Boxlexikon/Glossar: Die wichtigsten Begriffe im Boxsport erklärt

Boxlexikon/Glossar

Es gibt viele Begriffe und Ausdrücke, die im Boxsport verwendet werden. Für Neulinge sind diese jedoch oft verwirrend. In diesem Boxlexikon/Glossar werden die wichtigsten Begriffe aus dem Boxsport einfach und verständlich erklärt, um allen Interessierten zu helfen, sich in der Welt des Boxens zurechtzufinden.

A

  1. Abbruch: Entscheidung des Schiedsrichters, einen Kampf wegen Verletzung, Disqualifikation oder aus einem anderen Grund vorzeitig zu beenden.
  2. Adrenalin: Adrenalin ist ein Hormon, das im Körper produziert wird. Im Boxen wird es manchmal verwendet, um Blutungen zu stoppen, indem es die Blutgefäße verengt. Die Verwendung von Adrenalin zum Blutstillen ist umstritten und potenziell gefährlich.
  3. AIBA: AIBA ist die Abkürzung für „Association Internationale de Boxe Amateur“. Sie ist der internationale Verband, der für die Organisation des Amateurboxens weltweit zuständig ist.
  4. Amateurboxen: Amateurboxen ist eine nicht-professionelle Form des Boxens, die in der Freizeit oder im Rahmen schulischer/universitärer Aktivitäten ausgeübt wird. Es gibt Regeln zum Schutz der Boxer, z. B. das Tragen von Handschuhen und Kopfschutz, die Begrenzung der Anzahl der Runden und die Verwendung von Punktrichtern. Es ist auch eine olympische Disziplin.
  5. Anzählen: Das Anzählen: Wenn ein Boxer durch einen Schlag zu Boden geht, muss er innerhalb von 10 Sekunden wieder aufstehen und den Kampf fortsetzen, sonst wird er ausgezählt.
  6. Aufbaugegner: Ein Aufbaugegner ist ein Boxer, der einem aufstrebenden Boxer oder einem Boxer, der von einer Verletzung oder Niederlage zurückkehrt, hilft stärker zu werden und wieder Fuß zu fassen.
  7. Aufbaukampf: Aufbaukampf: Boxkampf, bei dem ein aufstrebender, noch relativ unerfahrener Boxer gegen einen erfahreneren Gegner antritt, um weitere Erfahrungen zu sammeln.
  8. Aufgabe: Der Kämpfer kann den Kampf selbst aufgeben oder seine Betreuer. Der klassische Handtuchwurf als Zeichen der Aufgabe hat sogar Eingang in die Umgangssprache gefunden.
  9. Aufwärtshaken: siehe Uppercut
  10. Ausdauer: Ausdauer ist die Fähigkeit eines Boxers, über mehrere Runden hinweg zu kämpfen.
  11. Auslage: Die Auslage beim Boxen bezieht sich auf die Hand- und Fußstellung des Boxers. Es gibt zwei Hauptpositionen: Orthodox = Linksauslage (links vorne, rechts hinten) und Southpaw = Rechtsauslage (rechts vorne, links hinten). Die Auslage beeinflusst die Reichweite und den Angriffswinkel des Boxers. Sie ist wichtig für die effektive Ausführung der Techniken im Ring.
  12. Atmung: Die richtige Atmung beim Boxen sorgt für eine ausreichende Sauerstoffversorgung der Muskeln und Organe. Sie hilft, härter und schneller zu schlagen und Schläge besser einzustecken. Dabei ist es wichtig, Bewegung und Atmung zu koordinieren und den Mund aus Sicherheitsgründen möglichst geschlossen zu halten.

