Kampfsport für Frauen – Fitness – Spaß – Selbstverteidigung


Kampfsport für Frauen – Fitness – Spaß – Selbstverteidigung
Kampfsport für Frauen – Fitness – Spaß – Selbstverteidigung

Das breite, flächendeckende Angebot an Kampfsportarten bietet auch für Frauen jede Menge Optionen und deckt viele teilweise sehr unterschiedliche Bedürfnisse der Teilnehmerinnen ab.

Warum Kampfsport für Frauen eine echte sportliche Alternative darstellt: Kampfsportarten fordern Fähigkeiten wie Beweglichkeit, Koordination, funktionelle Kraft und Ausdauer und fördern das Selbstbewusstsein. Das Kampfsporttraining hilft dabei, Kalorien und Stress abzubauen und macht Spaß.

Ängste, was zu harten Körperkontakt und Brutalität im Training angeht, sind zum allergrößten Teil unbegründet. Wenn es dich nicht unvermittelt in die Leistungsgruppe von Vollkontaktsportarten verschlägt oder in eine der wenigen Trainingsgruppen Asozialer, brauchst du dir darüber keine Sorgen zu machen. 😉

Übersicht: Die beliebtesten Kampfsportarten bei Frauen

  1. Karate – Taekwondo
  2. Kick Boxen
  3. Tae Bo – Kampftänze
  4. Boxen
  5. Kickboxen
  6. Judo
  7. FMA
  8. Capoeira
  9. Wing Chun
  10. Brazilian Jiu-Jitsu
  11. Aikido
  12. Krav Maga

Welche Kampfsportarten für Frauen geeignet sind, hängt letztendlich immer von den individuellen Vorlieben ab. Allerdings zeichnen sich bei näherer Betrachtung gewisse Muster ab, die auf die Mehrheit zutreffen.

Was viele Frauen im Kampfsport (nicht) suchen:

  • Viele Frauen möchten keinen allzu engen Körperkontakt im Training.
  • Körperkraft sollte eine untergeordnete Rolle spielen. (Gibt es überhaupt Sumoringerninnen?)
  • Die Möglichkeit an Wettkämpfen teilzunehmen spielt für viele Frauen eine geringe Rolle.
  • Die Affinität zu Waffen ist bei vielen Frauen weniger stark ausgebildet als bei Männern.
  • Ästhetik spielt eine wichtige Rolle.
  • Die Kombination von Kampfsport mit Musik und Tanz ist oft für Frauen attraktiver als für Männer.
  • Der Selbstverteidigungsaspekt kann eine wichtige Rolle spielen.
  • Fitness, Gewichtskontrolle und Bodyshaping sind durchaus ein wichtiger Motivationsfaktor.

Welche Vorteile bietet Frauen das Kampfsporttraining?

Deine Koordinationsfähigkeit, die konditionellen Fähigkeiten und dein Körpergefühl wird sich stark verbessern. Kampfsportarten sind vielseitig und stellen viele sportliche Anforderungen und Herausforderungen, die es in dieser Komplexität in vielen anderen Sportarten nicht gibt.

Du hast die Möglichkeit dich auszupowern und oft für manche sehr heilsam mit Schlägen und Tritten an Geräten, wie Sandsäcken und Schlagpratzen abzureagieren. (Es soll tatsächlich Damen geben, die sich dabei ihren Chef und auch zuweilen ihren Ehemann vorstellen. – Das sollte aber nicht der eigentliche Grund für dein Kampfsporttraining sein! 😉 )

Kampfsport und Kampfkunst können wesentlich anspruchsvoller sein, als man zuerst glauben möchte. Es kann durchaus intellektuell herausfordernd sein, sich Schlag- und Trittkombinationen zu merken und zu koordinieren. Viele Formen, fest vorgeschriebene Bewegungsabläufe in den Kampfkünsten, beinhalten weit über 40 unterschiedliche Bewegungen und Schritte.

