Boxen: Wie schnell kann man es erlernen? (Tipps&Tricks)


Boxen: Wie schnell kann man es erlernen?

Für Neugierige und Boxanfänger, stellt sich zu Beginn die Frage, wie viel Zeitaufwand und Energie notwendig, ist, um den Sport von der Pike auf zu erlernen. Ist die Mitgliedschaft in einem Verein notwendig, Einzelunterricht beim Trainer oder kann man die Grundlagen des Boxsports auch zu Hause alleine lernen?

Wie lange es dauert, Boxen zu erlernen hängt von individuellen Faktoren, wie Trainingsqualität, Talent, Fleiß und deinen Ansprüchen ab. Um die 4 Grundschläge, elementare Beinarbeit und ein akzeptables Fitnesslevel zu erreichen, benötigst du ca. 3 bis 6 Monate, bei dreimaligem Training/Woche.

Nach 3 bis 6 Monaten hast du bei entsprechendem Einsatz und intelligentem Training, eine gute technische und körperliche Grundlage fürs Boxen gelegt. Du bist dann in der Lage an angeleiteten leichten Sparringseinheiten teilzunehmen.

Einige besonders ehrgeizige Boxer sind nach 3 bis 6 Monaten auch willens und in der Lage, ihren ersten Boxkampf zu bestreiten. Da Boxen aber ein harter Vollkontaktsport ist, rate ich dir es damit nicht zu überstürzen, bevor du nicht wirklich eine solide technische und kämpferische Grundlage gelegt hast.

Eine wesentliche Rolle, wie schnell du Boxen erlernen kannst, spielt neben, den Eingangs erwähnten, Faktoren, wie Talent, Ehrgeiz, Trainingsfleiß, die Qualität des Trainings. Diese macht einen entscheidenden Unterschied aus, wenn es darum geht, schnell und effektiv zu lernen.

Je kompetenter dein Trainer und, umso mehr das Training an deine individuellen Bedürfnisse angepasst ist, umso besser der Lernerfolg.

Boxerische Grundlagen schnell lernen

Wie schnell und erfolgreich du beim Lernen bist, hängt davon ab, wie lange du benötigst, die technischen Grundlagen des Boxsports zu verinnerlichen. Zudem solltest du dir eine grundlegende Fitness erarbeiten, diese ist Voraussetzung, um effektiv und konzentriert trainieren zu können.

Zu den Grundlagen des Boxsports zählen, die 4 Grundschläge, einfache Schlagkombinationen, die Grundstellung, Deckung und Beinarbeit, die du dann im Schattenboxen und Partnerübungen flüssig miteinander zu verbinden lernst.

  • Zu den Grundschlägen im Boxen zählen:
    • Der Jab – die ansatzlos geschlagene Gerade mit der Führhand
    • Der Cross: Die gerade mit der Schlaghand. (hintere Hand)
    • Seithaken: Der Schlag umgeht die Deckung und trifft das Ziel von der Seite.
    • Aufwärtshaken: Von unten nach oben geschlagen zu Körper oder Kopf.
  • Boxerische Beinarbeit – Grundlagen: Du lernst dich in alle Richtungen, bei gleichbleibender Positionierung der Füße zueinander zu bewegen. Gehst du nach rechts, bewegt sich der rechte Fuß zuerst. Gehst du nach Vorne der vordere Fuß usw.
  • Schattenboxen: Im Schattenboxen lernst du die erlernten Bewegungsmuster frei und flüssig miteinander zu verbinden. Fortgeschrittene Boxer, visualisieren dabei einen Gegner, den sie dann in ihrer Vorstellung bekämpfen. Schattenboxen ist eine grundlegende Trainingsmethode im Boxsport.
  • Partnerübungen: In Partnerübungen kannst du fix vorgegebene Abläufe, Angriff und Verteidigung, am Mann üben. Sie sind vor allem für Anfänger äußerst hilfreich, wenn es darum geht, Distanzgefühl und Reaktionsvermögen zu entwickeln.
  • Sparring: Beim Sparring, es wird zwischen Aufgabensparring und freiem Sparring unterschieden, handelt es sich eine Trainingsmethode, die für Anfänger, eher nicht geeignet ist. Ein vernünftig angeleitetes, lockeres Sparring ist aber für jeden der Boxen lernen möchte, der nächste methodisch sinnvolle Schritt, nach abgesprochenen Partnerübungen.