B

  1. Bandagen: Boxbandagen sind elastische Bänder, die Boxer um ihre Hände und Handgelenke wickeln, bevor sie ihre Boxhandschuhe anlegen. Um eine optimale Schutzwirkung zu erzielen, müssen Boxbandagen, die in verschiedenen Längen und Breiten erhältlich sind, richtig angelegt werden.
  2. Badmouthing: Badmouthing (trash talk) im Boxsport bezeichnet die verbale Herabsetzung des Gegners, um dessen psychische Stärke zu untergraben und ihn zu provozieren. Es kann als taktisches Mittel eingesetzt werden, ist aber auch umstritten und kann zu unsportlichem Verhalten führen.
  3. Bare Knuckle Boxing: Bare Knuckle Boxing ist eine Form des Boxens, bei der die Boxer keine Handschuhe tragen und mit ungeschützten Fäusten kämpfen. Es ist ein brutaler Sport mit einem hohen Verletzungsrisiko und in den meisten Ländern illegal.
  4. Bolo Punch: Der Bolo Punch ist ein Aufwärtshaken, der mit einer großen, kreisförmigen Ausholbewegung geschlagen wird. Der Uppercut ist nach dem Bolo, einer auf den Philippinen gebräuchlichen Machete, benannt. Die Bewegung der Bolo beim Schneiden von Zuckerrohr gab dem Schlag seinen Namen.
  5. Boxbirne: Die Boxbirne ist ein kleiner birnenförmiger Sack aus Leder oder Kunstleder. Er wird an der Decke befestigt. Boxer benutzen sie, um ihre Hand-Augen-Koordination zu verbessern, Reflexe zu schulen und ihre Schlagtechniken zu verbessern.
  6. Boxdummy: Ein Boxdummy ist eine auf einer Bodenplatte befestigte, aufrecht stehende, menschenähnliche Puppe aus Kunststoff oder Schaumstoff. Boxer benutzen ihn, um ihre Schlagtechnik, Schlagkraft und Ausdauer zu verbessern.
  7. Boxen: Boxen: Eine Kampfsportart, bei der zwei Boxer in einem Ring gegeneinander antreten und versuchen, mit ihren Fäusten Punkte zu erzielen oder den Gegner durch K.o. oder T.o. zu besiegen.
  8. Boxhandschuhe: Boxhandschuhe sind gepolsterte Handschuhe, die von Boxern beim Training und im Wettkampf getragen werden. Sie schützen die Hände und den Gegner vor Verletzungen. Ihr Gewicht – und damit auch ihre Größe – wird in Unzen gemessen.
  9. Boxsack: Ein Boxsack (Sandsack) ist ein Trainingsgerät, das aus einem großen Sack aus Leder oder Kunstleder besteht, der an einer Deckenhalterung oder einem Ständer befestigt ist. Er wird von Boxern benutzt, um ihre Schlagtechnik, Schlagkraft und Ausdauer zu verbessern. Der Boxsack ist ein wichtiges Trainingsgerät für Boxer und wird auch in anderen Kampfsportarten und Fitnessstudios verwendet.
  10. Boxsackfüllung: Die Boxsackfüllung bezieht sich auf das Material, das im Inneren eines Boxsacks verwendet wird, um Gewicht und Struktur zu verleihen. Traditionell war die Füllung aus Sand, heute sind synthetische Materialien wie Schaumstoff oder Recycling-Textilien üblich.
  11. Break: „Break“ ist ein Kommando des Ringrichters, das die vorübergehende Unterbrechung des Kampfes verlangt. Es wird gegeben, wenn die Kämpfer aus dem Ring gedrängt werden oder sich im Clinch befinden und nicht aktiv kämpfen. Die Kämpfer müssen sich voneinander lösen und in die Ringmitte zurückkehren, um den Kampf fortzusetzen.

