektiv einzusetzen.

Um diese Fähigkeiten zu erlangen, bedarf es eines sehr intensiven Trainings.

Ein unbewaffneter Gegner, hat dann einen Vorteil, wenn er außerhalb der Reichweite des Schlagstocks bleibt oder die Distanz, schnell und sicher schließen, in den absoluten Nahkampf übergehen, kann. In diesem Fall kann er viele Vorteile, die die Waffe bringt, neutralisieren.

Sicherheitskräfte werden dahingehend geschult, den Kopf ihres Gegenübers, nach Möglichkeit nicht mit dem Schlagstock zu attackieren. Schwerste Verletzungen, mit Todesfolgen, können daraus resultieren. Legitime Ziele zur Durchsetzung von Sicherungszielen sind Muskeln und notfalls Knochen und Gelenke.

Auch Privatpersonen, die in Notwehr handeln, sollten, wenn möglich, davon absehen, den Kopf des Angreifers mit wuchtigen Schlägen zu attackieren. Diese können den Tod zur Folge haben. Ohne entsprechendes Training, werden Schläge zum Kopf des Angreifers, oft unvermeidbar sein, um ihn nachhaltig zu stoppen.

Es gilt das Prinzip, der Verhältnismäßigkeit, der eingesetzten Mittel. Im Einzelfall beurteilt das der Richter.

Schlagstock Techniken

Neben Hieben und Stößen, können Schlagstöcke zum Hebeln, Abführen und Festlegen von Angreifern verwendet werden. Festlege und Abführtechniken, erfordert viel Training und sind am besten, von Polizei oder Sicherheitsdiensten, in Teamarbeit, gegen Einzelpersonen umzusetzen.

In der weiten Distanz, kannst du unter Ausnutzung der vollen Reichweite des Schlagstocks, Hiebe durchziehen. Die generieren am meisten Wucht, eignen sich gut dazu, um Angreifer auf Distanz zu halten und sollten nur auf Arme und Beine von Aggressoren gerichtet sein, niemals den Kopf.

In der nahen Distanz, in der der Aggressor, schlagen, treten und greifen kann, müssen die Hiebe kurz gehalten werden. Die Waffenhand beschreibt dabei eine Kreisbahn, die andere Hand dient der Deckung und schützt Kopf und Waffe vor Zugriff.

Kurze, dosierte und gezielte Stöße zum Oberkörper, können im Gerangel, nützlich sein, um Raum zu schaffen und Hebeltechniken, mit oder ohne Hilfe des Schlagstockes einzusetzen.

Abführ- und Festlegetechniken, nutzen den Schlagstock zum Hebeln und Fixieren.

Die beruflichen Nutzer von Schlagstöcken, allen voran Polizisten und Sicherheitsdienstmitarbeiter, sollten mit all diesen Techniken und Szenarien, gut umgehen können.

Schlagstockeinsatz gegen Messerangriffe?

Klingenwaffen, Messer, Macheten, Schwerter sind eindeutig gefährlichere Waffen, als Schlagstöcke. Wer meint, mit einer stumpfen Waffe, wie einem Schlagstock, gute Karten gegen einen entschlossenen Angreifer mit einer Klinge zu haben, täuscht sich gewaltig.

Daran ändert sich auch nichts, wenn so mancher YouTube Experte das Gegenteil behauptet.

Dennoch sind die Reichweitenvorteile, die der Schlagstock als Waffe, bietet und die möglichen wuchtigen Hiebe, ein großer Vorteil, verglichen mit jemandem, der mit bloßen Händen dasteht. Auch dann, wenn es gegen einen mit einer Klinge bewaffneten Gegner geht.

Gegen nicht besonders entschlossene Bedrohungen mit Klingen und halbherzige, schlecht koordinierte Angriffe, kann der Schlagstock, auch gegen einen Messerangriff zum Erfolg führen. Besonders dann, wenn der Aggressor, sich einschüchtern lässt.

Fakt ist und bleibt aber: Klingen sind die gefährlicheren Waffen! Aus diesem Grund ist die Polizei, auch zum Schusswaffeneinsatz und nicht nur zum Schlagstockeinsatz, bei Messerlagen, berechtigt und angehalten.

Auch, wenn sich, der tödliche Ernst solcher Messerlagen, bei vielen Politikern und leider auch so manchem Richter, noch nicht herumgesprochen haben sollte.

Wo kann man den Umgang mit Schlagstöcken erlernen?

Der Umgang mit Schlagstöcken lässt sich in vielen Kampfkünsten und Selbstverteidigungssystemen erlernen. Inwiefern die gelehrten Techniken und die Trainingsmethoden dazu dienen, wirkliche Fähigkeiten zu erwerben, hängt entscheidend von Lehrer und System ab.