Deine Konzentrationsfähigkeit verbessert sich durch das Training. Gerade im Kampfsport kannst du es dir nicht leisten, an andere Dinge zu denken. Es ist eine gute Möglichkeit abzuschalten und alltägliche Sorgen für eine Zeit hinter sich zu lassen.

Der Spaßfaktor kommt nicht zu kurz.

Mit gleichgesinnten einem Hobby nachzugehen und einander dabei zu unterstützen besser zu werden hat etwas Verbindendes. Hier werden und wurden oft langjährige Freundschaften geschlossen. So mancher fanatischer Kampfsportler hat sich sogar, von sportlichen Trainingskolleginnen zum Heiraten überreden lassen.

Selbstverteidigung: Kampfsport, Kampfkunst und Selbstverteidigung sind verschiedene Dinge. Es gibt durchaus Schnittmengen, diese sind aber vielfach deutlich kleiner als der durchschnittliche Laie sich das vorstellt.

Die Top 10 Kampfsportarten für Frauen im Detail

Ich habe diese Kampfsportarten nach ihrer Beliebtheit, Verbreitung und Eignung zur Selbstverteidigung ausgewählt.

Die jeweiligen Anforderungen, die das Training stellt, habe ich dir besonders herausgestellt und beschrieben. Wichtig ist dabei zu verstehen, dass es sich dabei um eine Grundeinschätzung handelt, die bei der Orientierung helfen soll.

Boxen ist zu 99 Prozent körperlich anstrengender als Wing Chun oder Tai-Chi. Wir können aber nicht ausschließen, dass in irgendeinem Boxclub auf der Welt „lahmarschiger“ trainiert wird, als in manchen Kung-Fu Schulen. 😉

Ausnahmen bestätigen die Regel.

Karate/ Taekwondo

Das japanische Karate und das koreanische Taekwondo sind eng miteinander verwandt. Beide Kampfkünste haben sich überwiegend auf Schläge und Tritte spezialisiert, auch wenn es noch Beinfeger und Wurftechniken im Bereich der Fortgeschrittenen gibt. Im Taekwondo werden besonders spektakuläre Tritte geübt.

Karate und Taekwondo trainieren den gesamten Körper, fördern Kondition und Beweglichkeit und bieten auch für Frauen, die aus ästhetische Bewegungen stehen, eine Fülle von Herausforderungen.

In beiden Kampfsportarten kannst du mit wenig, bis gar keinem Körperkontakt durchkommen, wenn du das möchtest. Ein Großteil des Trainings wird mit spezifischer Gymnastik, Grundtechniken, die meist in die Luft geübt werden und mit Formen verbracht.

Formen, im Karate Katas genannt, simulieren einen Kampf gegen mehrere (imaginäre) Gegner. Diese Formen sind fest vorgegeben und es gibt viele davon, die ganz unterschiedliche Schwerpunkte setzen.

Wenn du auf harten Kontakt stehen solltest, kannst du in diesen Kampfkünsten ebenfalls fündig werden.

Kickboxen

Das moderne westliche Kickboxen ist aus dem Karate und anderen asiatischen Kampfsportarten in Verbindung mit dem westlichen Boxsport hervorgegangen.

Kickboxen ist keine Kampfkunst, sondern ist ausschließlich auf sportliches Training orientiert. Es ist eine gute Möglichkeit, sich körperlich auszupowern. Exakte Techniken, Konditions- und spezifisches Krafttraining stehen beim Kickboxen im Vordergrund.

Wenn du kämpfen möchtest hast du die Möglichkeit in Leicht-, Semi- und Vollkontaktkämpfen anzutreten.

Zum Kämpfen wird aber niemand genötigt und somit ist Kickboxen auch für Nichtkämpfer geeignet, die das anstrengende und intensive Training zu schätzen wissen.

Kickboxen trainiert den gesamten Körper. Du wirst, ausdauernder, kräftiger und schneller. Das Training ist äußerst schweißtreibend, was dem Abbau von Fettpölsterchen sehr zugutekommt.

