Kampfsport für Kinder – ganzheitliches Training für ihr Kind


Kampfsport für Kinder

Für viele Kinder stellen Kampfsport oder einer Kampfkunst eine große Faszination dar. Neugierig geworden, durch Filme oder Freunde, die schon Kampfsport betreiben. Für Eltern stellen sich die Fragen, nach geeigneten Trainingsmöglichkeiten und möglichen Risiken beim Kampfsporttraining ihrer Kinder.

Kampfsportangebote für Kinder gibt es schon ab dem Alter von 3 Jahren aufwärts. Die Kinder lernen dabei, dem Alter angepasst, spielerisch, die Grundlagen. Dazu gehören Koordinations-, Geschicklichkeits- und Beweglichkeitstraining und das Einhalten von Regeln, als Basis für ein sinnvolles Training.

Gut für Kinder, ab ca. 6 Jahren sind geeignet: Judo, Jiu-Jitsu, Karate, Taekwondo, Kung-Fu, Kickboxen und Boxen. Hier können die Kinder ihrem Bewegungsdrang nachkommen. Kampfkünste wie Aikido, Tai-Chi, Wing Chun und Kampfsportarten mit Waffen, eigenen sich eher für Kinder ab 14, abhängig von persönlicher Reife und Vorlieben.

In gut strukturierten Kindertrainings, mit entsprechend ausgebildeten Trainern, wird dem Spiel- und Bewegungsdrang der Kinder voll Rechnung getragen. Mit Einzel- und Partnerübungen wird das soziale Miteinander gefördert.

Die Kinder lernen im Kampfsporttraining, aufeinander Rücksicht zu nehmen und weiterzuhelfen. Das Kennenlernen, der eigenen Kraft und der verantwortungsvolle Umgang mit ihr, sind natürliche Effekte, die das Kampfsporttraining mit sich bringt.

Diese Vorteile bietet Kampfsporttraining für Kinder

  1. Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten
  2. Steigerung der Konzentrationsfähigkeit
  3. Erhöhung der Beweglichkeit
  4. Funktionelles Ganzkörpertraining
  5. Erlernen von neuen Bewegungsmustern – Training des Gehirns
  6. Vernetzung rechter und linker Gehirnhälften
  7. soziale Kontakte – Übernahme von Verantwortung und Rücksichtnahme
  8. Ausgleich zu überwiegend sitzenden Alltag
  9. Selbstvertrauen durch Lernerfolge und Graduierungen
  10. Gesunder Umgang mit Ängsten und Aggressionen
  11. Sportgeist – Fairness

Ist Kampfsport gefährlich für Kinder?

Das Kampfsporttraining für Kinder ist, unter gut ausgebildeten Trainern, mit Sicherheit nicht gefährlicher als andere Breitensportarten auch. Meiner Einschätzung nach, ich habe mit 10 Jahren mit Judo begonnen und bin mit 14 zum Karate gewechselt, sind die Verletzungsrisiken, sogar geringer.

Das ist der klaren Unterrichtsstruktur im Kindertraining zu verdanken. Schwerpunkte im Training, sind Spaß, Gymnastik und spielerische Übungen, die dem Bewegungsdrang der Kinder entgegenkommen. Auf Disziplin, die Einhaltung von Regeln, wird von Anfang an sehr geachtet.

Das sorgt für ein freudvolles und sicheres Training. Ein unkontrolliertes aufeinander Einprügeln, wie in den Alpträumen, mancher besorgter Mütter, gibt es mit Sicherheit nicht. Mobbing oder unkontrolliertes Ausleben von Gewalt schon gar nicht.

Gerade Kampfsportarten und Kampfkünste schulen den verantwortungsvollen Umgang miteinander. Er ist Grundvoraussetzungen, um sinnvoll miteinander trainieren zu können.

Mit steigendem Können steigt das Selbstbewusstsein der Kinder. Sie bemerken schnell Verbesserungen, erkennen, dass sie mit regelmäßigem Training und Übung, etwas erreichen können.

Welche Kampfsportarten sind für Kinder geeignet?

Mittlerweile gibt es eine riesige Palette an Kampfsportarten und Angeboten, die Kinder und Erwachsene ausüben können. Schulen und Vereine, findet man fast schon in jedem Dorf.

