Das Shaolin Kung-Fu gilt als die Mutter aller Kampfkünste und ihren Vertretern wurden oft übernatürliche Fähigkeiten nachgesagt. Die Fernsehserie Kung-Fu, mit David Carradine als Hauptdarsteller, machte neben chinesischen Kung-Fu Filmen, die Kampfkunst der Shaolin im Westen bekannt.
Die Kampfkunst der Shaolin entstand vor über 1500 Jahren im Shaolin-Tempel in Henan China und gehört zum nationalen Erbe. Bodhidharma gilt als ihr Begründer. Er integrierte Qi Gong und Gymnastik in das von Meditation bestimmte Leben der Mönche. Daraus entwickelte sich eine Vielzahl von Kampfstilen.
Die Mönche der Shaolin waren über Jahrhunderte immer wieder Verfolgungen ausgesetzt. Das Kloster wurde im Lauf der Geschichte dreimal niedergebrannt. Gingen die alten Kampfkünste damit unwiederbringlich verloren?
Die Geschichte der Shaolin
Der Legende nach wurde das Shaolin Kloster durch den indischen, buddhistischen Mönch Bodhidharma begründet.
Zum Ausgleich für die vielen Stunden täglicher Meditation im Zen oder Chan Buddhismus, der im Tempel praktiziert wurde, etablierte Bodhidharma Gymnastik auf der Grundlage des Yoga und das Qi Gong in das Leben der Mönche.
Aus der Not heraus und dem Bedürfnis sich gegen Übergriffe und Überfälle schützen zu können entwickelten sich, aus den körperlichen Übungen, unterschiedlichste Kampfstile.
- Diese Kampfstile entwickelten sich aus der Beobachtungen von Tieren und der Nachahmung von Bewegungen und ihrer Art zu kämpfen.
- Landwirtschaftliche Geräte und Werkzeuge wurden in der Not zu Waffen umfunktioniert.
Beitrag: Tierstile im Kung-Fu -Taugen sie im Kampf?
Eine andere Legende besagt, dass das Oberhaupt des Tempels vor ungefähr 700 Jahren, unterschiedliche Kampfkunstmeister einlud. Er schuf aus ihren Techniken ein neues, besseres System des Kämpfens. Mehr als 400 Kampfkünste berufen sich heute auf das Shaolin Kung-Fu, als Wurzel ihrer Kampfkunst.
Die Mönche der Shaolin dienten dem chinesischen Kaiser im Laufe der Geschichte immer wieder als Soldaten und als Leibgarde. Von manchen Herrschenden wurden sie aber auch als Bedrohung empfunden und verfolgt. Das Shaolin Kloster wurde mehrere Male niedergebrannt. Im Jahr 1928 ging dabei die wertvolle Bibliothek verloren.
Nach der chinesischen Kulturrevolution, unter Genosse Mao Zedong, wurden Kung-Fu Meister als mögliche Regimegegner in ganz China verfolgt, getötet oder ins Ausland vertrieben. 1966 wurde das Shaolin Kloster zum bislang letzten Mal zerstört. Nach der Kulturrevolution war die Ausübung aller traditionellen Künste in China bei Strafe verboten.
Die sogenannte chinesische Kulturrevolution erforderte Millionen Opfer. Viele wurden, ermordet, verschleppt und gefoltert.
Die Kampfkunst der Shaolin heute
Du kennst vermutlich die berühmten Shaolin-Mönche, die durch die ganze Welt reisen, als Botschafter des kommunistischen Chinas und Demonstrationen ihres Könnens geben? Was haben diese Mönche und das moderne Shaolin Kung-Fu mit den alten, historisch gewachsenen Kampfkünsten noch gemeinsam?
Wie die Frage schon suggeriert, vermutlich nicht mehr allzu viel.
- Dafür spricht einerseits die politisch motivierte Verfolgung von Kampfkunstmeistern im Zuge der chinesischen Kulturrevolution, bei der sehr viel Wissen zwangsläufig verloren ging.
- Auf der anderen Seite die Entwicklung zum Breitensport und Tourismusattraktion.
Eines muss klar sein. Es ist nicht möglich, in einem Massenunterricht die Feinheiten irgendeiner Kunst wirklich zu erfassen und zu verstehen. Der Lehrer muss individuell auf die Möglichkeiten, Talente und Schwächen des jeweiligen Schülers eingehen können und ihm seine Fragen beantworten.
