Schrillalarm – Taugt der Taschenalarm zum Selbstschutz?


Schrillalarm

Waffen oder waffenähnliche Gegenstände zur Selbstverteidigung in der Öffentlichkeit zu führen ist meist, ohne Waffenschein bzw. kleinen Waffenschein, verboten. Zudem muss der Umgang mit Waffen erlernt und regelmäßig trainiert werden. Ein Schrillalarm bietet hier für eine große Personengruppe eine sinnvolle Alternative bzw. Ergänzung in Sachen, Selbstschutz.

Beim Schrillalarm/Taschenalarm handelt es sich um ein kleines, tragbares Alarmgerät. Es darf fast überall geführt werden und ist auch für wenig wehrhafte Personen, wie Senioren und Kinder, zur Abschreckung von Angreifern geeignet. Es ist eine ideale Ergänzung zu Sprays oder Schlagkraftverstärkern.

Beim Schrillalarm handelt es sich um keine Waffe im Sinne des Waffengesetzes. Seine Funktion besteht darin, Aufmerksamkeit zu erregen und Angreifer, durch die Öffentlichmachung ihres Vorhabens, abzuschrecken. Das kann in vielen Fällen gelingen, muss aber nicht zwangsläufig der Fall sein.

Eine Ergänzung des kleinen Alarmgeräts, mit einem Tierabwehrspray, einem Kubotan, taktischen Kugelschreiber oder einer taktischen Taschenlampe, ist deswegen durchaus sinnvoll.

Mittlerweile gibt es ein riesiges Angebot an Schrillalarmen im Handel. Nicht alle erfüllen, die an sie gestellten Ansprüche. Was die kleinen Taschenalarme leisten könne, wie du sie handhaben solltest und wo die Grenzen ihrer Effektivität liegen, erfährst du in diesem Beitrag.

Was kann der Schrillalarm leisten?

Der Schrillalarm eignet sich zur Abschreckung menschlicher und tierischer Angreifer. Der Alarmton beträgt 110 bis 150 Dezibel, je nach Modell. Das Gerät kann auch zur Sicherung von Gegenständen, wie Handtaschen, Koffern und provisorisch von Fenstern und Türen, zur Heimverteidigung, verwendet werden.

Inwieweit der klassische Schrillalarm zur Abwehr von Tieren geeignet ist, ist umstritten. In vielen Fällen wird er auf ein angreifendes Tier abschreckend wirken. Garantien dafür gibt es, genau wie bei menschlichen Angreifern, allerdings nicht.

Im Falle menschliche Aggressoren, erzeugt der laute Taschenalarm, Öffentlichkeit. In belebten, stark von Menschen frequentierten Gegenden, durchaus ein Grund zur Flucht, bzw. dem Abbruch eines Angriffs, durch den Täter.

Die Chancen des Angegriffenen Hilfe zu erhalten steigen in dem Szenario ebenso deutlich. Wobei die Erfahrung zeigt, dass man auf Zivilcourage und Nothilfe durch Passanten sehr oft nicht zählen kann.

Die Vorteile des tragbaren Alarmgeräts liegen, in seinem, Abschreckungspotential, die kompakten Maße machen ihn zum idealen, alltäglichen Begleiter, der fast überall legal geführt werden darf. Es handelt sich dabei ja nicht um eine Waffe oder einen gefährlichen Gegenstand.

Der Taschenalarm ist im Durchschnitt, um die 100 Gramm schwer, ca. 7 cm lang, 4 cm breit und 2 cm dick, was ungefähr die Größe eines Autoschlüssels ausmacht. Das Material besteht aus Hartplastik. Die Maße können geringfügig von Hersteller zu Hersteller variieren.

Der richtige Einsatz des Schrillalarms in der Selbstverteidigung

Der Einsatz des Schrillalarms erfordert keine besonderen Fähigkeiten. Er kann, unabhängig von Körperkraft, Athletik und Training, zur Selbstverteidigung, verwendet werden, sofern du ein geeignetes Gerät, griffbereit mit dir führst und gelernt hast instinktiv darauf zuzugreifen.

Der Schrillalarm lässt sich mittels Schlüsselanhänger, sehr einfach am Schlüsselbund, einer Handtasche oder Kleidungsstücken befestigen. Wesentlich ist, dass der Taschenalarm, jederzeit griffbereit ist. Das ermöglicht es dir, ihn binnen Sekundenbruchteilen, tatsächlich auszulösen.

Für Jogger gibt es bei vielen Modellen zusätzlich die Möglichkeit, den Schrillalarm an einem Band am Hals zu tragen. Hierbei ist darauf zu achten, dass ein Angreifer dieses nicht zum Würgen verwenden kann. Spezielle Ketten, wie sie beispielsweise bei Halsmessern verwendet werden, verunmöglichen das. Sie geben ab einer gewissen, auf sie einwirkenden Zugkraft nach und reißen ab.

