Die häufigsten Verletzungen im Boxen. Prävention & Behandlung


Die häufigsten Verletzungen im Boxen

Kampfsport, allen voran die Vollkontaktsportarten, sind naturgemäß nicht ungefährlich. Im Leistungs- und Hochleistungssport, steigen, wie in anderen Sportarten auch, die Verletzungsrisiken stark an. Das Spektrum ist groß. Von einfachen Blessuren, die kaum der Rede wert sind, zu schweren und mittelschweren Verletzungen.

Zu den häufigsten Verletzungen im Boxen zählen, Schädel-Hirn-Traumata, Cuts, Hämatome, Nasenbluten, Zerrungen und Stauchungen, Handverletzungen und Knochenbrüche. Neben akuten Verletzungen, kommt es auch zu Abnutzungserscheinungen, im Lauf der Zeit und sich langfristig entwickelnden, neurologischen Erkrankungen.

Die Verletzungen können die Folge von Schlageinwirkung sein, aber auch Abnutzungserscheinungen, als Folge von intensivem jahrelangen Training, verlangen ihren Preis, in Form von Arthritis (Gelenkentzündungen) und Arthrosen (Gelenkverschleiß).

Manche Erkrankungen, als Folge von Verletzungen, wie Gehirnerschütterungen, entwickeln sich über einen längeren Zeitraum.

So ist mehr als die Hälfte der US-amerikanischen Profiboxer, von neurologischen Erkrankungen betroffen. Diese entwickeln sich oft lange nach Karriereende als Folge wiederholter Schädel-Hirn-Traumata und werden dann in Form, von Vergesslichkeit (Amnesie), unkontrolliertem Zittern, langsamen Bewegungen, sichtbar.

Regelmäßige ärztliche Betreuung, wohldurchdachtes Training, was den technischen und konditionellen Bereich angeht und ein gutes Management, das die Boxer aufbaut und nicht verheizt, sollten Grundvoraussetzungen sein, wenn es darum geht, die Gesundheit der Sportler zu schützen.

Die häufigsten Verletzungen im Boxen

  1. Gehirnerschütterungen (damit verbunden neurologische Erkrankungen)
  2. Chronisch traumatische Enzephalopathie (CTE)
  3. Nasenbluten
  4. Nasenbeinbrüche
  5. Cuts – Platzwunden
  6. Knochenbrüche (Hand, Kiefer, Rippen)
  7. Zerrungen
  8. Stauchungen
  9. Handverletzungen (Mittelhandknochen, Daumen)
  10. Verletzungen an der Schulter

Zu den akuten Verletzungen in Training, Sparring und Wettkampf, kommen noch Abnützungserscheinungen, deren Folgen erste Jahre später, sichtbar und spürbar werden. Degenerative Erkrankungen des Gehirns, entwickeln sich mitunter über Jahre, und werden oft erst spät bemerkt.

In 17 % von 524 Profi-Kämpfen, die zwischen September 2001 bis August 2003 in Nevada ausgetragen wurden, ereigneten sich nichtregelkonforme Verletzungen, davon 51 % im Gesichtsbereich, 17 % an den Händen, 14 % an den Augen und in 5 % an der Nase. (K. o. zählte nicht als Verletzung)

Deutsches Ärzteblatt

Die Verletzungsrisiken sind im Profiboxen deutlich höher als im Amateurboxen, das sehr viel Wert auf Sicherheit der Teilnehmer legt. So gibt es im olympischen Boxen, Altersbegrenzungen, verpflichtende Untersuchungen und Wartezeiten, nach einem erlittenen K.o. Die Kämpfe gehen nur über drei Runden und die vorgeschriebenen Handschuhe (10 Unzen) sind besser gepolstert, als bei den Profiboxern (8 Unzen).

Gehirnerschütterungen – Schädel-Hirn-Traumata

Schädel-Hirn-Traumata durch Schlageinwirkungen gehören zu den häufigsten und folgenschwersten Verletzungen im Boxsport. Dabei wird das Gehirn, auch wenn keine äußeren Verletzungen am Kopf sichtbar sind, geschädigt.

Erkennen kann man Gehirnerschütterungen an, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Übelkeit, bis hin zu Schweißausbrüchen und teilnahmslosem Verhalten. Meist bilden sich diese Beschwerden, nach einiger Zeit, Tagen bis Wochen wieder zurück.

Mit zunehmender Anzahl der erlittenen Traumata, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es zu dauerhaften Schädigungen des Gehirns kommt. Dieser Zustand wird auch als posttraumatische Hirnleistungsschwäche diagnostiziert.