Die ursprünglichen Ideen des Shaolin Kung-Fu, deren Sinn es neben der Körperertüchtigung war, die Kampffähigkeit der Mönche zu erhöhen, gingen im Zuge der Modernisierung und als Ergebnis politischer Verfolgungen weitgehend verloren. Einigen Meistern, der chinesischen Kampfkünste, gelang die Flucht nach Taiwan und dort ihr Wissen zu bewahren und weiterzugeben.
Shaolin Kung-Fu als wichtiger Wirtschaftszweig
Als die chinesische Regierung den Wert des Shaolin für den Tourismus entdeckte, begann es die moderne, uns heute bekannte Form des Shaolin Kung-Fu zu fördern.
Kung-Fu bedeutet im Chinesischen harte Arbeit – und wird heute als Überbegriff für die chinesischen Kampfkünste gebraucht.
Neben den in alle Welt reisenden Mönchen, die ihr Können in Aufführungen darbieten, hat sich in China ein eigener Wirtschaftszweig ums Shaolin Kung-Fu gebildet. Schulen, mit oft tausenden von Schülern pro Schule, bilden schon Kinder ab einem Alter von 6 Jahren aus. Es wird dort täglich über mehrere Stunden trainiert und ein schier unglaubliches Trainingspensum absolviert.
Nicht nur chinesische, sondern auch viele ausländische Schüler besuchen diese Schulen. Viele haben noch unrealistische Vorstellungen, von dem, was sie erwartet. Der körperliche Aspekt im Training überwiegt, zur Wurzel des Buddhismus, und dessen geistigen Grundlagen, werden dort aber die allerwenigsten gelangen. Tong Zi Gong wird die Gymnastik der Shaolin genannt. Sie wird in fest vorgegebenen Bewegungsabläufen, sogenannten Formen, geübt.
Die allerbesten Schüler schaffen es in die Reihe der Kampfmönche und dürfen dann China mit ihrer Kunst im Ausland vertreten.
Die Spiegel TV Doku zeigt Julians Weg auf der Suche nach den Wurzeln der Kampfkunst der Shaolin:
Julian betreibt heute eine Kampfsportschule und nimmt regelmäßig an Kämpfen in den Mixed Martial Arts (MMA) teil.
5 Tier-Stile in der Kampfkunst der Shaolin
Es gibt eine Vielzahl von Stilen im Shaolin Kung-Fu, die sich alle an Bewegungen und Verhaltensweisen von Tieren orientieren und aus der Beobachtung der jeweiligen Tiere entstanden sind. Jeder dieser Stile hat seine Eigenheiten. Das bestimmt nicht nur die Techniken im Kampf, die Handhaltung und Art eine Faust zu machen, sondern auch die Taktik und Strategie. Sie entsprechen dem Charakter des jeweiligen Tieres.
So kann der Kung-Fu Kämpfer für sich herausfinden, welcher Stil am besten zu ihm, seinen körperlichen und charakterlichen Eigenschaften passt.
Die Tierstile werden mit und ohne Waffen geübt.
Zu den fünf wichtigsten Stilen in der Kampfkunst der Shaolin zählen:
- Drache: Der Drache gilt in China als Glückssymbol und schmückt sogar Tempel. Der Drachenstil gilt als eine der höchsten und effektivsten Stile.
- Kranich: Der Kranich ist ein großer Vogel, dem Storch nicht unähnlich. Er verwendet seine Flügel, um Schläge mit runden Bewegungen abzulenken und seinen Schnabel, um mit direkten geradlinigen Aktionen anzugreifen.
- Tiger: Der Tiger ist stark und schnell. Er kann es sich leisten, mit kraftvollen Aktionen direkt auf den Gegner vorzudringen. Eine typische Technik ist die sogenannte Tiegerkralle. Sie wird zum Schlagen, aber auch greifen und reißen verwendet.
- Schlange: Die Schlange ist flexibel und stößt blitzschnell zu. Wing Chun ein südchinesischer Stil, soll sich auf Schlange und Kranich zurückführen lassen. Ein Kampf zwischen diesen Tieren galt, der Legende nach, als Inspiration, um das Wing Chun zu begründen.
- Leopard: Der Leopard ist nicht so groß und stark wie der Tiger. Seine Stärke ist seine Schnelligkeit. Er verteidigt und greift gleichzeitig in einer Bewegung an.
Es gibt auch einen Hundestil, der besonders für kleiner Menschen gut geeignet ist. Er nutzt überwiegend tiefe Angriffe zu den Beinen. Weitere bekannte Tierstile sind die Adlerkralle und der Stil der Gottesanbeterin.