Ob es sinnvoll ist, den aktivierten Schrillalarm im Falle eines Angriffs wegzuwerfen oder weiter am Körper zu tragen, ist situationsabhängig. Grundsätzlich empfehle ich dir, das Gerät nicht wegzuwerfen. So kann er noch schwerere vom Aggressor deaktiviert werden und du bleibst im Zentrum der durch den akustischen Alarm ausgelösten Aufmerksamkeit.

Das wird dann besonders relevant, wenn sich das Geschehen weg vom Ort des Erstangriffs weg verlagert.

In anderen Situationen kann es vorteilhafter sein, den aktivierten Alarm wegzuwerfen, möglichst unzugänglich und unauffindbar, für den Angreifer. Wesentlich ist und bleibt ein dauerhaft anhaltender, lauter Alarmton, der Aufmerksamkeit erregt.

Die Kardinalfehler im Umgang mit dem Schrillalarm

Den Schrillalarm, tief und unzugänglich in der Hand- oder Jackentasche zu verstauen, ist einer der wenigen Kardinalfehler, die du im Umgang mit dem Gerät machen kannst.

Ein weiterer Kardinalfehler, ist es nie den Zugriff auf das Gerät zu üben. Der Griff auf das Gerät muss in einer bedrohlichen Situation automatisch erfolgen, ohne bewusstes Denken und Überlegen. Dieser Automatismus lässt sich mit „Trockentraining“ erlernen.

Dazu übst du körperlich und in deiner Vorstellung den Bewegungsablauf ein. Das kannst du jederzeit und unauffällig erledigen. Regelmäßige Wiederholungen, auch ohne den Alarm tatsächlich auszulösen, ermöglichen dir über ihn zu verfügen, wenn du ihn tatsächlich benötigst.

Der dritte entscheidende Fehler, ist ein Gerät mitzuführen, dessen Lebensdauer überschritten ist und das aufgrund einer schwachen Batterie oder Gasfüllung, nicht mehr zuverlässig funktioniert. Achte auf das Ablaufdatum und tausche den Schrillalarm, gegebenenfalls gegen einen neuen aus. Die Geräte kosten nur wenige Euro.

Schrillalarm – worauf beim Kauf achten?

Bei der Wahl eines Schrillalarms kannst du nur wenig falsch machen. Das Gerät sollte, allerdings mindestens 120 Dezibel laut sein und nicht durch Druck einfach zu deaktivieren sein. Taschenalarme, die per Bolzen zu aktivieren und deaktivieren sind, stellen die beste Wahl dar.

Als Zusatzfunktion ist in den meisten Geräten eine LED Taschenlampe verbaut. Diese durchaus sinnvolle Funktion, kann allerdings, sofern oft gebraucht, die Lebensdauer der Batterie herabsetzen.

Mittlerweile gibt es auch wiederaufladbare Alarmgeräte im Angebot.

Die optimale Lautstärke des Schrillalarms

Die Lautstärke von 120 Dezibel kennzeichnet die Schmerzgrenze des durchschnittlichen menschlichen Gehörs. Vergleichbar mit dem Geräusch einer Motorsäge oder eines Presslufthammers. Der Ton ist in etwa in einem Umkreis von 100 Metern sehr gut hörbar.

Die Polizei und Behörden empfehlen beim Schrillalarm eine Mindestlautstärke von 120 Dezibel. Der Alarmton ist unangenehm, schädigt aber nicht dauerhaft die Ohren, sofern er nicht missbräuchlich verwendet wird.

Einige Taschenalarme erzeugen bis zu 150 Dezibel. Ab einer Lautstärke von 150 Dezibel kann es zu einer dauerhaften Schädigung des Gehörs kommen. Bei diesen extrem lauten Taschenalarmen ist also besondere Vorsicht geboten.

Welcher Auslösemechanismus sollte gewählt werden?

Der beste Auslösemechanismus für den Taschenalarm ist jener, der das Alarmsignal über einen herauszuziehenden Bolzen, auslöst. Der Alarmton kann nur deaktiviert werden, indem der Bolzen wieder eingeführt, der Schrillalarm zerstört, oder die Stromversorgung ausfällt.

Die meisten Geräte sind ausreichend robust, um ein Gerangel zu überstehen, ohne Schaden zu nehmen. Am Boden liegende Geräte, auf die mehrmals mit voller Wucht getreten wird, können in vielen Fällen funktionsunfähig gemacht werden. Wer den Schrillalarm am Körper behält, wird das mit größter Wahrscheinlichkeit verhindern können.

