Boxen für Kinder – Fitness und Selbstvertrauen durch Boxen


Geht es um den Boxsport, gibt es viele althergebrachte Vorurteile. Manche existieren durchaus zu Recht, andere haben wenig bis gar keine Grundlagen. Kampfsport und auch und gerade Boxen, kann für Kinder, ihre körperliche, soziale und kognitive Entwicklung eine außerordentlich große Bereicherung darstellen.

Kinderboxen, kann ab dem Alter von 5 betrieben werden, 12, gilt als das ideale Einstiegsalter. Das Training fördert Motorik, Ausdauer und neben anderen athletischen Fähigkeiten, den Respekt vor Trainingspartnern und Selbstdisziplin. Gekämpft wird erst spät und nur mit elterlichem Einverständnis.

Mehr über das Kinderboxen, seine Vor- und Nachteile, erfährst du in dem folgenden Beitrag.

Mit welchem Altern kann mein Kind mit dem Boxen beginnen?

Das ideale Einstiegsalter im Kinderboxen hängt von individuellen Faktoren ab. Vereinen bieten Boxen meist, ab einem Alter von 5 – 7 Jahren an. Mit zunehmendem Alter und geistiger Reife, kann das Training, technischer und boxtechnisch sinnvoller gestaltet werden.

Amateurboxkämpfe sind in Deutschland zwar schon, ab Vollendung des 10. Lebensjahres möglich. Viele Experten sehen aber 12 Lebensjahre, als das beste Alter ein, um ernsthaft in den Sport einzusteigen. In diesem Alter ist das Verständnis für Sparring (Übungskämpfe) und Wettkämpfe schon gut gegeben.

Kategorien im Kinder und Jugendboxen:

  • U 13 – Schüler (ab Vollendung des 10. Lebensjahres)
  • U 15 – Kadetten
  • U 17 – Junioren
  • U 19 – Jugend

Ist Boxen gefährlich für mein Kind?

Kinderboxtraining ist nicht gefährlicher als andere Sportarten. Der größte Teil des Trainings besteht aus, sportspezifischem Fitnesstraining und spielerischen Partnerübungen. Übungskämpfe sind an die Einwilligung von Kind, Eltern und O.K. der Trainer gebunden. Schutzausrüstung ist Pflicht!

Meiner Erfahrung nach, als Selbstverteidigungstrainer, der viele Kampfsportarten trainiert hat, ist ein gut gemachtes Boxtraining, bis hin zu optionalen Wettkämpfen, die im Kinderboxen, wenn überhaupt, erst sehr spät eine Rolle spielen, viel sicherer, als so manch anderer, Kampfsport.

Das liegt, selbst wenn alle anderen Faktoren gleich blieben, an der guten und verpflichtend zu tragenden Schutzausrüstung im Boxen. Die Kinder werden im Boxtraining auch sehr gründlich auf optionale, spätere Wettkämpfe vorbereitet, sodass sie über gute technische Grundlagen verfügen, sollten sie einmal in einen Ring steigen.

Das macht Kinderboxen, unter der Anleitung, kompetenter Trainer, zu einem sehr sicheren Sport. Die Verletzungsrisiken, sind dabei geringer, als bei Breitensportarten, wie dem Fußball.

In Deutschland dürfen zwar schon Kinder ab Vollendung des 10. Lebensjahres an Amateurboxkämpfen teilnehmen. Das beruht aber auf dem Wunsch der Kinder und ist an die elterliche Erlaubnis gebunden. Zudem sind die Risiken bei den Wettkämpfen als sehr gering einzustufen, gibt es doch Gewichts und Altersklassen und obligatorische Schutzausrüstung.

Kinder können aufgrund ihres geringen Gewichts und der geringen Körperkraft auch nicht so hart schlagen, als dass mit gröberen Verletzungen, trotz Schutzausrüstung, Ringrichtern und gründlicher technischer und körperlicher Vorbereitungen auf einen Boxkampf, zu rechnen wäre.

Die Verletzungsgefahr im Kampfsport, liegt im Durchschnitt, sogar unter jener in vielen Breitensportarten.

Nach meinen Erfahrungen als Teilnehmer an Karatewettkämpfen in meiner Jugend, würde ich das Verletzungsrisiko im Boxen, geringer als im Karate ansehen. Die Schutzmaßnahmen im Boxen sind wesentlich besser.