Die Waffen in der Kampfkunst der Shaolin
Als vielseitige Kampfkunst widmet sich das Training im Shaolin Kung-Fu, nicht nur dem waffenlosen Kampf, sondern auch einer Vielzahl, teilweise ungewöhnlicher Waffen.
Zu den wichtigsten Waffen der Shaolin zählen:
- Dao – Der Säbel: Der Säbel ist eine Waffe für eine relativ kurze Distanz im Waffenkampf. Der Säbel ist gekrümmt und einschneidig und eignet sich besonders gut für Hiebe, kann aber auch zum Stechen verwendet werden. Die gekrümmte Klinge verstärkt die Wirkung von Hieben und hat sich vor allem auf Schlachtfeldern bewährt. Oft wurde der Säbel in Kombination mit einem Schild verwendet. Er wurde traditionell von Reitern, aber auch von Fußsoldaten eingesetzt. Der Säbel wird einhändig geführt und etwa bis zu einem Meter lang. Deutlich längere Waffen lassen sich einhändig kaum mehr kontrollieren, was den Vorteil der längeren Reichweite, wiederum zunichtemacht.
- Schwert (Jian): Schwerter sind im Regelfall zweischneidig und verfügen über eine gerade Klinge. Die Definitionen sind aber nicht immer eindeutig und so werden andere Klingenformen durchaus auch als Schwerter bezeichnet, die dieser Definition nicht entsprechen. Gerade Klingen sind für den Zweikampf optimiert und eignen sich besser zum Stechen als gebogene.
- Speer: Der Speer kann zum Stechen und Werfen verwendet werden. Es ist eine Waffe für die lange Distanz und wurde gegen Reiter, aber auch Fußvolk eingesetzt.
- Guan Dao: Ist eine Art Hellebarde. Mit ihr kann sowohl gestochen werden, als auch Hiebe ausgeführt werden.
- Stock: Die denkbar einfachste Waffe, die aber aus dementsprechend schweren harten Material beschaffen, zu einer effektiven Waffe werden kann. Prinzipiell ist aber eine stumpfe Waffe einer spitzen, scharfen Waffe an Gefährlichkeit unterlegen.
- Eine weitere sehr ungewöhnliche Waffe in der Kampfkunst der Shaolin, stellt der sogenannte Dreisegmentstock dar. Es handelt sich um eine Art Dreschflegel, dessen Beherrschung besonders viel Können erfordern soll.
Qi Gong in der Kampfkunst der Shaolin
In der chinesischen Medizin gibt es das Konzept der Lebensenergie, des Qi. Diese Lebensenergie kann, so der Glaube, durch Training bewusst gesteuert und zu bestimmten Körperregionen willentlich gelenkt werden. So können außergewöhnliche Kräfte und Energien zum Angriff und Verteidigung freigesetzt werden.
Das „Eisenhemden Qi Gong“ ist ein Beispiel dafür, wie das Qi dazu genutzt werden kann, den Körper unempfindlich gegen Schläge, Tritte und sogar Waffeneinwirkung zu machen.
Die Theorie und der dahinterstehende Wunsch, den eigenen Körper unempfindlich gegen Schläge und sogar gegen die Einwirkung von Waffen zu machen, wird in unterschiedlichen Übungen demonstriert. Eine berühmte Übung stellt ein an der Kehle platzierter Speer dar, auf den Druck ausgeübt wird.
Diese Übung soll die Unverletzlichkeit des menschlichen Körpers durch Qi Gong Übungen trainieren und beweisen. Die Frage bleibt offen, was würde wohl passieren, wenn sich der Speer, bei dem ohnehin langsam und kontinuierlich aufgebauten Druck nicht durchbiegen würde?
Würde die Speerspitze brechen, oder eher der Mönch verletzt werden?
Das Abhärtungstraining der Shaolin
Schmerzgrenzen verschieben
Körper und Geist abzuhärten und schmerzunempfindlicher zu machen, hat einen wichtigen Platz im Training der Shaolin. Dazu werden unterschiedlichste Übungen benutzt. Einerseits wird im Training das Durchhaltevermögen geübt. So ist das körperliche Training äußerst hart und das Aufgeben keine Option, für die, die dabei bleiben wollen.