Tae Bo – Aerobic mit Kampfsportbewegungen

Das original Tae Bo wurde von dem US-Amerikaner, Kampfkünstler und Schauspieler Billy Blanks entwickelt. Mittlerweile gibt es viele Ableger, die unter ähnlich klingendem Namen, ähnliche Trainingskonzepte vertreten. (Thai-Fit, Thai Bo, Tai Bo,…)

Tae Bo kann verkürzt als Aerobic Training mit Kampfsportelementen beschrieben werden.

Statt rein tänzerischer Choreografie erlernst du noch Schläge und Tritte in diesen Workouts. Das bei fetziger Musik in der Gruppe, was es dir erleichtert, dich anzustrengen und den Trainingseffekt zu verbessern.

Im Tae Bo werden besonders Ausdauer und Koordination trainiert. Der Kalorienverbrauch bei dieser Art des Trainings ist sehr hoch, es wurde schließlich als reines Fitnesstraining ausgelegt. Die Verbesserung von Schlägen und Tritten spielt hier im Unterschied zu Kampfsport und Kampfkunst eine eher untergeordnete Rolle.

Boxen – Fitnessboxen

Boxen ist heute ein Breitensport, den Menschen aus allen sozialen Schichten betreiben. Es ist nicht nur mehr harten Jungs aus dem Milieu vorbehalten, sondern auch ganz normalen Jungs und Mädchen, die das abwechslungsreiche Training zu schätzen wissen.

Fitnessboxen

Für Menschen, die nicht die gesundheitlichen Risiken, die der Boxsport nun mal mit sich bringt, eingehen wollen, wurde das sogenannte Fitnessboxen geschaffen.

Es handelt sich dabei um ein Boxtraining, das ganz bewusst auf Übungskämpfe (Sparring) und Kontakt im Training verzichtet. Wer also nicht beim Aufwärmen selbst gegen eine Wand läuft, wird mit Treffern nicht rechnen müssen und ist vor typischen Boxverletzungen sicher.

Boxen – moderner westlicher Faustkampf

Für Damen, die auf Körperkontakt im Kampfsport stehen, ist Boxen ebenfalls eine gute Möglichkeit sich mit Gleichgesinnten auszupowern und zu messen.

In einem vernünftigen Boxclub, wirst du auf Kämpfe entsprechend herangeführt und vorbereitet, sodass die Risiken verletzt oder K.O geschlagen zu werden, relativ gering bleiben.

Boxen ist aber definitiv ein harter Sport, der nicht für jeden oder jede geeignet ist.

Capoeira – der brasilianische Kampftanz

Das aus Brasilien stammende Capoeira, hat afrikanische Wurzeln. Es wurde aus dem NíGolo, einer afrikanischen Kampfmethode, von aus Afrika verschleppten Sklaven entwickelt. Diese Kampfmethode wurde als Tanz getarnt, da den Sklaven jede Form von Kampftraining naturgemäß untersagt war.

Die Kämpfe werden in einer sogenannten Roda, einem Kreis von Capoeiristas, zu einer Rhythmus gebenden Musik ausgetragen. Diese Kämpfe werden ohne Kontakt ausgetragen. Capoeira erfordert nicht geringe artistische Fähigkeiten, Kraft und Beweglichkeit.

Capoeira ist für ältere, schwerere Semester und für die Selbstverteidigung eher weniger, bis gar nicht geeignet.

Es bietet aber ein anspruchsvolles, körperlich sehr anstrengendes Ganzkörpertraining in der Gruppe in Musikbegleitung. Vielleicht genau richtig für dich?

Judo – ein olympischer Kampfsport

Der Judosport hat sich aus dem japanischen Jiu-Jitsu entwickelt und stellt die sportliche Variante dieser Kampfkunst dar.

Im Judo gibt es keine Schläge und Tritte, sondern Würfe und im Bodenkampf auch Hebel- und Würgetechniken.

Es ist also reichlich für Körperkontakt und körperliche Nähe gesorgt.

Der Judosport ist körperlich sehr fordernd und anstrengend, ähnlich dem Ringkampfsport. Im Leistungsbereich stellt das Krafttraining einen wesentlichen Faktor dar. Im Hobbybereich, sollten zumindest regelmäßig Kraftübungen ins Training integriert werden.