Aber niemand, wird zur Teilnahme an Wettbewerben gezwungen und so wie viele Erwachsene zum Fitnessboxen gehen, ohne jemals zu kämpfen oder Übungskämpfe zu bestreiten, tun, das Kinder, im Kinderboxtraining.

Wie läuft das Kinderboxtraining ab?

Ein Kinderboxtraining, lässt sich gut, mit einem kindgerechten Fitnessboxtraining, wie es Erwachsene betreiben, um sich auszupowern, ohne jemals zu kämpfen, beschreiben. Boxgymnastik, das gründliche Aufwärmen, Koordinationsübungen und leichtes Krafttraining, stehen, neben Übungen an Geräten, im Vordergrund.

Wie in jedem Kampfsport stehen Respekt und Disziplin im Kinderboxen, als Grundlage, um sinnvoll und sicher trainieren zu können, im Vordergrund. Gute Trainer, sorgen für jede Menge Abwechslung und kurzweiliges Training, während sie den Kindern auf spielerische Art und Weise, den Boxsport näher bringen.

Die Boxgymnastik, macht mindestens eine halbe Stunde im Training aus. Sie besteht aus gründlichem Aufwärmen, Laufen in Verbindung mit Übungen für die Arme, Dehnungs- und jede Menge Koordinationsübungen.

Dann erfolgen Übungen mit Partnern, an den Geräten, wie Boxsäcken, aber auch Schattenboxen und abhängig vom Reife- und Geschicklichkeitsgrad der Kinder, Seilspringen.

Am Schluss des Trainings stehen meistens Kraftübungen mit dem eigenen Körpergewicht, wie Liegestütze, Dips und Kniebeugen bzw. Ausfallschritte, das Abwärmen und leichte Dehnübungen.

Welche Vorteile bringt das Boxtraining für Kinder?

In Zeiten, in denen viele Kinder aufgrund Bewegungsmangel, übergewichtig sind und die durchschnittlichen koordinativen und konditionellen Fähigkeiten, über die Jahrzehnte kontinuierlich abnehmen, bietet Boxen für Kinder viele Vorteile.

Kinderboxen, ist vielseitig, es trainiert alle konditionellen Aspekte, beugt Übergewicht vor und fördert Fähigkeiten, wie Konzentration, Entschlossenheit und Trainingsdisziplin. Soziale Kompetenzen, wie Rücksichtnahme, auf die Trainingspartner und der Sinn für sportliche Fairness werden entwickelt.

Das regelmäßige Boxtraining, trainiert werden sollte, mindestens zweimal, besser dreimal in der Woche, beugt Übergewicht vor und trainiert Körper und Geist.

Der Spruch, ein gesunder Geist in einem gesunden Körper, kommt nicht von ungefähr, sondern ist etwas, was die Erfahrung lehrt.

So ist Koordinatinationstraining, immer auch Gehirntraining. Die sich durch neu erlerne Bewegungsmuster gebildeten Verbindungen im Gehirn (Synapsen – Neuroplastizität des Gehirns), werden nämlich auch für andere Aufgaben verwendet. Sport und Bewegungstraining, machen so, nachweislich intelligenter.

Harte Schläge auf den Kopf, tragen selbstverständlich nicht dazu bei, sind aber im Kinderboxen, kein Thema. Die Art des Trainings selbst und die, fast schon übertrieben anmutende Schutzausrüstung, sind neben einem verantwortungsvollen Trainer Garant dafür.

Das Boxtraining, verbessert auch die Ausdauer, das Herzkreislaufsystem der Kinder, beugt Übergewicht vor und legt eine gute Grundlage, für das Leben, als sportliche Erwachsene.

Boxtraining, ist für die Kinder eine gute Möglichkeit sich körperlich zu verausgaben und durch die erbrachte Leistung, ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Das macht sie auch weniger anfällig für Mobbing und wehrhafter, falls sie angegriffen werden sollten.

Welche Ausrüstung benötigen die Kinder zum Boxtraining?

Notwendig, um zu beginnenzusätzlich notwendig für FortgeschritteneOptionale Ausrüstung
Bandagen für die HändeMundschutz/ZahnschutzBoxstiefel
BoxhandschuheTiefschutz/SuspensoriumBoxkleidung
Brustschutz für MädchenShorts
KopfschutzT- Shirt

Für das Kinderboxen im Verein, benötigen die kleinen Boxer, Boxbandagen, Boxhandschuhe und in späterer Folge, wenn die Kinder schon länger trainieren, Tiefschutz, Kopfschutz und Mundschutz. Normale Sportkleidung und abriebfeste Hallenschuhe, wie in anderen Sportarten auch, genügen.