Lerntipps – Boxgrundlagen schnell meistern

Wichtig beim Lernen neuer Techniken und Bewegungsabläufe ist es, sie oft, möglichst exakt, technisch sauber auszuführen. Das kannst du auch mit einem sehr abwechslungsreichen Training erreichen, indem du einzelne Techniken und Bewegungsabläufe miteinander frei kombinierst.

  1. Gehst du beim Erlernen der Grundtechniken im Boxen zu schnell vor, hinderst du deine Lernfortschritte. Eine langsame und korrekte Bewegungsausführung ist wichtig. Erst, wenn du die Techniken verinnerlicht hast, kannst du an Geschwindigkeit, Schlaghärte und Variationen der Techniken arbeiten.
  2. Hast du einzelne Techniken, wie beispielsweise die Grundschläge gelernt, kannst du dazu übergehen, sie mit an deren Schlägen in einfachen Kombinationen zu verbinden.
  3. Als nächsten Lernschritt kombinierst du einzelne Schläge und Kombinationen mit Fußarbeit.
  4. Erweitere dein Übungsspektrum kontinuierlich um Meidbewegungen, Blöcke, Paraden und Ausweichmanövern.
  5. Das Ziel ist es am Ende, alle Boxtechniken und Bewegungen sinnvoll und frei miteinander kombinieren zu können.
  6. Steigere die Geschwindigkeit nach und nach. Im Zweifelsfall gilt: Langsam (und bewusst) lernen, ist schneller lernen.
  7. Übe die erlernten Techniken vor einem Spiegel und nimm dich selbst auf Video auf. So kannst du deine Lernfortschritte im Zeitverlauf kontinuierlich überprüfen und Verbesserungen vornehmen. Du machst damit deine Lernerfolge sichtbar und bleibst motiviert.
  8. Das Führen eines Trainingstagebuchs ist nicht nur fürs Krafttraining empfehlenswert. Mach dir Notizen, zum Training. Was willst du verbessern, woran musst du arbeiten? Was gelingt dir zunehmend besser?

„Repetition is the mother of skill!“ (Wiederholung ist die Mutter des Könnens!)

Tony Robbins

Krafttraining für das Boxen – Richtwerte für Anfänger

Boxen ist ein körperlich sehr anspruchsvoller Sport. Wer nicht über die nötige Fitness, Kraft, Kraftausdauer, Schnelligkeit, koordinativen Fähigkeiten verfügt, kann in dem Sport nicht erfolgreich sein.

Einfache Übungen mit dem eigenen Körpergewicht, wie Kniebeugen, Ausfallschritte, Liegestütze, Dips, Bauchmuskelübungen und Klimmzüge, in Form eines Intervall- bzw. Circletrainings eignen sich hervorragend, zur körperlichen Ertüchtigung für den Boxsport.

Das Training in Boxvereinen beinhaltet in der Regel ein, auf den Boxsport abgestimmtes Fitnesstraining, das alle erforderlichen Fähigkeiten trainiert. Dazu gehören sowohl grundlegende als auch boxspezifische Ausdauerübungen. Besondere Bedeutung hat dabei das Training der Schulter-, Rumpf- und Wadenmuskulatur, da diese Muskeln für die Ausführung von Schlägen, Ausweichmanövern und schnellen Bewegungen wichtig sind.

Hier sind Mindeststandards für Boxer, die sich auf Kraftübungen mit dem eigenen Körpergewicht beziehen. Die Werte sind nach Altersklassen aufgeteilt und sind als Orientierungshilfe zu verstehen:

AltersklasseLiegestützeSit-upsKniebeugenKlimmzüge
Männer 20-2930-4540-5040-5010-15
Frauen 20-2920-3535-4535-451-3
Männer 30-3925-4035-4535-458-12
Frauen 30-3915-3030-4030-401-2

Du solltest beim Training besonderen Wert auf die Kraftausdauer legen, aber auch Explosiv-, Schnell- und Maximalkraft, spielen wichtige Rollen im Boxsport.