Für die Selbstverteidigung ist das Judo nur sehr bedingt geeignet, auch wenn es im Nahkampf äußerst effektiv sein kann, fehlen der Umgang mit Schlägen, Tritten und Waffen. In vielen Judo-Schulen gibt es allerdings noch ergänzend Selbstverteidigungstechniken aus dem Jiu-Jitsu im Angebot.

Judotraining ist anstrengend, fördert Kraft, Kondition, Beweglichkeit und Schnelligkeit.

Wing Chun – Wing Tsun – von einer Frau erfunden?

Wing Chun ist eine südchinesische Kampfkunst, die sich überwiegend auf Handtechniken und tiefe Tritte spezialisiert hat. In dieser Kampfkunst wird mit kleinen, feinen Bewegungen gearbeitet und versucht, die Kraft des Gegners gegen ihn zu verwenden.

Wing Chun ist körperlich wenig anstrengend und erfordert keine besonderen konditionellen Fähigkeiten. Kraft und Beweglichkeit spielen eine untergeordnete Rolle.

Wing Chun oder Wing Tsun, es existieren unzählige verschiedene Schreibweisen, aufgrund der vielen Organisationen, die sich voneinander abgrenzen müssen, wird oftmals als intelligente Selbstverteidigung beworben.

Nach meinen Erfahrungen ist der Stil technisch nicht das Optimum, wenn es um das Erlernen von Selbstverteidigungsfähigkeiten geht. Es hängt aber letztendlich immer vom jeweiligen Lehrer ab. Das Training kann durchaus viel Freude bringen und ein Hobby darstellen, dass du über viele Jahre, bis ins hohe Alter, betreiben kannst.

Das eigentliche Wing Tsun Training ist körperlich zwischen gar nicht bis geringfügig anstrengend. Viele Trainer integrieren aber am Ende der Einheit noch ein paar Fitnessübungen, sodass auch Schweiß fließt.

Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ)

Das Brazilian Jiu-Jitsu ist eine äußerst effektive Kampfsportart, die sich in den Mixed Martial Arts (MMA) als fast unentbehrlich für den Bodenkampf erwiesen hat. Ohne grundlegende Kenntnisse des BJJ oder vergleichbarer Kampfsportarten ist es nicht möglich in den oft als „Käfigkämpfen“ herabgewürdigten Wettkämpfen erfolgreich zu werden.

BJJ ist auf den Bodenkampf spezialisiert und bedient sich überwiegend Hebel- und Würgetechniken. Das BJJ hat sich aus dem japanischen Jiu-Jitsu entwickelt. Im Kampf spielen Attribute wie Kraft und Größe immer eine entscheidende Rolle.

Das BJJ ermöglicht es aber auch sehr gut, schwächeren Personen, mit dem entsprechenden Training wesentlich stärkere zu besiegen.

Eine geübte Frau kann hier durchaus einen starken Mann besiegen. Was in vielen Kampfsportarten wesentlich unwahrscheinlicher ist. Wichtig zu verstehen ist aber dabei, dass sich es beim BJJ um einen Sport mit Regeln handelt. Wenn du an Selbstverteidigung interessiert bist, ist BJJ sicherlich eine interessante Möglichkeit, es fehlt allerdings der Standkampf. Diese Fähigkeiten müssen unbedingt auch trainiert werden. Manche BJJ Schulen machen das, andere rein auf den sportlichen Wettkampf orientierte nicht.

Wenn du kein Problem damit hast, mit fremden Menschen und sehr engem Körperkontakt am Boden zu trainieren, ist BJJ sicherlich eine interessante Möglichkeit für dich zu trainieren. Der Sport fasziniert durch ausgeklügelte Techniken. Kraft und Kondition spielen eine untergeordnete Rolle. Sie können mit mehr Erfahrung und Können bis zu einem gewissen Grad ausgeglichen werden.

Obwohl sich fast das gesamte Training im BJJ auf dem Boden abspielt, ist es durchaus anstrengend und fördert Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit.