Merkmale der posttraumatischen Hirnleistungsschwäche, können Gedächtnisprobleme, Denkstörungen, leichte Reizbarkeit, eine Verlangsamung der Bewegungen, Zittern, Sprachstörungen, Lethargie, Depressionen und Konzentrationsprobleme sein. Es kann auch zu Persönlichkeitsveränderungen und zunehmend unbeherrschtem, aggressivem Verhalten kommen.

Auch die chronisch traumatische Enzephalopathie (CTE) eine degenerative Hirnerkrankung, entwickelt sich im Laufe der Zeit durch wiederholte Kopfverletzungen.

Jeder vernünftige Boxer sollte als Vorsichtsmaßnahmen treffen, um seine persönlichen Risiken, diesbezüglich zu mildern. Dazu kann es auch gehören, rechtzeitig mit der Teilnahme an Wettkämpfen aufzuhören.

Viele Boxer haben das leider nicht getan und mussten, schwerste, dauerhafte, gesundheitliche Einschränkungen erfahren.

Degenerative Gehirnerkrankungen, Demenz, Parkinson sind mögliche Folgen und Gesundheitsrisiken, die vor allem Profiboxer auf sich nehmen.

Nasenbeinbrüche und Verletzungen an der Nase

Nasenbeinbrüche zählen zu den häufigsten Verletzungen im Boxsport. Die plattgedrückten Boxernasen, sind schon lange in den alltäglichen Sprachgebrauch aufgenommen. Gerade Schläge auf die Nase, aber auch Kopfstöße führen zu dieser Art von Verletzung.

Neben kosmetischen Problemen, kann es zu einer Verkrümmung der Nasenscheidewand, und damit auch zu Atemproblemen über die Nase kommen. Gerade für Sportler, die einen Mundschutz tragen müssen und über die Nase atmen sollten, um ihre Zähne und den Kiefer zu schützen, ein besonders großes Problem, das oft über Operationen korrigiert werden muss.

Für gewöhnlich wird mit Nasenoperationen, wenn es möglich ist, bis nach dem Ende der aktiven Karriere der Boxer gewartet. Die Risiken, an der operierten Nase, wiederholt verletzt zu werden sind zu groß.

Nasenbluten ist in vielen Fällen harmlos, kann aber auch durch schwere Verletzungen wie einen Nasenbeinbruch verursacht werden. Verletzungen im vorderen Bereich der Nase sind in ca. 90 % der Fälle die Ursache für Nasenbluten und in der Regel harmlos.

„Cuts“ – Platzwunden im Gesicht

Die sogenannten Cuts, sind oft stark blutende Verletzungen, Platzwunden. Besonders gefährlich sind Cuts im Bereich der Augen und Augenbrauen, da sie zu bleibenden Augenverletzungen führen können. Boxer beugen dem Entstehen von Cuts, mit Vaseline vor. Das auf die Haut aufgebrachte Mittel verringert die Wahrscheinlichkeit von Cuts.

Sogenannte „Cutmen“, Spezialisten beim Verarzten von Cuts, haben im Profiboxen oft einen sehr hohen Stellenwert, entscheiden sie doch indirekt darüber, ob ein Kampf im Verletzungsfall, weiter gehen kann oder abgebrochen werden muss. Adrenalin wird oft zum Verringern der akuten Blutung verwendet.

Der Ringrichter entscheidet, nach Beratung durch den Ringarzt darüber, ob ein Kampf, aufgrund eines Cuts, fortgeführt oder abgebrochen werden kann.

Knochenbrüche (Hand, Kiefer, Rippen)

Knochenbrüche, allen voran Verletzungen an der Hand, sind häufig vorkommende Verletzungen im Boxen. Handverletzungen beugt man am besten, durch die korrekte Schlagtechnik, Bandagen und Wahl guter Handschuhe vor.

Die menschliche Hand ist nicht zum Schlagen gemacht und so kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, immer wieder zu Brüchen, des Mittelhandknochens (Boxerfraktur) oder anderer Knochen in der Hand.

Prince“ Naseem Hamed, mehrmaliger Weltmeister im Federgewicht, musste seine Karriere, aufgrund von Handverletzungen beenden. Seine Hände waren offenbar zu schwach, für die von ihm generierte Schlagkraft.

Rippenbrüche, aber auch Kieferbrüche zählen zu den typischen Verletzungen im Boxsport. Natürlich sollten Knochenbrüche medizinisch behandelt werden, auch wenn ich Leute kenne, die das nicht so sehen.

