Mike Tyson war bekannt dafür, kurze schwarze Boxschuhe, ohne Socken zu tragen. Die meisten Boxer bevorzugen im Ring aber hochgeschnittene, das Sprunggelenk stabilisierende Boxstiefel. Für Boxanfänger, mäßig Fortgeschrittene und Fitnessboxer stellt sich aber die Frage. Welchen Sinn machen Boxschuhe für mich?
Boxschuhe geben dem Boxer, Halt, stärken die Verbindung der Füße zum Boden und stabilisieren das Fußgelenk. Sie gewähren bestmöglicher Kraftübertragung beim Schlagen und Mobilität, beim Manövrieren. Anfänger kommen auch ohne sie aus. Für Wettkämpfer und ambitionierte Boxer sind sie unentbehrlich.
Neben den Boxhandschuhen, Bandagen und dem Mundschutz, zählen Boxschuhe bzw. Boxstiefel, wohl zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen des ambitionierten Boxers. Boxschuhe machen, die Fußarbeit beim Sparring und Schlagtraining nicht nur leichter, sondern schützen auch vor Fußverletzungen.
Die schwerste Verletzung, die wir, in einem von mir geleiteten Training bislang hatten, war ein Sehnenabriss im Sprunggelenk, durch Umknicken im Sparring. Für den Betroffenen hatte das mehrere Monate Zwangspause und eine längere medizinische Leidensgeschichte zur Folge.
Er hat damals, wie fast alle, Jogging- oder gewöhnliche abriebfeste Hallenschuhe im Training getragen. Hochgezogene Boxstiefel, hätten die Verletzung, vielleicht verhindert.
Boxschuhe erfüllen, ganz spezifisch, die Bedürfnisse des Boxsports. Sie geben Sicherheit, Halt und Grip, bei sportspezifischen Bewegungen und Belastungen. Gute Boxschuhe sind leicht, sitzen eng, aber nicht zu eng, schützen die Füße vor Blasen und sind atmungsaktiv.
In Boxwettkämpfen sind Boxschuhe Pflicht. Sie schützen auch den Ringboden. Anfänger, Fitnessboxer und Hobbyboxer, können auch von Boxschuhen profitieren, kommen aber durchaus auch ohne sie aus.
Als Alternativen für Boxschuhe, eignen sich aufgrund des hohen Schnitts, auch Basketballschuhe oder Ringerstiefel. Auch barfuß zu trainieren, kann abhängig vom Boden und den herrschenden Vorgaben der Trainer, eine Möglichkeit fürs Boxtraining sein.
Für Wettkämpfe und Sparring müssen und sollten Boxschuhe verwendet werden. In vielen Boxclubs, ist das Betreten des Rings, ohne entsprechendes Schuhwerk, nicht erlaubt.
Einer der beliebtesten und sehr weit verbreiteten Boxschuhe ist der Adidas Box Hog 2. Der Markenschuh wird auch in Wettkämpfen gerne getragen.
Design & Qualitätsmerkmale guter Boxschuhe
Das Design guter Boxschuhe unterscheidet sich deutlich von dem anderer Sportschuhe, wie Joggingschuhe oder Hallenschuhen. Boxschuhe sind ultraleicht, atmungsaktiv, bieten Stabilität, sitzen perfekt. Schuhbänder und Klettverschlüsse, diene der individuellen Anpassung an den Fuß.
Die Sohle der Boxschuhe ist dünn, flach, nicht gewölbt und verfügt über geringe Dämpfungseigenschaften. Boxschuhe sind für die sportspezifischen Bewegungen und Richtungsänderungen im Ring konzipiert, nicht fürs Laufen. Zum Joggen sind sie, schon aufgrund der weichen Sohle, denkbar ungeeignet.
Stabilität der Boxschuhe
Fast alle Boxschuhe sind höher geschnitten und reichen über den Fußknöchel. Boxerstiefel, wie der Name schon sagt, reichen noch deutlich höher. Das Design, dient dem Schutz von Fuß und Sprunggelenk, bei hohen, wiederholten und oft unerwarteten Belastungen, im Boxsport.