Es gibt zwar Kampfsportarten, die dem kindlichen Bewegungsdrang, näherkommen als andere, entscheidender ist aber die Fähigkeit der Trainer im Umgang mit den Kindern und der Wunsch der Kinder, eine bestimmte Kampfsportart zu lernen.

Judo/ (Brazilian) Jiu-Jitsu / Ju-Jutsu

Judo und Jiu-Jitsu sind eng miteinander verwandt. Im Jiu-Jitsu gibt es im Unterschied zum Judo, ergänzend zu den Wurf-, Hebel- und Bodentechniken, noch Schläge und Tritte.

Beide Sportarten, sind für Kinder, die sich zu ihnen hingezogen fühlen, ideal. Sie bilden ein gutes Körpergefühl und Fitness aus und kommen dem Bewegungsdrang der Kinder sehr entgegen.

Die Kinder lernen zu fallen, zu werfen und geworfen zu werden. Überschüssige Energien und der natürliche Spaß am Rangeln und Raufen, werden hier in sinnvolle, konstruktive Bahnen gelenkt.

Karate/ Taekwondo

Karate und Taekwondo beschränken sich fast ausschließlich auf Schläge und Tritte. Dehnungsübungen und Gymnastik gehören im Kinder- und Erwachsenentraining zu den Grundlagen. Sie sorgen für die nötige Beweglichkeit, um die teilweise spektakulären Techniken überhaupt ausüben zu können.

Wie im Judo, Kung-Fu und Jiu-Jitsu werden Gürtelgrade verliehen. So ist sichergestellt, dass die Kinder ihrem Leistungsvermögen entsprechend unterrichtet werden. Zusätzlich sorgen die Graduierungen für mehr Motivation und Anerkennung der erbrachten Leistungen.

Kung-Fu

Kung-Fu, bedeutet übersetzt harte Arbeit. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Kung-Fu als Überbegriff für chinesische Kampfkünste verwendet. Wer sein Kind zum Kung-Fu Training schicken möchte, kann also auf sehr unterschiedliche Stilrichtungen stoßen.

Gerade im Bereich des „Kung-Fu“ haben sich, aufgrund der hohen Bekanntheit durch Filme viele kindgerechte Angebote herausgebildet. Einige Angebote haben sich sogar auf Kindertrainings spezialisiert und bieten Kurse, für Kinder ab 3, bis hin zum Erwachsenen.

Kinder Kung-Fu bietet eine besonders breite Palette, an Bewegungsformen und koordinativ anspruchsvollem Training. Das Training koordinativer Fähigkeiten, ist für Kinder besonders wichtig. Sie profitieren von diesen früh erlernten Fähigkeiten, ihr Leben lang.

Boxen/ Kickboxen

Boxen und Kickboxen werden gerne übersehen und sind, gerade für Kinder, unterschätzte Alternativen zu traditionellen Kampfkünsten.

Kinder erhalten in diesen Kampfsportarten, sportwissenschaftlich gut durchdachtes und anspruchsvolles Bewegungstraining. Im Kindertraining beschränkt man sich auf die Grundlagen des Sports und die allgemeine sportliche Ausbildung der Kinder.

Kämpfe und Übungskämpfe gibt es zunächst gar nicht und erst nach gründlicher Vorbereitung. Das Einverständnis der Kinder und Eltern, sowie das O.K. verantwortungsvoller Trainer vorausgesetzt.

Mit Boxen und Kickboxen werden oft Brutalität und hohe gesundheitliche Risiken verbunden. Das mag für Erwachsene, die als Profis im Vollkontakt kämpfen und im geringeren Maße auf Amateure, zutreffen.

Die Mehrheit der Sportler, die Boxen oder Kickboxen ausüben, betrifft es aber nicht. Viele Menschen betreiben, diese Sportarten, mit hohem persönlichen Gewinn, ohne jemals zu kämpfen. So hat sich das Fitnessboxen als Breitensport etabliert.

Im Kickboxen gibt es außerdem die Möglichkeit, im Leicht- und Semikontakt anzutreten. Hier ist harter Kontakt verboten. Kinder werden also nicht, früher oder später zum Vollkontakt geführt, sondern haben viele Möglichkeiten diese Sportarten auf gesunde Art und Weise bis ins hohe Alter auszuüben.

Für mich persönlich sind Boxen und Kickboxen, aufgrund des sportwissenschaftlich gut durchdachten, sinnvollen Trainings, echte Geheimtipps, auch für Kinder.

