Woran erkennt man eine gute Kampfsportschule?


gute Kampfsportschule finden

Einen Kampfsport zu erlernen, benötigt Zeit und Energie. Regelmäßiges Training über Jahre ist, neben einer guten Schule, Voraussetzung, um ein hohes Niveau erreichen zu können. Wer sich hier die falsche Schule aussucht, ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt und verschwendet seine Zeit, erkennt das mitunter, aber oft erst Jahre später.

Eine gute Kampfsportschule erkennt man an der kollegialen Atmosphäre, dem Umgang der Schüler untereinander und der fachlichen und sozialen Kompetenz der Trainer, als Basis für ein gutes Lernklima. Tägliche Trainingseinheiten und gute Ergebnisse bei Wettkämpfen sind weitere wünschenswerte Kriterien.

Sobald du dir, über das dir zur Verfügung stehende Angebot an Kampfsportschulen oder Vereinen, ein Bild gemacht hast und ungefähr weißt, welche Art von Kampfsport du trainieren möchtest, solltest du unbedingt auf folgende Kriterien, bei der Wahl deines Trainingsortes, schauen.

Beitrag: Welcher Kampfsport ist der Richtige für dich?

Die Kompetenzen der Trainer

Kompetente Kampfsporttrainer verfügen über entsprechenden Background, was ihr Training, ihre Lehrer, Wettkampfergebnisse und im Falle von Selbstverteidigungslehrern, Praxiserfahrung betrifft. Ein guter Trainer benötigt, fachliche und soziale Kompetenzen. Er muss in der Lage sein, Wissen zu vermitteln.

Leider fühlen sich auch in vielerlei Hinsicht inkompetente Trainer dazu berufen, ihr „Wissen“ an zahlendes Publikum weiterzugeben. Im englischsprachigen Raum hat sich für solche Schulen der Begriff MC Dojo etabliert. Ähnlichkeiten mit einer weltbekannten Fastfoodkette sind beabsichtigt.

Diese Kampfkunstschulen arbeiten mit Franchisesystemen. Die Unterrichtseinheiten sind über Jahre vorgeplant und dienen in erster Linie der Unterhaltung der Schüler, nicht aber deren kämpferischen Weiterentwicklung. Die Schüler werden zwar gut unterhalten, lernen aber nichts wirklich Brauchbares.

Leider macht diese Entwicklung auch in Europa nicht Halt.

Der Gipfel dieser Entwicklungen stellen dann Instuctorausbildungen an einem oder wenigen Wochenenden dar. Völlig unerfahrene und inkompetente Trainer, dürfen dann, ihr Wissen an Schüler weitergeben.

Zu den Kompetenzen des Trainers gehört auch und das ist ganz entscheidend, die Fähigkeit, die von ihm unterrichteten Techniken, tatsächlich in einem Kampf anwenden zu können.

Unter idealen Umständen, ohne Widerstand, Bewegungsläufe abspulen zu können, ist zwar Grundvoraussetzung, reicht aber für sich alleine, nicht aus.

Die fachlichen Kompetenzen der Trainer

Kampfsportlehrer und Trainer sollten keinerlei Probleme damit haben ihre Lehrer, Erfahrungen und Ausbildungen zu benennen. Zwar sind auch hervorragende Lehrer als Referenz kein Beweis für gute Fähigkeiten der Schüler, aber zumindest ein Indiz.

Vorsicht bei Lehrern, die es mit den Beweisen ihrer Fähigkeiten oder angeblichen Fähigkeiten übertreiben. Wer seine Trainingsräume mit Zeugnissen und Urkunden seiner Leistungen zu tapeziert hat, muss möglicherweise persönliche Defizite kompensieren.

Ein gutes Zeichen ist, wenn sich Kampfsportlehrer und Trainer selbst noch als Lernende sehen. In Wahrheit hat niemand wirklich ausgelernt. Es gibt immer etwas, das man noch dazulernen kann.

Zur fachlichen Kompetenz des Kampfsportlehrers gehört auch, seine Schüler entsprechend ihren Fähigkeiten zu fordern, aber nicht zu überfordern. Er muss in der Lage sein, dazu die richtigen Übungen und Trainingspartner für den jeweiligen Schüler auszuwählen.

Die sozialen Kompetenzen der Trainer

Die soziale Kompetenz der Kampfsportlehrer und einer guten Schule, lässt sich sehr schnell an der Trainingsatmosphäre, erkennen. Aus meiner Erfahrung, ist die Persönlichkeit der Lehrenden, eine der wichtigsten Voraussetzungen, um Spaß im Training zu haben und voranzukommen.

Der Trainer muss in der Lage sein, für ein faires, sportliches Miteinander im Training zu sorgen. Dazu gehört in letzter Konsequenz auch, asoziale Elemente nicht zum Training zuzulassen, oder auszuscheiden.

