Knock Outs, entscheiden Kämpfe, sei es nun im Boxen oder den Mixed Martial Arts, eindeutig, für jeden sichtbar. Eine Punktewertung wird obsolet, sobald ein Kämpfer nicht mehr in der Lage ist, den Kampf weiterzuführen.
Der Begriff – Knock Out, abgekürzt K.o., entstammt dem englischen Sprachgebrauch und entstand im 18. Jahrhundert im Boxsport. Er bedeutet – „knocked out oft time“ – aus der Zeit herausgeschlagen. Es bezeichnet den Boxer, der nicht mehr in der Lage ist, nach dem Anzählen, den Kampf weiterzuführen.
Nach den Queensberry Regeln wird ein angeschlagener Boxer bis 10 angezählt. Ist er nicht mehr in der Lage weiterzukämpfen, verliert er den Kampf durch K.o.
Doch was sind die Unterschiede zwischen dem klassischen K.o. und dem technischen K.o.? Gibt es Unterschiede im Boxen und den Mixed Martial Arts (MMA)?
Bei einem klassischen K.o., ist der Boxer nicht mehr in der Lage den Kampf weiterzuführen und nach einem Niederschlag, binnen 10 Sekunden, wieder aufzustehen und den Kampf fortzuführen. Ähnliches gilt in den MMA, angezählt wird in dieser Kampfsportart aber nicht.
Ein technisches K.o. bezeichnet den Zustand, in dem ein Boxer oder MMA Kämpfer, nicht mehr in der Lage oder willens ist weiterzukämpfen und sich intelligent zu verteidigen, was zu einem Kampfabbruch durch den Ringrichter führt.
Eine K.o. Wertung setzt voraus, dass der Kampf regelkonform geführt wurde. Tiefschläge oder andere illegale Techniken, können zu einem verletzungsbedingten Kampfabbruch, bis hin zur Disqualifikation des Verursachers führen. Zu einem regelkonformen K.o. führen sie allerdings nicht.
Das gilt sowohl für den Boxsport, als auch für die Mixed Martial Arts.
Tabelle Unterschiede K.o. und T.K.o. Boxen und MMA
Im Unterschied zum Boxsport wird in den Mixed Martial Arts nicht angezählt. In beiden Kampfsportarten kommt es zu einem technischen K.o., sofern der angeschlagene Kämpfer nicht mehr in der Lage ist, den Kampf zu führen.
Boxen | Mixed Martial Arts (MMA) | |
K.o. | Der bis 10 angezählte Boxer ist besinnungslos. | Der Kämpfer ist besinnungslos. (Kein Anzählen im MMA.) |
T.K.o. | Der Kämpfer ist bei Bewusstsein, aber nicht fähig, den Kampf zu führen. | Der Kämpfer ist bei Bewusstsein, aber nicht fähig, den Kampf zu führen. |
Das Klassische K.o. im Boxen
Als klassischer K.o., wird die völlige Kampfunfähigkeit des Boxers verstanden. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist der Kämpfer besinnungslos und nicht mehr in der Lage, auch nur den Versuch zu machen, aufzustehen.
Der Boxer wird „aus der Zeit heraus geschlagen“ (knocked out of time), was bedeutet, dass er nicht in der Lage ist, nach dem Anzählen bis 10, weiterzukämpfen. Dem Ringrichter, obliegt die alleinige Entscheidung, über einen Kampfabbruch.
Er beurteilt, die Kampffähigkeit des Boxers, nach dem äußeren Eindruck, stellt ihm Fragen bzw. testet dessen Reflexe.
Das Technische K.o. im Boxen
Unter einem technischen K.o. im Boxen versteht man den Zustand, in dem der Boxer zwar noch bei Bewusstsein ist, aber nicht mehr in der Lage ist, den Kampf weiterzuführen. Der Ringrichter kann den Boxer anzählen, aber auch den Kampf ohne Anzählen beenden.
- Der Boxer ist zwar bei Bewusstsein, kann aber, nach dem Urteil des Ringrichters, den Kampf nicht mehr auf intelligente Weise weiterführen und sich sinnvoll verteidigen.
- Ein Boxer gibt auf.
- Handtuchwurf – die Ringecke signalisiert die Aufgabe des Kampfes
- Der Boxer zeigt wiederholt Schmerzen und ist nicht mehr willens, den Kampf weiterzuführen. Der Ringrichter bricht deshalb den Kampf ab.
- Abbruch durch den Ringrichter, da ein Kämpfer nicht mehr in der Lage oder willens ist sich intelligent zu verteidigen.
- So kann auch technische Unterlegenheit zu einem Kampfabbruch führen. Im olympischen Boxen gibt es dafür eine eigens geschaffene Outclassed Regel. Sie erlaubt es dem Ringrichter, den Kampf, bei zu offensichtlichen Könnensunterschieden der Boxer abzubrechen. Die Regel dient dem Schutz des unterlegenen Kämpfers.