Nach 4 bis 6 Wochen kann in der Regel wieder mit leichten Belastungen, des betroffenen Knochens begonnen werden. Genaueres dazu weiß dein Arzt.

Handverletzungen

  • Bruch des Mittelhandknochens
  • Daumenverletzungen
  • Handgelenk – Stauchungen
  • Arthrosen
  • Arthritis
  • Verletzungen der Sehnen

Handverletzungen gehören im Boxsport zu den häufigsten Verletzungen. Neben Brüchen des Mittelhandknochens kann es auch zu Brüchen des Daumens oder einzelner Finger kommen. Das ist besonders häufig der Fall, wenn die Faust beim Treffen nicht vollständig geschlossen ist und seitlich am Ziel, abgleitet.

Unkorrekt angelegte Bandagen, die zu viel Spielraum zwischen den einzelnen Fingern gewähren, tragen zu Zerrungen und Stauchungen bei.

Bandagen - Handverletzungen

Abnützungserscheinungen, durch falsches Training und unzureichende regenerative Maßnahmen begünstigt, führen zu Gelenkabnützungen, Beschädigung des Knorpelgewebes und damit zu Entzündungen im Gelenk.

Da sich diese Verletzungen oft langfristig entwickeln und vorher nicht bemerkt werden, sind durchdachtes Training, mit guter Ernährung, vorbeugenden Maßnahmen und medizinische Kontrollen sehr zu empfehlen.

Zerrungen und Stauchungen/Prellungen

Werden Sehen, Bänder oder Muskeln überdehnt, das geschieht durch ruckartige Bewegungen oder Überbelastung, vor allem dann, wenn sie auf unnatürliche Art und Weise belastet werden, kommt es zu Zerrungen im Boxen.

Prellungen sind in der Regel sehr schmerzhaft. Es können sowohl Muskeln als auch Knochen, bzw. die Knochenhaut betroffen sein. Bei Stauchungen können der Gelenkapparat und die Gelenkkapseln betroffen sein, es kann zu Faserrissen im Bandapparat kommen.

Behandelt werden Zerrungen, Prellungen und Stauchungen sollten die betroffenen Regionen, gekühlt und bestmöglich ruhig gestellt und eine längere Trainingspause eingelegt werden.

Ein elastischer Verband, bzw. Tapes helfen dabei. Nach ärztlicher Diagnose können auch schmerz- und entzündungslindernde Medikamente verschrieben werden.

Verletzungen an der Schulter

Schulterverletzungen von Zerrungen, Muskelfaserrissen bis hin zu ausgekugelten Schultergelenken, kommen ebenso häufig im Boxsport vor.

Gründliches Aufwärmen und eine ausgewogen trainierte Schultermuskulatur, in Verbindung mit guter Technik in Abwehr und Angriff, sind die besten Vorkehrungen, um Schulterprobleme zu verhindern.

Fälle von ausgekugelten Schultergelenken, entstehen oft bei Stürzen, im Rahmen von Niederschlägen und K.o.s.

Auch hier, kann Krafttraining zur Verletzungsprävention ein sehr wirksames Mittel darstellen. Die einseitige Belastung im Boxsport trainiert die vorderen Anteile der Schultermuskulatur stärker. Wird diesem muskulären Ungleichgewicht nicht durch gezieltes Training entgegengesteuert, wird das Schultergelenk ungleichmäßig belastet.

Das führt zu größeren Abnützungserscheinungen im Gelenk und einem signifikant erhöhtem Verletzungsrisiko und im schlimmsten Fall zur Schulteroperation.

Augenverletzungen

 In einer Studie an 956 italienischen Boxern (55 % Profi-Kämpfer) fanden man bei 41 % der Probanden Verletzungen von Conjunctiva, Cornea, Linse, Glaskörper, Retina und Papille, die sich jedoch nur bei 6 % als schwerwiegend erwiesen.

Deutsches Ärzteblatt

Diese 6 % schwerwiegender Verletzungen, führen dann zu eingeschränktem Sehvermögen, getrübten Bildern, Verlust der Farbwahrnehmung, eingeschränktem Gesichtsfeld, bis hin zur völligen Erblindung.

Netzhautablösungen und Cuts, im Bereich der Augen sind besonders gefährlich. Unser Filmheld Rocky Balboa war gezwungen, seine Auslage zu wechseln, um sein geschädigtes Auge weniger stark zu gefährden.