Welcher Kampfsport passt zu meinem Kind?

Ermöglichen sie ihrem Kind, die Kampfsportart auszuprobieren, die es erlernen möchte.

Kostenlose Schnuppertrainings werden in so gut wie allen Schulen und Vereinen angeboten. Oft entscheidet das soziale Umfeld, die Freunde oder der letzte Kinofilm darüber, was ihr Kind trainieren möchte.

Kinder müssen die Möglichkeit haben zu experimentieren, Dinge auszuprobieren und eigene Vorlieben und Interessen zu entwickeln. Möglicherweise findet ihr Kind seinen Sport und bleibt ein Leben lang dabei.

Viel wahrscheinlicher ist, dass es nach einigen Monaten etwas anderes ausprobiert. Die Erfahrungen, die es im Kampfsporttraining gemacht hat, die erlernten koordinativen und sozialen Fähigkeiten, bleiben ihm aber erhalten.

Empfehlungen wie – für schüchterne Kinder sei Judo besser geeignet, extrovertierte Kinder sind beim Karate besser aufgehoben – halte ich für verfehlt.

Lassen sie ihr Kind, im Rahmen der sich bietenden Möglichkeiten entscheiden und geben sie ihm die Chance, etwas anderes auszuprobieren, falls es seine Entscheidung überdenkt.

Ab welchem Alter ist Kampfsporttraining sinnvoll?

Mittlerweile gibt es schon Kampfsporttraining für Kinder ab drei Jahren. Inwieweit sich solch ein Training, vom Kinderturnen oder anderen Sportarten für Kinder unterscheidet, ist fraglich.

Sicher ist – in einem guten Training, hat ihr Kind Spaß, die Möglichkeit soziale Kontakte zu Gleichaltrigen zu finden und lernt spielerisch sich zu bewegen.

Gängige Einteilung nach Altersklassen im Kindertraining:

  • 3 bis 5 Jahre
  • 5-10
  • 10-14
  • 14-16

Verallgemeinernd lässt sich sagen, dass ab einem Alter von ca. 10 Jahren und zunehmender geistiger Reife und Verständnis, das Kindertraining immer kampfsportspezifischer ausgerichtet werden kann.

Je früher ihr Kind lernt sich zu bewegen, neue Bewegungsmuster auszuprobieren, umso mehr wird es in späteren Jahren davon profitieren. Ein positiver Zugang zu Sport und Bewegung bleibt bis ins Erwachsenenalter erhalten und kann ein entscheidender Gesundheitsfaktor werden.

Gibt es Kampfsportarten, die für Kinder weniger geeignet sind?

Einige Kampfsportarten oder Kampfkünste eignen sich für kleinere Kinder weniger. Das liegt daran, dass diese Kampfsportarten, mehr körperliche und geistige Reife erfordern als andere. Zwar liegt es ganz unbestritten an den Kompetenzen, der Trainer, ein kindgerechtes Training durchzuführen, es bleiben aber gewisse Limitierungen, die an der Kampfkunst selbst liegen, bestehen.

Beispiele dafür, das ist meine persönliche Sicht der Dinge, sind das japanische Aikido, aber auch Wing Tsun, Wing Chun, Tai-Chi und Kampfsportarten mit Waffen.

Diese Kampfkünste und Kampfsportarten erfordern mehr geistige Reife und kommen dem Bewegungsdrang von Kindern nicht immer entgegen.

Fazit – Kampfsport für Kinder

Kampfsport bietet für Kinder gute Möglichkeiten, sich sportlich zu entfalten. Gerade Kindertrainings widmen sich gründlich, der allgemeinen sportlichen Ausbildung, als Grundlage für jedwede Sportart, die ihr Kind künftig in seinem Leben betreiben wird.

Gutes Training fördert soziale Kompetenzen, das kindliche Selbstbewusstsein und sorgt für Ausgleich zum Alltag.

Etwaige Ängste vor höheren Verletzungsrisiken als in anderen Sportarten sind völlig unberechtigt. Lassen sie ihr Kind, jene Sportarten ausprobieren, die es lernen möchte.

Kampfsportarten können hier einen wichtigen Teil, zur Entwicklung beitragen, auch wenn ihr Kind sich nach einigen Monaten dazu entschließen sollte, etwas anderes zu trainieren.

Viel Spaß beim Training!

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