- In einigen Boxverbänden wird die drei Niederschlagsregel angewandt. Wird ein Boxer dreimal in einer Runde zu Boden geschlagen, wird der Kampf abgebrochen und der Sieger gewinnt durch T.K.o.
- Ein technisches K.o. kann auch durch eine Verletzung und den damit verbundenen Abbruch durch den Ringrichter zustande kommen.
Das K.o. in den Mixed Martial Arts
In den Mixed Martial Arts, kommt es zu einer K.o. Wertung, wenn der Kämpfer durch Schlag-, Tritt- oder Wurfauswirkung, sein Bewusstsein verliert und nicht mehr fähig ist weiterzukämpfen. Verliert ein Kämpfer sein Bewusstsein, durch eine Würgetechnik, wird der Kampf aber als Aufgabe, nicht als K.o. gewertet.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied zum Boxen ist, dass es kein Anzählen in den Mixed Martial Arts gibt. Fällt ein angeschlagener Kämpfer zu Boden, erholt sich aber rasch genug wieder, um sich dort intelligent zu verteidigen und zu regenerieren, wird der Kampf weiter geführt.
Achtung: Regelverstoß – Kämpfer kann nicht mehr weiterkämpfen – Subfrage
Das technische K.o. (T.K.O.) im MMA
Ist ein angeschlagener MMA Kämpfer nicht länger in der Lage sich auf intelligente Art und Weise zu schützen, bricht der Ringrichter den Kampf ab (T.K.o.). Meist geschieht das im Boden, wenn der Kämpfer in Unterlage gerät oder am Zaun des Oktagons fixiert wird.
Verletzungen sind ebenfalls, wie im Boxen, Gründe für den Schiedsrichter den Kampf abzubrechen. Kampfabbrüche durch T.k.o. im Rahmen von Verletzungen kommen in den Mixed Martial Arts, häufiger vor als im Boxsport.
K.o., die Unterschiede Boxen vs. MMA
Entscheidungsgrundlage | Boxen | Mixed Martial Arts (MMA) |
Niederschlag | 10 Sekunden, um aufzustehen. Ringrichter beurteilt Kampffähigkeit. | Der Kampf geht, am Boden weiter. |
Zeit | Anzählen bis Zehn. | Kein Anzählen in den MMA |
Verlust des Bewusstseins | K.o. | K.o. |
Unterschied T.K.O. Boxen vs. MMA
Entscheidungsgrundlage | Boxen | MMA |
kritische Verletzung | Führt zum technischen K.o. | Führt zum technischen K.o. |
Bewusstsein | Kämpfer ist bei Bewusstsein | Kämpfer ist bei Bewusstsein |
Was versteht man unter einem Niederschlag?
Unter einem Niederschlag wird das zu Boden gehen, eines Kampfsportlers im Wettkampf verstanden, das auf Schlag oder Trittwirkung zurückzuführen ist. Ausrutscher oder Gleichgewichtsverluste ohne Schlagwirkung werden nicht als Niederschläge gewertet.
Niederschläge führen in der Regel zu Punktgewinnen, für den Zuschlagenden.
Was bedeutet doppeltes Knock Out?
Unter einem doppelten Knock Out im Kampfsport, sei es nun Boxen, MMA, Kick- oder Thaiboxen spricht man, wenn sie zwei Kämpfer gegenseitig niederschlagen und beide nicht mehr in der Lage sind, innerhalb der vorgegebenen Zeit, den Kampf wieder aufzunehmen.
Doppelte Knock Outs sind selten, kommen aber immer wieder vor.
Fazit – das K.o. und T.K.o. im Boxen und den MMA
Über einen Kampfabbruch durch technisches K.o. oder das „klassische K.o.“ entscheidet sowohl in den MMA, als auch im Boxen der Ringrichter. Er kann gegebenenfalls einen Ringarzt hinzuziehen, dieser kann im Falle von Verletzungen, allerdings nur Empfehlungen aussprechen, den Kampf selbst allerdings nicht abbrechen.
In beiden Kampfsportarten sind die Beurteilungskriterien, die über ein Knock Out entscheiden, ähnlich. Es gibt aber zwei deutliche Unterschiede.
In den MMA gibt es kein Anzählen der Kämpfer, wie im Boxsport und eine durch einen Würgegriff hervorgerufene Bewusstlosigkeit, wird in den MMA als Aufgabe gewertet.
Ein technisches K.o. wird in beiden Sportarten verkündet, wenn Kämpfer nach Ansicht des Ringrichters schwer verletzt sind. Der Abbruch der Kämpfe durch Verletzungen ist in den Mixed Martial Arts wahrscheinlicher.
Viel Spaß beim Training!
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