Ausdauertraining fürs Boxen – Richtwerte für Anfänger

Laufen und Joggen, der leichte Dauerlauf, sind integrale Bestandteile des Ausdauertrainings für Boxer. Die Laufleistung hängt von vielen Faktoren, wie Alter, Gewicht und Körperbau ab.

Beispiele für empfohlene Laufleistungen im Bereich Hobbyboxer:

  • 3-km-Lauf: Eine Zeit von 12 bis 18 Minuten für Hobbyboxer.
  • 5-km-Lauf: Eine Zeit von 20 bis 30 Minuten-
  • 10-km-Lauf: Eine Zeit von unter 45 Minuten bis 60 Minuten

Trainingsumfang & Häufigkeit – Boxen schnell lernen

Ohne Fleiß, kein Preis. Die Trainingshäufigkeit und der Zeitaufwand, den du in das Erlernen des Boxsports investierst, hat entscheidenden Einfluss auf den Lernfortschritt.

Wer schnell Boxen lernen möchte, sollte mindestens, 2 Mal pro Woche, besser noch 3 bis 4 Mal, für jeweils ca. 90 Minuten, trainieren.

Die Faustregel „Umso mehr, umso besser“ gilt bis zu einem bestimmten Punkt. Bei Übertraining, Müdigkeit oder mangelnder Motivation kann eine Trainingspause und Volumenreduzierung sinnvoll sein, um Verletzungen und Übertraining zu vermeiden.

Mentales Training, sich gedanklich mit dem Boxsport, den Bewegungen, Techniken und ihren Anwendungen auseinanderzusetzen, kann den Lernerfolg deutlich beschleunigen. Nicht umsonst nutzen alle Spitzensportler diese Möglichkeit, um besser zu werden.

Wer seine körperliche Verfassung mit zusätzlichem Training verbessern möchte, kann an seinen trainingsfreien Tagen, leichte Dauerläufe, zum Training der Grundlagenausdauer unternehmen.

Mindestens ein bis zwei trainingsfreie Tage pro Woche, zur Regeneration, solltest du fix einplanen. So wirkst du langfristig Übertraining und überlastungsbedingten Verletzungen entgegen. Diese Zeit kannst du nutzen, um die Lehrvideos, Boxkämpfe oder deine Trainingsnotizen anzusehen.

Die Qualität des Boxtrainings – schnelle Lernfortschritte

Die Qualität deines Trainings, die persönliche Trainingsplanung und Zielsetzung, haben erheblichen Einfluss auf deinen Lernfortschritt. Du wirst auf Boxer treffen, die sich kontinuierlich verbessern und solche, deren Leistungsniveau stagniert oder sogar schlechter wird.

Der Unterschied in der boxerischen Entwicklung liegt nicht immer nur am Trainingsfleiß, sondern sehr oft an der Trainingsqualität. Setz dir Lernziele und Zeiträume, innerhalb derer, du sie erreicht haben möchtest. Versuche, die Zielerreichung zu quantifizieren. (Rückmeldung der Trainer, Videoaufnahmen etc.)

Als Boxanfänger bist du ganz besonders auf das Feedback der hoffentlich kompetenten Trainer angewiesen. Wer Ehrgeiz und Interesse zeigt, dem werden sie viel eher helfen, als anderen mit einem halbherzigen Zugang zum Training.

Wer keine Wettkämpfe bestreiten möchte oder ganz am Beginn seiner Boxlaufbahn ist, wird es mitunter schwer haben, das Interesse der oder des Trainers, an seinem Weiterkommen zu wecken.

Unter diesen Umständen kann es sinnvoll sein, ab und zu eine Privatstunde zu nehmen.

Lernhilfen – Bücher – Onlinekurse für Boxanfänger

Es gibt jede Menge gute Informationen von Weltklassenboxern und Trainern, in Büchern, auf DVDs und in Onlinekursen. Hier kannst du dir zusätzlich wertvolle Informationen und Ideen holen. Halte dich dabei an die Grundlagen, alles andere wird erst später mit zunehmendem Wissen und Können relevant.