Der tiefe Stand, die Reiterstellung – Ma Bo – wird viele Minuten im Training gehalten. Die Muskeln beginnen zu zittern und zu schmerzen, trotzdem müssen die Schüler durchhalten. Das trainiert nicht nur den Körper, sondern auch die Entschlossenheit. Die Schüler lernen über ihre gedachten Grenzen hinauszugehen und ihre wahre Leistungsfähigkeit zu erkennen.
Diese Konzepte finden wir in soldatischen Ausbildungen und der unterschiedlicher polizeilicher und militärischer Spezialeinheiten ebenso. Es geht darum, durchzuhalten, nicht aufzugeben. Wer das gelernt hat und erfahren hat, dass seine wahren Grenzen viel höher liegen als die gedachten, ist definitiv stärker als zuvor.
Den Körper unempfindlich gegen äußere Einflüsse machen
Viele Übungen zielen darauf ab, den Körper an Schläge zu gewöhnen und abzuhärten. Wir finden diese Konzepte in vielen Kampfkünsten und Kampfsportarten, ident oder in abgewandelten Formen wieder.
Eine Übung soll die Hände abhärten und stärken. Dazu wird zuerst in einen Topf geschlagen, der mit Wasser gefüllt ist. Später wird Sand, dann getrocknete Bohnen und am Ende Kiesel, als Füllmaterial verwendet. Die viele tausende Male wiederholten Schläge und Fingerstiche, stärken die Knochen und machen die Hände weniger schmerzempfindlich.
Inwieweit diese Übungen gesund sind und ob es nicht sinnvollere Methoden gibt, die Trainingszeit zu nutzen, bleibt Ansichtssache.
Im Thaiboxen oder Muay Thai, einem knallharten Vollkontaktstil, in dem geschlagen und getreten wird, werden ähnliche Methoden genutzt. So werden die Schienbeine gezielt am Sandsack und manchmal an Bäumen oder Betonpfosten abgehärtet. Durch diese Übung wird nachweislich, die Knochenstruktur gestärkt, wenn der Körper genug Zeit bekommt, um sich anzupassen.
Es werden aber auch die Nerven an den betroffenen Stellen abgetötet, was zu einer gewissen Schmerzunempfindlichkeit führt. Das ist Raubbau am eigenen Körper und sicherlich nicht gesund. Weil der Sport dermaßen hart und fordernd ist, zählen in Thailand die Boxer mit 25 Jahren oft schon zum alten Eisen.
Mehr Informationen dazu unter: Muay Thai, der Nationalsport Thailands.
Beispiele für Abhärtungsübungen in der Kampfkunst der Shaolin
Schläge in Gefäße mit unterschiedlicher Füllung:
- Wasser
- in Sand
- Bohnen
- Kieselsteine
Der eiserne Hals
Bei dieser Übung werden die Mönche mit dem Kopf in eine Schlinge gehängt. So muss die Halswirbelsäule und die sie umgebende Muskulatur das gesamte Körpergewicht tragen. Anfänger schaffen das nur wenige Sekunden, Fortgeschrittene mehrere Minuten. Bitte keinesfalls nachmachen!
Iron Egg Skill
Das gibt es wirklich und es ist genau das, was du vermutest. Vielleicht eine Übung den Mönchen, die ihr Zölibat leben wollen, zugutekommt.
Es werden nicht nur die Hände, Fäuste und Beine abgehärtet, sondern auch der Schädelknochen und der Genitalbereich.
Shaolin Kung-Fu lernen
Die Kampfkunst der Shaolin kannst du mittlerweile an vielen Orten in Europa, in sogenannten Shaolin Tempeln, aber auch in China selbst trainieren und erlernen. Im deutschsprachigen Europa findest du Ausbildungsstätten in vielen Städten.
In China kannst du schon um ungefähr 500 Dollar im Monat am Unterricht teilnehmen, Vollpension inklusive.
Shaolin Kung-Fu, Sanda, Tai-Chi, Qi Gong und Wushu werden in vielen der chinesischen Schulen gemeinsam angeboten.
Sanda chinesisches Kickboxen
Im chinesischen Sanda, eine Art Kickboxen, wurden wiederum Techniken und Konzepte zusammengefasst, die sich im sportlichen Vollkontaktwettkampf bewährt haben. In vielen chinesischen Schulen, die Shaolin Kung-Fu unterrichten, wird auch zusätzlich Sanda angeboten. Am Sandatraining nehmen auch viele Schüler der Shaolin teil.