Ein Ausfall der Stromversorgung durch eine sich entleerende Batterie, wird erst nach mehreren Minuten, eintreten, nachdem die Lautstärke des Alarms kontinuierlich abgenommen hat. Ein praktisches Problem im Ernstfall stellt das allerdings kaum dar.

Gasbetriebene Schrillalarme empfehle ich dir nicht. Geräte, die einen kontinuierlichen Fingerdruck erfordern, um einen Alarm auszulösen schon gar nicht. Du willst schließlich im Falle eines Angriffs, deine Hände zum Schutz und zur Gegenwehr freihaben und nicht auf eine Hand zum Aufrechterhalten des Alarms verzichten.

Gibt es bei der Farbwahl des Schrillalarms etwas zu beachten?

Die Farbe des Taschenalarms ist relativ unwichtig. Man kann damit argumentieren, dass eine dunkle unauffällige Farbe, das Auffinden und Deaktivieren eines weggeworfenen aktivierten Alarms erschwert. Im Zweifelsfall entscheide dich für eine unauffällige Farbe, auch wenn das Problem in der Praxis kaum relevant sein wird.

Frauen, Männer, Transgender oder Diverse, die den Taschenalarm modisch, farblich auf ihre Tasche oder Kleidung abstimmen wollen, können das ohne große Nachteile tun.

Gesetzliche Einschränkungen beim Führen eines Schrillalarms?

Da es sich beim Schrillalarm, um keine Waffe im Sinne des Waffengesetzes handelt, gibt es so gut wie keine Einschränkungen, was das Führen, in der Öffentlichkeit, betrifft. Das Hausrecht bei einzelnen Veranstaltungen kann hier allerdings einschränkend wirken.

Den Schrillalarm nicht mutwillig in der Öffentlichkeit oder gar in Krankenhäusern zu aktivieren, diktiert schon der gesunde Hausverstand.

Für wen sind Schrillalarme geeignet?

Taschenalarme können, fast ohne Einschränkungen als niederschwellige Möglichkeit, die persönliche Sicherheit zu verbessern, empfohlen werden. Die Geräte sind besonders für Frauen, Kinder, sofern die nötige geistige Reife gegeben ist, Senioren und körperlich eingeschränkte Menschen, sinnvolle Hilfsmittel.

Selbstschutzwaffen als Ergänzung zum Schrillalarm

Da der Schrillalarm nur abschreckende Wirkung hat, ist es sinnvoll zusätzlich einen Gegenstand, zur aktiven Verteidigung zu führen. Empfehlenswert sind Schlagkraftverstärker, wie der Kubotan, taktische Kugelschreiber und ganz besonders, die taktische Taschenlampe, die sich auch zum Blenden eignet.

Der ERABOS® Taschenalarm T1000 vereinigt die Vorteile eines Schrillalarms mit einer Stroboskopfunktion. Diese Funktion, ist auch in taktischen Taschenlampen verbaut und ermöglicht, das Blenden durch Lichtblitze.

Auch Tierabwehrsprays, sie dürfen in Deutschland und Österreich, ohne (kleinen) Waffenschein geführt werden, da es sich im juristischen Sinn nicht um Waffen handelt, eigenen sich gut, als Ergänzung.

Ein Kubotan ist in Deutschland und Österreich legal zu führen und gilt nicht als Waffe. Dies gilt nicht in der Schweiz und Großbritannien.

Taktische Kugelschreiber, sofern es sich um stabile Schreibgeräte ohne verbotene Zusatzfunktionen handelt, sind fast überall zu führen erlaubt.

Kleine kompakte Taschenlampen, taktische Taschenlampen gehören dazu, sie sind lediglich für die Selbstverteidigung optimiert, sind meine persönliche Empfehlung, wenn es um einen legalen täglichen Begleiter zur Selbstverteidigung geht.

Von Elektroschockern rate ich dir aus mehreren praktischen und rechtlichen Erwägungen ab.

Fazit – Schrillalarm zum Selbstschutz

Die kompakten tragbaren Alarmgeräte, können fast ohne Einschränkungen, als legales Mittel zum Selbstschutz und Verbesserung der persönlichen Sicherheit empfohlen werden. Ihr Einsatz erfordert kein besonderes Training oder Körperkraft und sie können überallhin mitgenommen werden.

Taschenalarme sind sehr kostengünstig und sollten als alltägliche Begleiter gesehen werden. Idealerweise kannst du sie mit kompakten Schlagkraftverstärkern oder einem Tierabwehrspray ergänzen.

Nutze Schrillalarme, ab 120 Dezibel, die jederzeit griffbereit getragen werden und sich nicht per Knopfdruck deaktivieren lassen. Du solltest in Notsituationen instinktiv in der Lage sein, den Alarm auszulösen.

Viel Spaß beim „Training“!

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