Die Kosten für die Boxausrüstung sind als gering zu beziffern. Mehr als Sportkleidung, Boxhandschuhen und Bandagen, um mit dem Training zu beginnen, ist nicht notwendig. Mundschutz, Kopfschutz und Tiefschutz, werden, wenn überhaupt, erst viel später, in Wettkämpfen oder Sparring, benötigt.

Das erst nach einer gründlichen mehrmonatigen Boxausbildung und dem ausdrücklichen Willen der Kinder und elterlicher Zustimmung. Wettkämpfe dürfen in Deutschland, erst ab dem vollendeten 10. Lebensjahr bestritten werden.

Hier sorgen Alters- und Gewichtsklassen, für faire und sichere Teilnahmebedingungen.

Boxstiefel und Kleidung sind optionale Ausrüstungsgegenstände, die mehr modisches Accessoire als Notwendigkeit, im Kinderboxtraining sind.

Wer seinem Kind ein Training zu Hause ermöglichen möchte, ist mit einem leichten Boxsack oder einem stehenden Punchingball, in kindgerechter Ausführung gut beraten.

Wie teuer ist Kinderboxen?

Die Preise für das Kinderboxen variieren stark. Verallgemeinernd kann gesagt werden, dass das Training in den, meist gemeinnützigen Vereinen, preiswerter angeboten wird, als in privaten Kampfsportschulen. So gibt es Angebote ab 15 Euro im Monat bis zu 50 Euro und mehr.

Wer sein Kind zum Kinderboxen anmelden will, sollte jedenfalls ein üblicherweise kostenloses Probetraining besuchen, um sich und seinem Kind einen Eindruck vor Ort zu verschaffen. Weiters ist auf Anmeldefristen und Bindungsdauer zu achten. In diesen Bereichen gibt es, wie bei der Preisgestaltung, teilweise große Differenzen.

Die Trainingsausrüstung, um mit dem Sport beginnen zu können, liegt mit Handschuhen und Boxbandagen, selbst in Zeiten der Inflation, zwischen 50 und 100 maximal Euro. Erst viel später werden Tiefschutz oder Suspensorium und Kopfschutz fällig.

Ein einfacher Tiefschutz ist ab ca. 10 Euro erhältlich. Preiswerte Boxhelme für Kinder, ab ca. 12 Euro, bis 60 Euro, bei den teureren Modellen.

Wer bietet Kinderboxen an?

Kinderboxen wird in vielen, aber nicht allen Boxvereinen, bei eigens dafür ausgebildeten Trainern angeboten. Wer ein seriöses sinnvolles Training für seine Kinder sucht, ist mit dem Angebot in Boxvereinen oder Boxschulen sicherlich am besten beraten. Verfügen diese, im Unterschied zu anderen Anbietern, doch über die besten boxerischen Kompetenzen.

Fazit – Boxen für Kinder

Boxen ist auch für Kinder eine durchaus interessante Sportart. Die Sorge vieler Eltern, ihre Kinder würden sich im Boxtraining prügeln und verletzen, ist, geht es um ein seriöses Kinderboxtraining, völlig unbegründet.

Kinderboxen besteht in allererster Linie aus Boxgymnastik, dem Erlernen von boxerischen Grundlagen und dem Training, an Geräten, wie Boxsäcken. Partnerübungen werden sehr kontrolliert durchgeführt. Übungskämpfe gibt es, wenn überhaupt, nur unter Aufsicht, mit entsprechender Schutzausrüstung und dem ausdrücklichen Einverständnis, von Eltern und Kindern.

Die Verletzungsrisiken im Kampfsport als Breitensport sind gegenüber vielen anderen Breitensportarten als sehr gering zu betrachten. Das Boxtraining für Kinder ist besonders sicher, da im Unterschied zu anderen Kampfsportarten, wie beispielsweise dem Karate, die Schutzausrüstung optimiert ist.

Wer sein Kind zum Boxtraining schicken möchte, braucht in einem seriösen Verein, nicht mehr Sorge zu haben, als in irgendeinem anderen Sportverein. Sein Kind lernt hier etwas fürs Leben!

Viel Spaß beim Training!

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