C

  1. Canvas: Der Begriff „Canvas“ bezieht sich beim Boxen auf den Ringboden, der in der Regel aus Leinwand besteht. Diese wird über einen Holzrahmen gespannt und mit Seilen befestigt, um einen stabilen Untergrund zu schaffen. Die Leinwand ist in der Regel weiß und bietet den Boxern eine rutschfeste Oberfläche für den Kampf.
  2. Champion: Der Titel des Boxers, der den Titel des Weltmeisters oder regionalen Meisters in seiner Gewichtsklasse innehat.
  3. Checkhook: Der Checkhook ist ein defensiv eingesetzter Haken. Er dient dazu, den angreifenden Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen, Zeit zu gewinnen und sich von den Seilen oder aus der Ringecke zu entfernen.
  4. Clinch: Der Clinch im Boxen ist eine Technik, bei der die Kämpfer ihre Arme um den Oberkörper des Gegners legen, um ihn daran zu hindern, Schläge auszuführen. Der Ringrichter kann den Clinch unterbrechen, wenn er zu lange dauert oder einer der Kämpfer ihn ausnutzt, um den Kampf zu verlangsamen.
  5. Cross: Ein Cross ist ein Schlag mit der Schlaghand des Boxers. Der Jab des Gegners wird gekreuzt, daher der Name.
  6. Cut: Ein Cut ist eine Schnitt- oder Schürfwunde im Gesichtsbereich, die häufig bei Boxkämpfen auftritt.
  7. Cutman: Ein Cutman ist ein Mitglied des Boxteams, das sich um die Verletzungen des Boxers während des Kampfes kümmert. Er ist dafür verantwortlich, Blutungen zu stillen und Schwellungen zu reduzieren. Zu diesem Zweck werden Kühlung und erlaubte Substanzen wie Adrenalin und Vaseline verwendet.

D

  1. Deckung: Deckung ist die Art und Weise, wie ein Boxer seinen Kopf und Körper schützt, um Schläge des Gegners abzuwehren.
  2. Dementia pugilistica: Dementia pugilistica ist eine Gehirnerkrankung bei Boxern und Kontaktsportlern, die durch wiederholte Kopfverletzungen verursacht wird. Symptome sind Gedächtnisverlust, verminderte kognitive Fähigkeiten und Verhaltensänderungen. Es handelt sich um eine Form der chronischen traumatischen Enzephalopathie (CTE), die zu Demenz führen kann. (siehe Punch drunk)
  3. Diagonalgang: Der Diagonalgang ist eine der grundlegenden Bewegungsarten. Beim Diagonalgang stehst du mit dem rechten Bein vorne und schlägst mit dem linken Arm und umgekehrt, wobei du dich in alle Richtungen bewegen kannst. Du kannst durch die Hüftdrehung kraftvolle Schläge erzeugen, bist aber nicht so beweglich wie beim Passgang.
  4. Dirty Boxing: Unter Dirty Boxing kann man zwei Dinge verstehen: 1. Das regelwidrige und damit unsportliche Verhalten im Ring. Dazu gehören neben offensichtlichen Fouls auch grenzwertige Techniken und versteckte, von außen kaum sichtbare Gemeinheiten. 2. Integration von Techniken des Straßenkampfes in den Boxsport, um ihn für die Selbstverteidigung zu optimieren.
  5. Distanz: Die Distanz beim Boxen bezieht sich auf den Abstand zwischen den Boxern während eines Kampfes. Sie beeinflusst, wie sie sich bewegen und schlagen.
  6. Disqualifikation: Wird einer der Boxer durch wiederholtes regelwidriges Verhalten disqualifiziert, geht der Sieg automatisch an den anderen Boxer. Wenn sich beide Boxer wiederholt regelwidrig verhalten und disqualifiziert werden, kann es auch zu einem No Contest kommen.
  7. Doublette: Doublette bezeichnet eine Schlagkombination, bei der zwei Schläge in schneller Folge hintereinander ausgeführt werden. Meist handelt es sich um zwei Schläge mit derselben Hand, z.B. zwei Jabs hintereinander.
  8. Doping: Doping bedeutet, leistungssteigernde Substanzen oder Methoden zu verwenden, um einen unfairen Vorteil im Boxsport zu erlangen. Doping ist im Boxsport verboten und kann zu Sperren, Strafen und Disqualifikationen führen.
  9. Doppeldeckung: Die Doppeldeckung ist eine rein passive Abwehrtechnik, bei der der Boxer beide Hände bzw. Unterarme vor das Gesicht hält, um gegnerische Schläge zu blocken.
  10. Doppelendball: Der Doppelendball ist ein kleiner Lederball mit elastischen Bändern an beiden Enden, die an der Decke und am Boden befestigt sind. Er erfordert ein hohes Maß an Konzentration und Koordination und verbessert die Reflexe, die Reaktionszeit und die Hand-Augen-Koordination des Boxers.
  11. Draw: Alle oder die Mehrheit der Punkterichter werten den Kampf als Unentschieden nach Punkten.