Jeder vernünftige Boxer, dessen Leben, nicht von seiner Profiboxkarriere abhängt, sollte im Zweifelsfall, mit der aktiven Laufbahn als Wettkämpfer aufhören.

Übersicht Kopfverletzungen im Boxsport

  1. Cuts/ Cut an der Augenbraue
  2. gebrochene Nase
  3. Verletzungen am äußeren Ohr: Diese Verletzungen entstehen oft durch Handinnenschläge und sollten sofort behandelt und gekühlt werden. Werden sie das nicht, kommt es zu den sogenannten Blumenkohlohren, die auch als Ringerohren bekannt sind.
  4. Augenverletzungen
  5. Kieferbruch: Eine schwere Verletzung, die zu einem sofortigen Kampfabbruch, aus gesundheitlichen Gründen führen sollte.
  6. Hämatome: Die sogenannten blauen Flecken entstehen durch Blutungen unter der Haut. Kühlen und mit Druck behandeln.
  7. Gehirnerschütterungen / Kopfschmerzen
  8. Gehirnverletzungen: Die chronische traumatischen Enzephalopathie (CTE) kann zur Demenz führen.
  9. Nackenverletzungen – Halswirbelsäule: Der sogenannte Bolopunch, ein weit ausholender Uppercut, war verantwortlich, für viele dieser sehr schweren Verletzungen.

Übersicht Gelenkverletzungen im Boxen

  • Ellenbogen – Tennis bzw. Golferellenbogen. Die Sehnen im Bereich des Ellbogens entzünden sich durch Überlastung. Gezielte Dehnungs- und Kräftigungsübungen, sind neben einer Verringerung der Belastungen geeignete Behandlungsmethoden.
  • Handgelenke: Stauchungen und Prellungen
  • Knieverletzungen: Überlastungsschäden, Bänderrisse und Verletzungen des Meniskus sind häufig vorkommende Verletzungen. Schnelle, abrupte Richtungsänderungen und Drehbewegungen unter Last, sind die gängigsten Ursachen.
  • Einen Riss der Achillessehne, wie sie Ruslan Tschagajew bei seinen Wettkampfvorbereitungen erlitt, kommen immer wieder vor und führen zu langen Wettkampfpausen.
  • Sprunggelenkverletzungen durch Umknicken und Stolpern.

Die gefährlichsten Verletzungen im Boxen

Häufige Verletzungen im Boxen, die akut, unmittelbar lebensbedrohend sind, sind Verletzungen am Gehirn, im Hals, Nacken Bereich und innere Verletzungen. Diese können binnen kürzester Zeit zum Tod führen.

Ärztliche Betreuung, Vorsorge und Nachfolgeuntersuchungen sind die beste Möglichkeit, entstandene Schäden rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

So kann ein hart geschlagener Leberhaken, er führt zu einer sofortigen Kampfunfähigkeit des getroffenen Boxers, bei vollem Bewusstsein, zu einem Leberriss oder anderen inneren Verletzungen führen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Fall eintritt, ist relativ gering, aber im Rahmen der Möglichkeiten.

In dem Fall handelt es sich dann um eine lebensgefährliche Verletzung, die unmittelbar, medizinisch behandelt werden muss. Anhaltende Schmerzen in der getroffenen Region, hohe Muskelspannung in der Region, erhöhte Körpertemperatur und ein Schockzustand, sind Warnzeichen.

Schwere Gehirnverletzungen durch Schläge oder unkontrolliertes Stürzen nach Niederschlägen sind für die meisten Todesfälle im Ring verantwortlich. Die Zahl der Boxtoten im Profiboxen wird im Jahr mit 10 bis 13 Sportlern angegeben.

Dementia pugilistica ist eine Gehirnerkrankung bei Kontaktsportlern, die durch wiederholte Kopfverletzungen verursacht wird. Symptome sind Gedächtnisverlust, verminderte kognitive Fähigkeiten und Verhaltensänderungen. Es handelt sich um eine Form der chronischen traumatischen Enzephalopathie (CTE). Sie kann zu Demenz führen. Im Englischen werden die Symptome umgangssprachlich unter dem Begriff „punch drunk“ zusammengefasst.

Die Risiken, schwere Verletzungen zu erleiden, steigen nachweislich mit zunehmendem Alter. Die Elastizität der Gefäße, lässt nach und über die Zeit der aktiven Laufbahn, sich aufsummierende Verletzungen und Schädigungen, erhöhen die Chance, schwer verletzt zu werden.