Als Anfänger im Boxsport bist du am besten beraten, deinem Trainer zu vertrauen und dich an das zu halten, was er unterrichtet. Die Grundschule im Boxen, ist in Deutschland zumindest, überall, sehr ähnlich. Es gibt aber auch viele unterschiedliche Boxstile, die sehr stark von ihr abweichen.

Mach nicht den Fehler, zu früh damit herumzuexperimentieren. Gerade als Anfänger brauchst du eine gute Basis und ein Grundverständnis für das Boxen. Erst, wenn du darüber verfügst, kannst du beginnen zu experimentieren und einen persönlichen Stil zu entwickeln.

Boxen zu Hause, mithilfe von online Kursen zu erlernen, ist mit Einschränkungen möglich. Zwar lassen sich so durchaus Grundtechniken und Grundkenntnisse, des Boxsports vermitteln, die persönliche Betreuung durch einen Trainer und das Training mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Trainingspartnern aber fehlt.

Wie lange, bis zum ersten Boxkampf?

Sportliche, gut trainierte und talentierte Boxneulinge, können relativ schnell, ca. nach 3 bis 6 Monaten intensiven Trainings, zu ihrem ersten Boxkampf zugelassen werden. Voraussetzungen sind solide technische Grundlagen, körperliche Fitness und ein erfolgsorientiertes Mindset.

Wichtig ist ein Trainer, der weiß, was er tut, dein Vertrauen genießt und eine Kampfpaarung mit einem Boxer, der abgesehen von dergleichen Gewichtsklasse, über ähnliche Erfahrung verfügt. Die ersten Kämpfe dienen dem Sammeln von Erfahrung und Routine.

Ein Wettkampf mit einem routinierten, deutlich erfahrenen Gegner, ist keine gute Idee und wird, außer du bist ein absolutes Ausnahmetalent, mehr einer Hinrichtung ähneln, als einem fairen sportlichen Vergleich.

Wie lange braucht man, um gut Boxen zu können?

Wie lange es dauert, um gut im Boxen zu sein, hängt nicht nur von deinem Einsatz, deinem Talent und der Trainingsqualität ab, sondern auch ganz wesentlich von deinen Ansprüchen. Neben den technischen Faktoren, wie der Beherrschung von Grund- und fortgeschrittenen Techniken im Boxsport, ist auch die Kampferfahrung ein wesentlicher Faktor.

Es ist wesentlich einfacher und schneller für ein Talent, die grundlegenden Boxtechniken und Bewegungsabläufe zu erlernen, als die Fähigkeit zu entwickeln, diese gegen unterschiedliche Gegner erfolgreich anzuwenden.

Distanzgefühl, Timing, Strategie, Taktik, Kraft, Ausdauer und Kämpferherz sind entscheidende Faktoren, die es zu entwickeln gilt.

Um Erfahrungen mit unterschiedlichen Kämpfertypen zu machen und passende Taktiken und Strategien gegen diese zu entwickeln und umzusetzen, benötigst du sehr viel Routine, im Umgang mit unterschiedlichen Boxern.

Aus meiner persönlichen Erfahrung: Du lernst nie aus, kannst aber, wenn du dein Training vernachlässigst, erworbene Fähigkeiten wieder verlieren.

Fazit – Boxen schnell erlernen

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es von vielen individuellen Faktoren abhängt, wie schnell man das Boxen erlernen kann. In der Regel benötigt man jedoch etwa 3 bis 6 Monate, um die Grundlagen des Boxsports, wie die 4 Grundschläge, elementare Beinarbeit zu erlernen und ein akzeptables Fitnesslevel zu erreichen.

Wichtig beim schnellen Erlernen eines Kampfsportes sind dabei individuelle Faktoren wie Trainingsqualität, Talent, Fleiß und die Qualität des Trainings. Ein kompetenter Trainer und maßgeschneidertes Training können dir dabei helfen, den Lernfortschritt zu beschleunigen.

Viel Spaß beim Training

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