Boxen, wird als Kampfsport, von abrupten, schnellen Richtungswechseln und Aktionen bestimmt. Die dabei auftretenden Kräfte, die kurzzeitig ein Vielfaches des eigenen Körpergewichts ausmachen, können, belasten gerade die Füße und Sprunggelenke besonders stark.
Starke Belastungen können auch unerwartet und in ungünstiger Fußposition, etwa während einer Wendung, auftreten. Dabei spielt auch die gegnerische Krafteinwirkung, nicht nur das eigene Körpergewicht, eine wesentliche Rolle.
Gute Boxschuhe geben Stabilität und Schutz, beim Schlagen und der Fußarbeit. Sie sorgen für eine gute Bodenhaftung und Kraftübertragung beim Schlagen.
Grip – Bodenhaftung
Die Boxschuhe oder Boxstiefel, sollen, sowohl für eine gute Bodenhaftung und Kraftübertragung, als auch, nur scheinbar ein Widerspruch, für Wendigkeit und Mobilität sorgen. Drehungen am Fußballen, wenn es darum geht, den Angriffswinkel zum Gegner anzupassen, sollen leicht und mühelos, durchführbar sein.
Diese Eigenschaften werden durch eine dünne Sohle, mit guter Bodenhaftung und entsprechendem Profil, das Wendungen erleichtert, erzielt. Der Boxschuh, sorgt für optimale Propriozeption, erlaubt es, die eigene Position, Spannung und Haltung, intuitiv wahrzunehmen. Sie kommt der Wahrnehmung, die man barfuß hat, nahe.
Die Sohle des Boxschuhes, sollte auch einigermaßen abriebfest sein, ohne die Bodenhaftung negativ zu beeinträchtigen. Das verlängert die Lebensdauer des Schuhes, hängt mitunter aber auch sehr vom jeweiligen Boden, auf dem trainiert wird ab.
Leichtgewichtig
Boxschuhe sind, mit bis zu 300 Gramm, extrem leicht, sie ermöglichen schnelle, entspannte und relativ ermüdungsarme Fußarbeit, über die Dauer einer längeren Trainingseinheit oder eines Wettkampfs. Das ist einer der Gründe, warum routinierte Boxer, ihre Boxschuhe nicht missen wollen.
Die Schuhe bieten, echte Vorteile im Kampf und das bedeutet, in vielen Fällen, öfter selbst zu treffen und weniger oft getroffen zu werden.
Atmungsaktiv
Boxschuhe sind atmungsaktiv, sorgen für eine gute Belüftung des Fußes und beugen Blasenbildung durch Rutschen vor. Synthetische Materialien, haben sich deswegen gegenüber Leder, durchgesetzt. Socken sollten dennoch getragen werden, sie nehmen Schweiß auf und erhöhen die Lebensdauer des Schuhes.
Niemand will in feuchten und stinkenden Boxschuhen trainieren. Ein Schuh guter Qualität und entsprechende Pflege vorausgesetzt, erhöht außerdem die Lebensdauer des Schuhes.
Zur Reinigung von Boxschuhen eignen sich diverse Schuhpflegeprodukte, am besten ohne Alkohol.
Boxschuhe für Plattfuß, Senkfuß, Spreizfuß?
Wie jeder Schuh sind auch Boxschuhe unterschiedlich geschnitten. Manche sind schmäler, andere breiter. Passen besser oder schlechter zur Anatomie des Fußes. Welcher Schuh letztendlich für deine Fußform und Bedürfnisse am besten passt, lässt sich am einfachsten durch Ausprobieren herausfinden.
Der Onlinekauf von Boxschuhen, kann eine echte Alternative zum Händler vor Ort sein, wenn es darum geht, Schuhe auszuprobieren und nach angemessener Zeit, eventuell zurückzuschicken und durch ein besser passendes Modell zu ersetzen.
Angegebene Schuhgrößen unterscheiden sich ebenfalls, erfahrungsgemäß von Hersteller zu Hersteller. Auf Markenprodukte zu setzen, zahlt sich auch bei Boxschuhen für Gewöhnlich aus. Die ausgewählten Materialien, Verarbeitung und Nähte, sind in der Regel besser.