Die erste Adresse im Umgang mit Hieb und Stichwaffen sind gute FMA – Clubs. Die philippinischen Kampfkünste, Arnis, Kali, Escrima, haben sich auf den Umgang mit Waffen spezialisiert. Aber Achtung, es gibt auch hier gewaltige Unterschiede, was die Qualität des Unterrichts anbelangt.

Als „Insider“, was den Umgang mit Hieb und Stichwaffen betrifft, weiß ich, dass vielfach in sogenannten „Fachkreisen“ extrem viel Unkenntnis herrscht. Das zeigt sich darin, dass sehr oft nicht einmal unterschieden wird, ob das Trainingsgerät Stock, einen Stock oder eine Klinge, darstellt.

In der Realität macht es einen riesengroßen Unterschied, ob jemand mit einer stumpfen Waffe, wie einem Schlagstock oder einer Klingenwaffe ausgestattet ist.

Zum Leidwesen vieler FMA (philippinische Kampfkünste) Leute, wissen das auch viele Lehrer, dieser vorrangig, auf den Umgang mit Waffen, ausgerichteten Kampfmethoden, nicht mehr. Das führt zu sinnlosen Übungen, die im besten Fall, keinen großen Schaden anrichten.

Im schlimmsten Fall, geht ein Schüler dann, mit völlig falschen Vorstellungen, in eine reale Auseinandersetzung, ohne die Möglichkeit, darüber im Nachhinein noch reflektieren zu können.

Das israelische Selbstverteidigungssystem Krav Maga, stellt, was Wissen und Unwissen, im Umgang mit Schlagstöcken und Waffen generell, angeht, ebenso oft keine Ausnahme dar. Auch hier gibt es viel zu oft, jede Menge Selbstmordtechniken, im Umgang mit Waffen zu „bewundern“.

Es lässt sich aber mit Sicherheit sagen, dass Leute, die Waffenkampf trainieren, ihre Waffen und deren Anwendungsmöglichkeiten gut kennen, auch besser wissen, wie man gegen bewaffnete Angreifer vorgehen kann.

Alternativen zum Schlagstock

Stabtaschenlampen, Sportgeräte, wie Baseballschläger, Eishockeyschläger und Alltagsgegenstände (Kamerastative, Regenschirme) können im Notfall, die Funktion von gesetzlich als Waffen definierten Schlagstöcken erfüllen, ohne unter die gesetzlichen Einschränkungen, was Besitz und Führen betrifft, zu fallen.

Die Taschenlampen der Firma Maglite hat sich bei der US – Polizei und Strafvollzugsbehörden bewährt. Die MAGLITE S6D016 ist knapp 50 cm lang und fast 600 Gramm schwer. Aufgrund ihrer robusten Bauweise und ihrer Maße kann sie notfalls einen Schlagstock ersetzen, ohne wie einer auszusehen.

Als Alternativen zum Schlagstock, eigenen sich, andere Waffen, bzw. Gegenstände, wie Pfeffersprays, taktische Taschenlampen, taktische Kugelschreiber, Kubotan, Stabtaschenlampen oder Schrillalarme, um Aufmerksamkeit zu erregen.

Grundsätzlich lautet meine häufig wiederholte Empfehlung auf diesem Blog: Vermeidet so gut wie möglich gefährliche Situationen. Falls der Ernstfall eintritt und ihr in Notwehr handeln müsst, handelt verhältnismäßig und nutzt, falls erforderlich, Alltagsgegenstände bzw. legale Waffen dazu.

Fazit – Der Schlagstock zum Selbstschutz

Schlagstöcke sind in Deutschland nur für die Heimverteidigung interessant. Sie dürfen von Privatpersonen, von einigen wenigen Ausnahmeregelungen abgesehen, nicht legal geführt werden.

Wer einen Gegenstand mit sich führen möchte, der im äußersten Notfall, als Schlagstockersatz dienen kann, wird aber leicht einen passenden legalen Ersatz finden. Stabtaschenlampen und sogenannte Selbstverteidigungsschirme, besonders robuste Regenschirme, kommen, neben Sportgeräten, dabei besonders infrage.

Aber auch andere, legale Waffen, oder als solche zu gebrauchende Gegenstände, können als Alternative zum Schlagstock, in Sachen Selbstschutz, verwendet werden. Tierabwehrsprays, Tierabwehrspraypistolen, oder handliche Schlagkraftverstärker, wie Kubotan, Kugelschreiber und Taschenlampen, sind mögliche Alternativen.

In Deutschland ist das Waffenrecht besonders scharf und wird wohl angesichts der Vorkommnisse zu Silvester 2022/23 weiter verschärft werden. Kriminelle wird das wenig interessieren. Rechtstreue Bürger werden, in ihren Freiheitsrechten, weiter eingeschränkt. Ob das zur Lösung von immer eklatanter werdenden Sicherheitsproblemen beitragen wird?

Lassen wir uns überraschen.

Viel Spaß beim Training!

Disclaimer

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