So habe ich mich auch schon genötigt gesehen, Leute vom Training auszuschließen. Schläger, solche, die es noch werden wollen, Sadisten und Masochisten haben in meinem Training nichts verloren.

Da könnte ich Geschichten erzählen…

Manche Trainer haben massive Persönlichkeitsprobleme und neigen dazu, ihr vermindertes Selbstwertgefühl, an ihren Schülern aufzupolieren. Mein Rat, trainiere bei niemandem, der dir unsympathisch oder nicht ganz geheuer ist.

Hör auf dein Bauchgefühl.

Gute Kampfsportschule? Die Lernatmosphäre ist entscheidend!

Gute Kampfsporttrainer sorgen für ein sinnvolles, geregeltes, sicheres Training. Sie müssen ihre Schüler im Auge haben, deren Persönlichkeiten einschätzen und sollte es aus dem Ruder laufen, sofort eingreifen können.

Kampfsport und Kampfkunsttraining sind von Natur aus körperliche Angelegenheiten. Hier ist ein sportlicher, fairer Umgang miteinander absolut unverzichtbar. Das setzt eine gewisse Rücksichtnahme im Training mit körperlich unterlegenen, weniger erfahrenen Trainingspartnern, voraus.

Dazu ist aber nicht jeder Schüler, von sich aus in der Lage. Ich spreche aus Erfahrung. Hier muss der Trainer eingreifen. Tut er es nicht, wird es gefährlich für seine Schüler, gerade wenn es um Sparring und bedingtes Sparring (Freikampf) geht.

Wie hoch ist das Niveau der Sportler/Schüler in der Schule?

Noch aussagekräftiger als die Kompetenzen und Fähigkeiten der Trainer sind die Fähigkeiten ihrer Schüler. Hier zeigt sich, was sie tatsächlich weitervermitteln können. So ist der beste Kämpfer in der Regel nicht automatisch der beste Lehrer und umgekehrt.

Für Neulinge und Kampfsportanfänger ist das in der jeweiligen Schule herrschende Leistungsniveau, leider recht schwer zu beurteilen. Es gibt aber Dinge, auf die du schauen solltest, um dir einen halbwegs realistischen Eindruck machen zu können.

Neben der Wettkampfleistung der Sportler, falls in der Kampfkunst/Kampfsportart Wettkämpfe betrieben werden, sollte regelmäßig Freikampf auf dem Programm stehen. Dieses Sparring muss nicht brutal sein, um Ergebnisse zu erzielen. Die Art, Härte und Intensität, sollte vom Leistungslevel der Sportler abhängen.

Einen Anfänger ins sprichwörtliche Feuer zu schicken, um seinen Charakter zu testen, gehört eher ins Repertoire nicht besonders schlauer, unfähiger Trainer. Einen Anfänger als Versuchskaninchen zu missbrauchen und ihn zu traumatisieren, ist völlig deplatziert. Aus diesen Gründen lege ich auf den Punkt soziale Kompetenz bei Trainern einen ausgesprochen hohen Wert.

Ein weiteres entscheidendes Kriterium für eine gute Kampfsportschule, ist der Trainingsfortschritt, der Schüler. Werden sie kontinuierlich besser, lernen sie die geübten Techniken in realistischen Situationen anzuwenden?

Sieht man Verbesserungen in der Bewegungsqualität?

Das Trainingsangebot und Kosten

Der Kostenfaktor ist für viele entscheidend, was die Wahl ihrer Kampfsportschule, betrifft. Vereine bieten hier in der Regel deutlich günstigere Angebote, als kommerzielle Kampfsportschulen. Über die Qualität des Trainings sagt das Geschäftsmodell alleine relativ wenig aus.

Gutes Training, darf und soll durchaus etwas kosten. Niemand erwartet sich in irgendeiner Branche, dass er um das kleinste Geld, das beste Angebot bekommt.

Stellt die Schule, Räumlichkeiten, Trainingsgeräte und mehrere Trainingseinheiten in der Woche bereit und das unter Anleitung kompetenter Trainer, so hat das natürlich Einfluss auf die Preisgestaltung.

Fazit – eine gute Kampfkunstschule finden

Eine große Auswahl an Kampfsport-, Kampfkunst- und Selbstverteidigungsschulen, lässt die Qual der Wahl. Neben hervorragenden Schulen und Trainern gibt es, wie in jeder Branche auch schwarze Schafe, die schlechtes Training bieten oder schlimmer noch, Schläger ausbilden.

Diese Schulen sind aber Gott sei Dank in der Minderheit. Die Mehrheit der Schulen und Vereine bieten gutes, manchmal weniger gutes, sozial verträgliches, seriöses Training.

Gute Kampfsport- und Kampfkunstschulen bieten für fast jeden, sinnvolles und vielseitiges Training. Wer also auf der Suche nach neuen sportlichen Herausforderungen ist, dem kann ich nur empfehlen, es einmal damit zu probieren.

Viel Spaß beim Training!

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