Aikido

Aikido ist eine japanische Kampfkunst, die sich auf die Traditionen, Waffen und Techniken der Samurai zurückführen lässt.

Aikido ist aber auch vom Begründer dieser Kunst Morihei Ueshiba philosophisch stark geprägt. Ueshiba legte sehr viel Wert auf Harmonie und sah seine Kampfkunst als einen Weg, die Welt friedlicher zu machen. Im Aikido wird großer Wert auf die persönliche und charakterliche Weiterentwicklung gelegt. Es ist, vielleicht etwas überspitzt formuliert, die Kampfkunst der Pazifisten.

Aikido ist eine äußerst elegante Kampfkunst. Es wird mit den traditionellen Waffen der Samurai und waffenlos trainiert wird.

Besondere körperliche Fähigkeiten sind für das Aikido nicht erforderlich. Es verlangt weder artistische Fähigkeiten noch viel Kraft, da es zum Ziel hat, die gegnerische Kraft umzuleiten und nicht direkt dagegen anzugehen. Das durchschnittliche Aikido Training ist körperlich wenig bis mäßig anstrengend.

Krav Maga – kämpfen wie Jennifer Lopez

Das israelische Krav Maga hat in den vergangenen Jahrzehnten Kampfsportschulen und Fitnessstudios in aller Welt erobert. Der Film „Genug“ mit Jennifer Lopez hat zu der Bekanntheit und Verbreitung des Krav Maga nicht unwesentlich beigetragen.

Krav Maga ist als Selbstverteidigungssystem designt. Es behandelt alle dazugehörigen Aspekte in Theorie und Praxis. Dazu gehören sowohl Taktiken, um Gefahren zu vermeiden, Deeskalationstechniken als auch der waffenlose – und der Waffenkampf, bzw. die Abwehr bewaffneter Angriffe.

Viele Krav Maga Schulen haben sich der Nachfrage angepasst und bieten ausdrücklich eine Kombination aus Selbstverteidigungs- und Fitnesstraining an. Sie kommen somit den Bedürfnissen vieler Frauen nach.

Krav Maga enthält Elemente des westlichen Boxens und Ringens, des Brazilian Jiu-Jitsu und vieler anderer Kampfsportarten und Kampfkünste, deren Inhalte sich als nützlich erwiesen haben. Im Krav Maga wird pragmatisch gedacht. Alles, was nützlich scheint, wird integriert, was sich als weniger zielführend erweist aus den Programmen gestrichen.

Das durchschnittliche Krav Maga Training ist körperlich durchaus anstrengend. „Stressdrills“, die dazu dienen, das Erlernte im ermüdeten und teilweise überforderten Zustand noch anzuwenden, zählen ebenfalls zum Programm. Das ist durchaus sinnvoll und gehört, vernünftig gemacht und gezielt eingesetzt zu einem guten Training.

Übertriebene Ängste sind fehl am Platz. Vernünftige Trainer haben das nötige Fingerspitzengefühl, niemanden dauerhaft zu überfordern oder in gesundheitsgefährdende Situationen zu bringen.

Philippinische Kampfkünste (FMA) – Arnis/Kali/Escrima

Auf diesem Blog geht es nicht ohne die philippinischen Kampfkünste. 😉

Die FMA zeichnet ihre Präferenz für das Training mit unterschiedlichen Hieb- und Stichwaffen aus. Der Umgang mit Waffen wird historisch bedingt zuerst erlernt, erst dann erfolgt die Ausbildung im waffenlosen Kampf.

Das hat viele Vorteile. Es ist einmal etwas anderes, etwas Neues, etwas, was man in der Form in anderen Kampfsportarten oder Kampfkünsten nur sehr selten findet. Das Training mit Waffen bildet besondere Fähigkeiten heraus, die sonst auf diese Art und Weise nicht so intensiv trainiert werden können.

Dazu zählen, Beinarbeit, Distanzgefühl und ein Körpergefühl, das dir ermöglicht, unterschiedliche Waffen mit einem Minimum an Kraftaufwand effektiv zu führen.