Das könnte ein Indiz dafür sein, dass dem Kampftraining im regulären Programm der Shaolin, wenig bis gar keine Bedeutung zukommt. Der Eindruck verstärkt sich auch, nachdem ich vor Jahren am Tag der offenen Tür, in einem Shaolin Tempel mit dem Lehrer (einem fortgeschrittenen Schüler) gesprochen habe, der meinte schon 2 bis 3 Mal Sparring gemacht zu haben.
In seinem Leben!
Das ist zu wenig, besser wäre 2 bis 3 Mal die Woche und mehr.
Ich bin aber gerne bereit, dazuzulernen. Solltest du Shaolin Kung-Fu trainieren oder unterrichten und anderer Ansicht sein, bitte schreibe einen Kommentar oder eine Mail.
Was ist Wushu?
Unter der Bezeichnung Wushu wurden viele Kampfkünste versportlicht und zu akrobatischen Demostilen umgestaltet.
Übersetzt bedeutet Wushu – chinesische Kampfkünste und Gewalt (oder Krieg) aufhalten.
Diese erfordern zweifelsohne einen extrem hohen Trainingsaufwand und hohe Körperbeherrschung. Diese Kampfkünste haben mit ihren Ursprüngen allerdings kaum noch etwas zu tun. Es ging darum, diese Kampfkünste zu entschärfen und zu einem Mittel der Körperertüchtigung umzufunktionieren.
Wushu wird heute als, allgemein anerkannter Sport betrieben.
Tai-Chi
Tai-Chi ist eine innere, weiche Kampfkunst. Sie setzt auf innere Kraft und nutzt runde und weiche Bewegungen, um Kräfte abzuleiten und umzulenken. Im Gegensatz zur Kampfkunst der Shaolin gibt es im Tai-Chi keine akrobatischen Bewegungen, hohe Tritte oder Sprünge. Deshalb ist es für auch für ältere, weniger flexible Menschen besser geeignet.
Tai-Chi ist vor allem als Gesundheitssystem bekannt geworden. Ursprünglich war es einmal eine gefürchtete Kampfkunst. Chen Fake war der bekannteste Kämpfer des Tai-Chi. Nach ihm wurde ein eigener Stil, das Tai-Chi Chen benannt. Es soll auch noch heute den kämpferischen Aspekt im Training behandeln. Einer der erfolgreichsten Vertreter des Tai-Chi Chen in Europa ist Jan Silberstorff.
Ein Shaolin-Mönch im Vollkontakt Kickboxen?
Der Sanda Kämpfer Yi Long, der sich als Shaolin-Mönch präsentierte, um leichter an Wettkämpfen teilnehmen zu können, hat außergewöhnliche Leistungen gezeigt. Er hat viele Weltklasseleute im Muay Thai und Kickboxen besiegt.
Yi Long ist kein Shaolin Mönch!
Shaolin-Mönche leben zölibatär, sie müssen also sexuell enthaltsam leben. Sie sind Buddhisten. Der Buddhismus ist eine gelebte Philosophie, die Erleuchtung anstrebt und aus dem ewigen Rad der Wiedergeburt auszusteigen.
Fazit – Die Kampfkunst der Shaolin
Die Kampfkunst der Shaolin bietet hartes körperliches Training in Verbindung mit der buddhistischen Philosophie. Die fortgeschrittenen Schüler und Meister erreichen ein extrem hohes Niveau an körperlicher Fitness, Gewandtheit und Geschicklichkeit.
Das Training ist äußerst vielseitig. Unterschiedliche Tierstile, Formen, mit und ohne Waffen werden trainiert. Nachdem ich mich jetzt intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt habe, ist mein Respekt vor der Leistung der Shaolin weiter gestiegen. Vor allem, nachdem ich in einer Dokumentation, den völlig entspannten Lehrer die Form seines Schülers kritisieren und dann demonstrieren gesehen habe.
Man kann ihnen bestimmt nicht nachsagen, nicht extrem hart zu trainieren und ein sehr, sehr hohes Leistungsniveau zu erreichen.
Inwieweit das ursprüngliche Wissen der Shaolin bewahrt werden konnte und was davon noch an die vielen tausenden Schüler weitergegeben werden kann, bleibt für mich aber fraglich.
Solltest du aber an der Kampfkunst der Shaolin interessiert sein. Schau es dir unbedingt in einer Schule an! Vielleicht ist es ja genau dein Ding.
Viel Spaß beim Training!
- Die Kampfkunst der Samurai
- Die Kampfkunst der Ninja -Ninjutsu
- Systema, die Kampfkunst der Kosaken
- Kendo der moderne japanischer Kampfsport mit dem Schwert
Quellen: