Chinesische Kampfkünste und Kampfsportarten


Chinesische Kampfkünste

Denkt man an asiatische Kampfkünste, kommt einem spontan Kung-Fu und Karate in den Sinn. Die chinesischen Kampfkünste, die unter dem Überbegriff Kung-Fu zusammengefasst werden, sind äußerst vielschichtig und facettenreich. Sie haben Kampfkünste und Kampfmethoden in aller Welt oft entscheidend beeinflusst.

Die chinesischen Kampfkünste unterteilen sich in äußere und innere Stile, sowie weiche (südliche) und harte – körperbetonte (nördliche) Stile. Zu den bekanntesten zählen: Wing Chun, Tai-Chi, Bagua, Xingyiquan und das Shaolin Kung-Fu. Sanda, das chinesische Kickboxen, ist eine moderne Entwicklung.

Kung-Fu bedeutet wörtlich übersetzt – harte Arbeit. Der Name verdeutlicht damit den großen, kontinuierlichen Trainingsaufwand, der nötig ist eine Kampfkunst wirklich zu meistern. Ist die Meisterschaft einmal erreicht, ist die Reise noch lange nicht zu Ende. Es gilt ein Leben lang weiterzutrainieren, um dazuzulernen und keine Rückschritte zu machen.

Kampfkunstfilme haben viel zur Popularität der chinesischen Kampfkünste beigetragen. Durch die Filme wurden aber auch eine Menge unrealistischer Vorstellungen in die Welt gesetzt, was das Phänomen realistischer Kampf anbelangt. Die stilisierte Art zu kämpfen und die mühelose Art, der Meister ihre jüngeren, stärkeren und oftmals zahlenmäßig überlegenen Gegner zu besiegen, wird bis heute oft noch mit Kampf und effektiver Selbstverteidigung gleichgesetzt.

So profitieren auch noch so manche Kung-Fu Schulen, die mit Selbstverteidigung werben, vom Mythos, des unbesiegbaren Kung-Fu Kämpfers.

Bruce Lee als inoffizieller Botschafter der chinesischen Kampfkünste

Bruce Lee, der ursprünglich den südchinesischen Stil – Wing Chun, in Hongkong erlernte, machte in seinen Filmen und als Serienheld Cato, die chinesischen Kampfkünste auch in der westlichen Welt populär.

Lee war aber auch einer der ersten, die öffentlichkeitswirksam die Effektivität der chinesischen Kampfkünste hinterfragten. Seinem Motto entsprechend – „Absorb what is useful, reject what is useless, add what is essentially your own.” – integrierte er Elemente aus dem westlichen Boxen, Fechten, dem französischen Savate und verschiedenen Kung-Fu Stilrichtungen in das von ihm in Hongkong nur unvollständig erlernte Wing Chun.

Lee gilt als einer der Vorreiter der MMA, der Mixed Martial Arts, die Einflüsse aus allen Kampfmethoden der Welt in sich vereinen, um sich in harten Vollkontaktwettbewerben zu messen.

Die bekanntesten chinesischen Kampfkünste

Für die chinesischen Kampfkünste gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Ausdrücke. Zum besseren Verständnis hier eine Übersicht mit den wichtigsten Begriffen.

Wushu (Kriegskunst)

Wushu ist der Oberbegriff für die nationalen Kampfkünste Chinas. Während der chinesischen Kulturrevolution wurden Kampfkunstmeister verfolgt, getötet und vertrieben. In Taiwan gibt es eine große Gemeinschaft von Kung-Fu-Meistern und ihren Nachfolgern, die vor den Kommunisten fliehen konnten. In China wurde die Ausübung von Kampfkünsten während der Kulturrevolution verboten.

Die Folge davon war, dass dadurch uraltes Kulturerbe, teilweise für immer zerstört wurde. Heute wird, seitens der Regierung versucht, die alten Kampfkünste wiederzubeleben. Wushu spielt heute eine wichtige Rolle im Tourismus und als Repräsentant der chinesischen Kultur.

In landesweiten Wushu Bewerben treten die Teilnehmer gegeneinander an. Der alte Charakter der zugrunde liegenden Kung-Fu Systeme geht dabei aber zunehmend verloren. Die Entwicklung weist eindeutig in Richtung Sport und Artistik.

Nationale Künste

Nationale Künste beziehen sich auf Kampfkunststile, die aus bestimmten Regionen Chinas stammen und oft mit der Kultur und Geschichte dieser Regionen verbunden sind. Diese Kampfkunststile werden oft als „nationale Schätze“ bezeichnet, da sie einen wichtigen Teil des kulturellen Erbes Chinas darstellen.

Quanfa (Kampftechnik – Methode der Faust)

Diese Methoden sind auch unter den japanischen Begriffen Kempo oder Kenpo bekannt. Der Begriff Quanfa gilt heute als veraltet und wird nur mehr selten gebraucht.

Welche Zielsetzungen gibt es in den chinesischen Kampfkünsten?

Die Zahl der chinesischen Kampfkünste geht in die tausende. Kämpfen zu lernen spielt oft eine wichtige Rolle, steht aber nicht alleine im Fokus der Kampfkünste. Gesunderhaltung, Philosophie, die Ausbildung der Persönlichkeit, oft in enger Verbindung mit dem Buddhismus und Taoismus spielen ebenso wichtige Rollen im Gesamtkonzept.

Ein weiterer Faktor ist die Pflege von Traditionen und das Bewahren, über Jahrhunderte gewachsener kultureller Eigenheiten.

Die Kampfkünste sind ständig Änderungen unterworfen und erfahren durch verschiedene Meister immer wieder neue Interpretationen und Schwerpunktsetzungen. Wir können eine ganz grobe Unterscheidung treffen in:

Gesundheitssysteme – chinesische Kampfkünste zur Gesunderhaltung

Fast alle traditionelle chinesische Kampfkünste haben den Aspekt der Heilung bzw. der Gesunderhaltung integriert.

Geht es doch auch darum, Verletzungen zu heilen und vorzubeugen. Die Rolle des Chi, der Lebensenergie, spielt vor allem in den inneren Systemen eine wichtige Rolle. Das betrifft die Ausführung der Techniken, geht hin zu Atemübungen und Meditationsübungen, bis zu einer speziellen Ernährung, die das Chi stärken soll. Die traditionelle chinesische Medizin und Ernährungslehre fließt oft ebenso in diese Lehren ein.

Eines der bekanntesten Gesundheitssysteme ist das Tai-Chi, das auch unter chinesischem Schattenboxen bekannt wurde.

Die oft, aber nicht ausschließlich langsam ausgeführten Bewegungen, die in fest vorgeschrieben Abläufen, sogenannten Formen ausgeführt werden, haben nachweislich positive gesundheitliche Effekte. Sie wirken sich positiv auf die Beweglichkeit, in geringerem Maße die Kraft und sogar das Herz Kreislaufsystem aus.

Traditionelle Kampfkünste

Die traditionellen chinesischen Kampfkünste zeichnen sich dadurch aus, dass sie neben der körperlichen Entwicklung, ebenso großen Wert auf die geistige und persönliche Entwicklung der Schüler legen. In sehr vielen chinesischen Kampfkünsten spielen Waffen, als Ergänzung zum waffenlosen Training eine wesentliche Rolle.

Wir unterscheiden in harte und weiche, sowie innere und äußere Stile. Weiter unten im Beitrag gehen wir näher darauf ein.

Moderne chinesische Kampfkünste bzw. Kampfsportarten

Da die chinesischen Kampfkünste über eine Fülle an Wissen, Techniken und Konzepten verfügen, lassen sich diese, mit dem entsprechenden Training, auch sehr gut in Kampfsportarten nutzen. Hier ist der sportliche Wettkampf und der Sieg im Wettbewerb das erklärte, vorrangige Ziel.

Sanda ist eine eigenständige chinesische Kreation und hat Einflüsse aus unterschiedlichsten Kampfkünsten ins System aufgenommen. Gekämpft wird im Vollkontakt. Sanda ist dem Kickboxen bzw. dem Muay Thai sehr ähnlich, wenn es auch im Reglement und der technischen Ausführung von Schlägen und Tritten bedeutende Unterschiede gibt.

Die Ursprünge der chinesischen Kampfkünste

Der Legende nach wurden die Kampfkünste aus Indien nach China importiert. Der buddhistische Mönch Bodhidharma  gilt der Legende nach als Urvater der Kampfkünste Chinas. Er ist der Begründer und erste Patriarch des Shaolin Klosters.

Das indische Kalaripayattu hat wohl ebenso einen starken Einfluss auf die Kampfkünste Chinas ausgeübt. Historische Theorien gehen davon aus, dass Alexander der Große seine Kampfmethoden bis nach Indien brachte und sich diese auch weiter nach China verbreiteten. Aber Theorien gibt es viele. Wissenschaftlich zu belegen wird das wohl nie sein.

Daoistische und buddhistische Kloster hatten maßgeblichen Einflüsse auf die Entwicklung und Verbreitung der chinesischen Kampfmethoden. Die Shaolin-Mönche wurden sogar immer wieder vom jeweiligen Macht habenden Kaiser als Soldaten in Schlachten eingesetzt. Das, obwohl Buddhisten und grundsätzlich pazifistisch eingestellt.

Innere Stile in den Kampfkünsten Chinas

Innere Stile werden oft auch als weiche Stile bezeichnet. Die inneren Stile trachten danach, das Chi, die Lebensenergie zu trainieren und weiterzuentwickeln, um diese auch im Kampf zum eigenen Vorteil nutzen zu können. Sie setzten nicht auf Muskelkraft oder athletische Fähigkeiten, sondern auf kleine sparsame Bewegungen, die mit geringem Kraftaufwand maximale Wirkung erzielen sollen.

Zu den bekanntesten inneren Stilen zählen:

  • Tai-Chi
  • weißer Kranich
  • Yiquan
  • Bagua/Pakua/Baguazhang
  • Xingyiquan

Äußere Stile in China

Die äußeren Stile werden auch als harte Stile bezeichnet. In den äußeren Stilen wird großer Wert auf athletische Fähigkeiten. Kraft, Schnelligkeit, Abhärtung, Beweglichkeit gelegt.  Artistische Fähigkeiten spielen in vielen, aber nicht allen äußeren Stilen eine wichtige Rolle. Die äußeren Stile entsprechen eher den im nördlichen China verbreiteten Kampfkünsten. Das Shaolin Kung-Fu gilt als Mutter der äußeren Kampfkünste Chinas.

Nördliche und südliche Stile in China

Es gibt die Theorie, dass sich abhängig von der geografischen Beschaffenheit, bestimmte Eigenschaften in den chinesischen Kampfkünsten besonders ausgeprägt haben. Auch die unterschiedliche körperliche Konstitution der Volksgruppen spielt eine Rolle.

  • Im Süden, in durch Flüssen durchzogenen Gebieten und vielen Sümpfen haben dieser Theorie nach Stile, die sich überwiegend auf Handtechniken und tiefe Tritte spezialisiert haben. Die Gefahr, auf Booten und rutschigem Untergrund auszurutschen, sei so geringer gewesen.
  • Die nördlichen Stile entsprechen eher den harten Stilrichtungen. Es gibt hohe Tritte, weite und tiefe Stände. Der Schwerpunkt liegt auf kraftvollen Techniken und es gibt eine Vielzahl an Tritttechniken in allen Höhen. Die nördlichen Stile werden eher den harten Kampfkünsten zugerechnet.

Waffen in den chinesischen Kampfkünsten

In vielen chinesischen Kampfkünsten spielen die traditionellen Waffen eine wichtige Rolle. Das hat fast immer historische Hintergründe. Die Waffen dienen aber auch dem Zweck, besondere körperliche und mentale Fähigkeiten auszubilden, die sich nur schwer bzw. gar nicht ohne Waffentraining ausbilden lassen.

Klassische Waffen in den chinesischen Kampfkünsten:

  • Speer
  • Schwert
  • Säbel
  • Hellebarde
  • Lanze
  • Stock
  • Drei Segment Stock
  • langer Stock
  • kurzer Stock
  • Peitsche

Der Weg zum Meister der Kampfkunst

Der Weg zur Meisterschaft ist lange und mühevoll, egal in welchem Bereich er angestrebt wird. Nach der 10.000 Stunden Regel, wird Meisterschaft dann erreicht, wenn sinnvoll über einen Zeitraum von 10.000 Stunden trainiert wurde. Der Theorie nach spielt dabei das Talent eine untergeordnete Rolle. Mehr Wert kommt dem Trainingsfleiß und der Sinnhaftigkeit des Trainings zu.

Wu Shu Schulen in China

In China beginnen Kinder bereits ab 4-5 Jahren.

Das Training in traditionellen chinesischen Wushu Schulen dauert von 4 bis 8 Stunden am Tag.

Du kannst dir also ausrechnen, wie schnell die Schüler ihre 10.000 Stunden erreicht haben.

Dabei ist es allerdings wichtig zu verstehen, dass das Training in diesen Schulen sehr fordernd ist, aber mehr artistische als kämpferische Fähigkeiten ausbildet. Am Ende ihrer Ausbildung sind die vielen tausend Wushu Schüler, manche Schulen in China unterrichten über tausend Schüler pro Schule, körperlich bestens ausgebildet und topfit in ihrer Kunst.

Die allerbesten, dürfen dann an Darbietungen ihrer Kunst, in aller Welt teilnehmen. Bekannt sind hier vor allem die Mönche der Shaolin, die weltweit Tourneen geben und den chinesischen Staat und die chinesische Kultur repräsentieren.

Kleinere Kampfkunstschulen in China

Viele Kampfkünste sind als Familiensysteme entstanden. Geheime Techniken, Prinzipien und Methoden, die nur im engsten Kreis weitergegeben wurden und Fremden nicht zugänglich waren. Diese Tradition bestand in aller Welt und es gibt solche Systeme auch heute noch. Auch, wenn sich die meisten Kampfmethoden mittlerweile einem größeren Kreis an Interessenten geöffnet haben.

Ein Beispiel ist der Chen Stil im Tai-Chi, der ursprünglich der Familienstil der Familie Chen war. Heute ist der Stil weltweit verbreitet und gilt als kämpferische Interpretation, des zu einem Gesundheitssystem gewandelten Tai-Chi. Der Deutsche Jan Silberstorff ist einer der bekanntesten Lehrer dieser Kampfkunst in Europa.

Wer in einer kleinen Kampfkunstschule Aufnahme findet, hat möglicherweise das Glück, wenn er sich in den Augen des Lehrers als vertrauenswürdig erweist, tief in die Geheimnisse der Kampfkunst einzutauschen. In großen Schulen mit Massenunterricht ist so etwas schlicht und einfach nicht möglich und immer werden Schüler in ihren diesbezüglich unrealistischen Erwartungen enttäuscht.

Grundlagentraining in den chinesischen Kampfmethoden

Beim Basistraining werden die nötigen körperlichen Fähigkeiten und die allgemeine Fitness trainiert. Es geht darum, den Körper an die harten Belastungen heranzuführen, Knochen, Sehnen, Bänder und Gelenke an die kommenden Herausforderungen zu gewöhnen. Es werden Grundlagen im Bereich Ausdauer und Kraft gelegt.

Spezielle Gymnastik und Übungen mit dem eigenen Körpergewicht stehen hierbei im Vordergrund. So wird auch ohne Gewichte und komplizierte Geräte, die ja ohnehin nicht verfügbar sind, funktionelle Kraft aufgebaut. Geht es doch schließlich darum, den eigenen Körper in jeder Situation zu beherrschen. Werden Trainingsgeräte verwendet, sind diese oft einfachster Natur.

Alltagsgegenstände und Werkzeuge werden hier oftmals zu Trainingsgeräten umfunktioniert.

Soloformen

Zu den technischen Grundlagen im Kung-Fu gehören, die Stände, Blöcke und Schläge. Diese werden im Trockentraining in Formen, fix vorgegebenen Bewegungsabläufen trainiert. Diese Choreografien unterscheiden sich von Stil zu Stil und beinhalten mehr oder weniger verschlüsselt Kampftechniken und Prinzipien der jeweiligen Kampfkunst.

Partnerformen in chinesischen Kampfkünsten

Bei den Partner- oder Zweimann Formen handelt es sich um fix vorgegebene Übungsabläufe, in denen die Rollen klar verteilt sind. Der Sinn dieser Trainingsmethode ist es, mit voller Wucht und Geschwindigkeit üben zu können und trotzdem das Verletzungsrisiko niederzuhalten. Da hier im Unterschied zum Freikampf die Übungen abgesprochen sind.

Partnerformen eignen sich, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, sinnvoll und überlegt eingesetzt, durchaus, um wirklich die eigenen Fähigkeiten zu verbessern. Sie sind durchaus auch Kämpfern und Kampfsportlern, denen es rein um anwendbare Fähigkeiten in körperlichen Auseinandersetzungen geht, zu empfehlen.

Waffentraining in Chinas Kampfkünsten

Das Training mit den jeweiligen, meist systemeigenen Waffen wird fast immer erst im Bereich der Fortgeschrittenen trainiert. Dies dient zum einen der Sicherheit der Schüler, die vor dem Umgang mit Waffen erst einmal lernen müssen, ihren Körper zu beherrschen. Ein weiterer Grund ist, dass ein gewisses Vertrauensverhältnis bestehen muss, bevor der Lehrer den Schüler in den Umgang mit Waffen einweiht.

Oft genug haben sich ja Schüler gegen ihre Lehrer gewandt, wenn sie ausgelernt hatten und nicht vertrauenswürdig und loyal waren.

Chinesische Kampfkünste im Vergleich zu modernen Kampfsportarten

Wie effektiv eine Kampfmethode tatsächlich ist, stellt sich im direkten Kampf Mann gegen Mann heraus. Dabei sollten wir allerdings immer im Hinterkopf haben, dass nicht System gegen System, sondern Mann gegen Mann kämpft. Gewisse Rückschlüsse lassen sich aber dennoch ziehen, was die Funktionalität diverser Kampfsportarten betrifft. Vor allem dann, wenn es mehrere Vergleichskämpfe zwischen unterschiedlichen Kämpfern gibt, die tendenziell immer wieder ähnliche Ergebnisse zeitigen.

Xu Xiaodong – the Eye Opener

Xu Xiaodong ein chinesischer Vertreter der Mixed Martial Arts, der gemischten Kampfkünste, die sich aus verschiedenen Kampfmethoden zusammensetzen und in allen Kampfdistanzen kämpfen, machte sich einen Namen, indem er Vertreter der klassischen chinesischen Kampfkünste herausforderte und mit Leichtigkeit besiegte.

Er ließ die klassischen chinesischen Kampfmethoden in einem schlechten Licht erscheinen.

Warum haben hier, die traditionellen chinesischen Kampfmethoden versagt? Die Antwort ist einfach: Wer nicht entsprechend sinnvoll trainiert und sich zielgerichtet auf Wettkämpfe bzw. auf Kämpfe allgemein vorbereitet, wird in der Regel nicht erfolgreich sein können. Sparring und Wettkämpfe sind außerdem Garanten dafür, dass das gesamte Training realistisch bleibt und nicht in Fantasietechniken bzw. falsche Schwerpunktsetzung im Training abgleitet.

Die Ergebnisse sind in diversen Vergleichskämpfen deutlich zu sehen. Es beginnt schon an nicht vorhandenen Reaktionen bei Angriffen des Gegners. Hier wurden im übertragenen Sinne oft Nichtschwimmer ins kalte Wasser gestoßen und sind dann untergegangen, wie zu erwarten.

Heißt das, die chinesischen Kampfkünste sind schlecht?

Nein, ganz sicher nicht, aber oft genug wird, nicht nur in den chinesischen Kampfkünsten, einfach nicht realistisch genug trainiert. Am Beispiel des chinesischen Sanda, einer Art Kickboxen, das aus unterschiedlichen Kung-Fu Stilen besteht, zeigt sich, wie trainiert und gekämpft werden muss, will man in sportlichen Vollkontaktwettkämpfen erfolgreich sein.

Fazit – chinesische Kampfkünste

Die chinesischen Kampfkünste sind in ihrer Ausprägung äußerst vielschichtig. Wir unterscheiden harte und weiche Stile, äußere und innere-Systeme, die vorwiegend der Gesunderhaltung dienen und solche, die den sportlichen Vergleich im Wettkampf suchen, wie das Sanda. Sanda ist eine eigenständige Variante des sportlichen Kickboxens, das sich aus unterschiedlichen Kung-Fu Stilen zusammensetzt.

In Europa haben sich die chinesischen Kampfkünste weit verbreitet. Allen voran das Wing Chun/Wing Tsun, das Shaolin Kung-Fu und Tai-Chi. Wer sich etwas umsieht, wird aber viele andere Stilrichtungen finden, die er vor Ort oder in der Nähe erlernen kann.

Wer heute Kung-Fu erlernen möchte, muss nicht mehr unbedingt nach China reisen, um authentischen Unterricht zu erhalten.

Viel Spaß beim Training!

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