Für die Selbstverteidigung ist es ebenfalls sehr hilfreich, wenn du gelernt hast, verschiedene Gegenstände im Kampf einzusetzen. Es hilft, die körperliche und unter Umständen sogar zahlenmäßige Unterlegenheit auszugleichen. Koordinativ ist das Training in der FMA sehr anspruchsvoll. Du lernst nicht nur deinen eigenen Körper besser zu beherrschen, sondern auch Waffen unterschiedlicher Länge und Gewichts zu führen.

Je nach der Art des Trainings kann das Training wenig bis sehr anstrengend werden. Ich würde es insgesamt als mäßig anstrengend beschreiben. Besondere körperliche Fähigkeiten wie Kraft, Ausdauer oder Beweglichkeit sind nicht erforderlich, schaden aber definitiv auch nicht.

Häufige gestellte Fragen – Kampfsport für Frauen

Wie findest du die richtige Kampfsportart?

Dazu solltest du folgende Fragen beantworten:

  • Wie viel körperliche Nähe darf es sein?
  • Wie anstrengend darf es werden?
  • Spielen die Faktoren Selbstschutz und Selbstverteidigung eine wichtige Rolle für dich?
  • Mehr dazu: Welcher Kampfsport ist der Richtige für mich?

Wie hoch ist das Verletzungsrisiko im Kampfsport für Frauen?

Grundsätzlich können wir sagen, das ist statistisch erwiesen:

Kampfsport ist im Durchschnitt nicht gefährlicher als andere Sportarten auch. Die Verletzungsrate in Ballsportarten, wie dem Fußball, ist deutlich höher.

Sollte es dich, also nicht zu den sogenannten „Käfigkämpfen ohne Regeln“ oder den extrem harten Vollkontaktwettkämpfen magisch hinziehen, brauchst du dir über ein höheres Verletzungsrisiko als bei anderen Sportarten keinerlei Gedanken zu machen.

Kampfsport für Frauen ab 50

Frauen ab 50, die es etwas ruhiger angehen wollen, sind mit Kampfsportarten wie Wing Tsun, Tai-Chi oder Aikido auf jeden Fall gut beraten. Es spricht aber nichts dagegen, auch andere Kampfsportarten in altersgerechten Gruppen zu betreiben.

Kampfsport für Frauen gegen Männer

Auch, wenn vielfach in der Werbung anderes suggeriert wird. Es ist ein unumstößliches genetisch bedingtes Faktum, dass der durchschnittliche Mann der durchschnittlichen Frau, an Körperkraft, Masse und Größe deutlich überlegen ist. Diese Faktoren sind in einer körperlichen Auseinandersetzung wesentlich.

Wenn also damit geworben wird, dass körperliche Faktoren keine Rolle spielen, kannst du das getrost als unseriöse, unsinnige Werbung abtun.

Eine gute Ausbildung kann dir helfen, durch antrainierte Fähigkeiten, körperlich überlegene Gegner zu dominieren. Bis zu einem gewissen Grad! Kampfsportarten, die sich dabei der Kraft des Gegners bedienen, sind für Frauen naturgemäß besser geeignet. Das tun aber im Grunde alle Kampfsportarten. Es wäre einfach dämlich gegen die Kraft eines Gegners anzugehen, wenn das nicht notwendig ist und die Chancen schlecht stehen.

Das Brazilian Jiu-Jitsu hat sich für Frauen als besonders effektiv erwiesen und funktioniert in der Realität tatsächlich auch gegen deutlich stärkere Gegner. Für die Selbstverteidigung sind gute Fähigkeiten im Bodenkampf alleine aber nicht ausreichend. Aus vielen unterschiedlichen Gründen.

Kampfsportarten, die jetzt zu empfehlen sind. Covid-19 Empfehlungen!

Covid-19 hat auch die Welt des Kampfsports verändert.

Viele Kampfsportler dürfen derzeit nicht oder nur sehr eingeschränkt trainieren.

Dazu zählen besonders jene Kampfsportarten, die mit engem Körperkontakt verbunden sind. In vielen Regionen darf, unter Einhaltung eines Mindestabstandes, relativ uneingeschränkt trainiert werden. Das Training im Freien kann besonders empfohlen werden. Das Infektionsrisiko ist hier geringer und es kann ohne Masken trainiert werden.

Am wenigsten unterliegen folgende Kampfsportarten den einschränkenden Maßnahmen:

  • Kampfsportarten mit Waffen: Kampfsportarten, die ausschließlich oder überwiegend mit Waffen trainieren. Philippinische Kampfkünste, Fechten, Schwertkampf. Der Mindestabstand kann hier sehr gut eingehalten werden.
  • Tae Bo und vergleichbar konzipierte Sportarten. Da das Training ohne Partnerübungen auskommt, braucht nur der erforderliche Mindestabstand eingehalten werden.
  • Capoeira: Den Abstand beim „Schattenboxen“ vergrößern und gut ist es.
  • Fitness Boxen: Kommt zu 90 % ohne Partnerübungen aus. Das Training unterliegt somit kaum Einschränkungen.

Welche Eigenschaften solltest du als Kampfsportanfängerin mitbringen?

Jede Frau, die das gesundheitliche O.K. ihres Arztes hat, kann getrost mit Kampfsport beginnen. Gibt es körperliche Einschränkungen, ist die Wahl der Kampfsportart auf die individuellen Voraussetzungen abzustimmen. Selbst für gesundheitlich schwer eingeschränkte Menschen, können Stile wie das sanfte Tai-Chi zum Beispiel, positive gesundheitlichen Effekte hervorrufen.

Wer als einen Kampfsport beginnen möchte, kann das fast immer, für sich gewinnbringend, tun. Du brauchst also kein spezielles Vorbereitungstraining, um einzusteigen.

Wie oft solltest du trainieren?

Ein Minimum von zweimal wöchentlich sollte nicht unterschritten werden.

Wer dreimal wöchentlich zum Training geht, wird schon sehr gute Lernfortschritte und Fitnesseffekte spüren, ohne sich dabei zu überfordern. Du kannst dir bei regelmäßigem Training und gleichbleibender, oder besser noch optimierter Ernährung, auch deutliche Figurverbesserungen erwarten

Wie viel Kraft/ Kondition benötigst du für Kampfsport?

Als Anfänger brauchst du dir um Kraft und Kondition keine Sorgen zu machen. Egal auf welchem Fitnesslevel du startest, regelmäßiges Training wird dir helfen, dich stetig zu verbessern. Wichtig ist, dass du mit dem Training anfängst und eine passende Gruppe und einen guten Trainer findest. Der Rest kommt mit der Zeit.

Welche Kampfsportart ist die beste für Selbstverteidigung?

Grundsätzlich muss das Training auf Selbstverteidigung spezialisiert sein. Das beginnt schon mit dem Alltagsverhalten, Deeskalationstechniken, dem Wissen und der Vermeidung von Risiken. Szenariotrainings und realitätsnahe Übungskämpfe gehören zu jedem Selbstverteidigungstraining unbedingt dazu. Bekannt dafür sind das Krav Maga, aber auch bestimmte Stilrichtungen der FMA. Das ETF Escrima zum Beispiel. 😉

Fazit – Kampfsport für Frauen

Kampfsportarten bieten sehr vielseitige und abwechslungsreiche Möglichkeiten, Körper und Geist effektiv zu trainieren. Durch das vielfältige Angebot ist für jede Interessenslage, Altersgruppe etwas dabei, egal ob es nun um Fitness, Selbstverteidigung und Spaß an der Bewegung geht.

Die Covid-19 Maßnahmen wirken sich auf viele, aber nicht alle Kampfsportarten negativ aus. Hoffen wir, dass dieser „Wahnsinn“ bald vorbei ist. Bis dahin haltet euren Schulen und Vereinen die Treue, damit es in der Zeit danach noch die Möglichkeit gibt, unter guten Trainern weiterzutrainieren.

Viel Spaß beim Training!

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