Verletzungen im Boxen vermeiden und vorbeugen

Das Vermeiden von Verletzungen muss, auch und gerade für Boxer, hohe Priorität haben. Der Sport, vor allem im Profibereich, birgt als Vollkontaktsport, naturgemäß, hohe, gesundheitliche Risiken in sich.

So muss das Training optimiert werden. Dazu gehört es auch, Überlastungsschäden zu vermeiden, so gut es geht. Vernünftige Trainingsplanung, mit entsprechenden Regenerationszeiten, sind ein Muss.

Bei bereits vorhandenen Verletzungen, auch wenn sie leicht sind, muss der Trainingsplan sofort angepasst werden.

Die technische Ausbildung der Boxer, muss neben körperlicher Fitness und sportspezifischer Ausdauer, auf möglichst hohem Niveau gehalten werden. Defensive und offensive Fähigkeiten, das Entwickeln eines auf den Athleten zugeschnittenen Kampfstils und die taktische Einstellung in Kämpfen, tragen dazu bei, die Verletzungsgefahr zu reduzieren.

Bewegungsscreenings, auch bekannt unter dem Begriff, Functional Movement Screening, in regelmäßigen Abständen, lassen muskuläre Dysbalancen, verkürzte Muskeln und verletzungsbedingte Bewegungseinschränkungen, sichtbar werden.

Boxen belastet einseitig, aufgrund der Kampfstellung, die sich fast immer auf eine Auslage beschränkt, in der zumindest größtenteils trainiert wird. Der Körper wird also asymmetrisch trainiert. Das macht ihn auf Dauer verletzungsanfälliger. Deshalb ist es wichtig, die einseitigen Belastungen, so gut es geht im Training auszugleichen.

Dehnungsübungen und ausgleichendes Krafttraining eignen sich dafür besonders gut.

Für Boxer und Kampfsportler generell haben sich zwei Tests als besonders hilfreich erwiesen. Ein Test, bestimmt die Griffkraft. Dieser Test ist besonders aussagekräftig, da er hilft, auch leichte oder noch nicht erkannte Verletzungen, an der Hand, frühzeitig zu erkennen.

Der zweite für Boxer und Kampfsportler empfohlene Test ist die Messung der Sprungkraft (Sprunghöhe) aus dem Stand. Auch er gibt Aufschluss, über Verletzungen oder Vorschädigungen im Bereich des Unterkörpers.

Die häufigsten Verletzungen im Boxen behandeln

Der erste Ansprechpartner bei Verletzungen sollte selbstverständlich der Arzt oder Sanitäter sein. Bis zu deren Eintreffen gilt, das, was du unter Erster Hilfe gelernt hat. Stabile Seitenlagerung bei Bewusstlosigkeit und notfalls, Herzmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung.

Schwellungen sollten gekühlt werden, betroffene Gelenke ruhig gestellt werden. Blutungen desinfiziert, gestillt und verbunden.

Schwellungen im Gesicht, ohne sichtbare äußere Verletzungen, sollten gekühlt und mit Druck behandelt werden. Das verringert ein Einbluten unter der Haut und führt, durch die Verengung der gekühlten Gefäße, zu weniger ausgeprägten Schwellungen.

Cuts sind zu desinfizieren, die Blutungen sollten gestoppt und die Wunde verbunden werden. Im Ring arbeitet der sogenannte Cutman, mit Adrenalin, und Druck, um die Blutungen und Schwellungen zu stoppen.

Wer sich nicht gerade im Ring unter professioneller Betreuung befindet, beendet an der Stelle lieber sein Training und sucht einen Arzt auf. Cuts können sich im Kampf sehr schnell weiter öffnen und müssen spätestens dann, genäht werden.

Fazit – die häufigsten Verletzungen im Boxen

Vor allem im Profibereich ist Boxen ein extrem harter und gefährlicher Sport. Viele Sicherheitsmaßnahmen, auf die im Amateurboxen geachtet wird, fallen weg. Es geht schließlich um Geld, da ist die Gesundheit der Kämpfer nicht immer erste Priorität.

Wer Fitnessboxen oder olympisches Boxen mit Hirn, guten Trainern und ärztlicher Betreuung betreibt, geht ungleich geringere Risiken, für die eigene Gesundheit ein. Die Gesundheitsrisiken steigen im Boxsport, so wie in jedem anderen Sport im Leistungs- und Hochleistungsbereich, deutlich an.

Nehmt auch kleiner Verletzungen im Training ernst, passt euere Training an, damit sie sich nicht im Verlauf der Zeit zu größeren Verletzungen auswachsen.

Viel Spaß beim Training!

Quellenangaben:

Letzte Beiträge