Die Lebensdauer von Boxschuhen
Erfahrungswerte sprechen von einer durchschnittlichen Lebensdauer der Boxschuhe, von etwa 6 bis 8 Monaten. Diese Zeitspanne verkürzt sich aber dramatisch, wenn der Schuhe nicht sachgerecht, etwa zum Joggen auf hartem Untergrund verwendet wird.
Wer lange Freude an seinen Boxschuhen haben möchte, kann sie auch nur dann nutzen, wenn sie wirklich konkrete Vorteile bieten. Im Sparring, in Wettkämpfen und beim Training der Beinarbeit beispielsweise.
Zum Lauf- oder Krafttraining, sind die Schuhe nicht konzipiert, da gibt es wesentlich bessere und haltbarere Alternativen, zum Boxschuh.
Alternativen zu Boxschuhen
Als Alternativen zu Boxschuhen, eignen sich für Fitnessboxer, Anfänger, aber auch Profis, als Trainingsschuhe, Sparring ausgenommen, Basketballschuhe oder Ringerstiefel. Diese Schuhe sind hochgeschnitten, stabilisieren die Sprunggelenke und bieten eine gute Bodenhaftung.
Ringerstiefel sind Boxstiefeln sehr ähnlich, sie verfügen aber über eine gewölbte, dem Fuß angepasste Sohle und sind für maximale Traktion, auf Mattenboden, ausgelegt.
Laufschuhe können zu Beginn im Training ebenfalls verwendet werden. Sie sind aber alles andere als ideal, aufgrund der stark dämpfenden Sohle, die nicht für schnelle Richtungswechsel und gute Kraftübertragung beim Schlagen, gedacht ist.
Barfuß zu trainieren, kann in vielen Fällen, zumindest zeitweilig eine gute Idee darstellen. Das Training, ohne Schuhe, stärkt die Fußmuskulatur und Struktur. Es ist aber nicht auf jedem Boden sinnvoll oder gesund. Abgesehen davon erlauben nicht alle Vereine, ein Barfußtraining.
Auf Mattenboden, kann ab und an barfuß zu trainieren, sehr sinnvoll und gut für die Fußgesundheit sein. Ständig und dauerhaft ohne Schuhe zu trainieren, wird aber, außer beim Kickboxen, keine Option sein. Schon gar nicht, wenn es um Wettkämpfe und vorbereitendes Sparring geht.
Boxschuhe für Frauen
Für Frauen gibt es mittlerweile eigens hergestellte Boxschuhe auf dem Markt. Diese stechen, in erster Linie, durch entsprechende Farbwahl und Design hervor. Normale „geschlechtsneutrale“ Boxschuhe, werden in den meisten Fällen auch die Ansprüche von Frauen erfüllen und bieten eine größere Auswahl.
Grundsätzlich sind fast alle erhältlichen Boxschuhe oder Boxstiefel als Unisex Modelle, erhältlich.
Wer auf Pink steht, wird wohl auf Damenmodelle zurückgreifen müssen, aber selbst das ist in Zeiten, wie diesen nicht mehr unbedingt gesagt.
Fazit – Wie wichtig sind Boxschuhe?
Boxschuhe sind für Wettkämpfe unentbehrlich und vorgeschrieben. Im normalen Training glänzen sie beim Sparring und Training der Beinarbeit. Die Schuhe bieten diesbezüglich einen echten materialtechnischen Vorteil und ein zusätzliches Plus an Sicherheit, wenn es um Fußverletzungen geht.
Für Anfänger, Fitness- und Hobbyboxer sind Boxschuhe nicht unbedingt erforderlich, bieten aber natürlich auch Vorteile.
Wichtig ist die bestimmungsgemäße Verwendung der Schuhe. Boxstiefel sind nicht zum Joggen, schon gar nicht auf hartem Untergrund im Freien konzipiert, bieten dabei keine Vorteile und werden schneller kaputt.
Viel Spaß beim Training!
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