E

  1. Ecke: Die Ecke ist der Bereich im Boxring, in dem sich das Boxteam des Boxers während des Kampfes aufhält. Der Trainer gibt taktische Anweisungen, der Cutman behandelt eventuelle Verletzungen und die anderen Teammitglieder unterstützen den Boxer. Der Boxring ist in eine blaue, eine rote und zwei weiße Ecken unterteilt. Die weißen Ecken gelten als neutral, die blaue und die rote Ecke sind jeweils einem Kämpfer zugeordnet.
  2. Einstecken: Ein Schlag oder eine Kombination von Schlägen, die von einem Boxer absorbiert werden, ohne dass er zu Boden geht oder ausgeknockt wird.
  3. Emeritus Title: Die WBC, das World Boxing Council, vergibt den „Emeritus Title“. Bei diesem Titel handelt es sich um eine Auszeichnung, die einigen außergewöhnlichen Champions zuteilwird. Denen es aufgrund außergewöhnlicher Umstände nicht möglich ist, ihre Titel zu verteidigen.

F

  1. Fallobst: Fallobst ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für einen Boxgegner, der aufgrund seiner geringen Fähigkeiten und Erfahrung als leichte Beute für einen Profiboxer gilt und keine nennenswerte Herausforderung darstellt. Der Begriff wird häufig verwendet, um Kämpfe zu beschreiben, die als einseitig und vorhersehbar gelten.
  2. Fighting Muscles: „Fighting Muscles“ im Boxen sind die für das Boxen besonders wichtigen Muskeln, wie z. B. die Arm-, Schulter- und Bauchmuskulatur. Für die Fähigkeit, kräftige Schläge auszuführen und die Schläge des Gegners auszuhalten, sind sie von entscheidender Bedeutung.
  3. Finten: Finten sind Täuschungsmanöver, die die wahren Absichten des Boxers verschleiern. Sie dienen dazu, beim Gegner Lücken zu öffnen und ihn zu bestimmten Reaktionen zu veranlassen.
  4. Footwork: Footwork (Beinarbeit, Fußarbeit) ist die Fähigkeit eines Boxers, sich schnell und effektiv im Ring zu bewegen, um gegnerische Treffer zu vermeiden und sich selbst in Angriffsposition zu bringen.
  5. Foul: Eine unerlaubte Handlung oder Bewegung beim Boxen, die von den Schiedsrichtern bestraft werden kann. Beispiele für Fouls sind Schläge unter die Gürtellinie, Anspucken des Gegners oder absichtliches Beißen.
  6. Führhand: Die Führhand ist die Hand, die dem Gegner am nächsten ist. Der Jab mit der Führhand ist der wichtigste Schlag im Boxen.

G

  1. Gerade: Die Gerade ist Schlag mit der Führ- oder Schlaghand direkt auf das Ziel. Sie erfordert korrekte Körperhaltung, präzise Ausführung und gehört zu den 4 Grundschlägen im Boxen.
  2. Gewicht machen: Gewicht machen, im Boxsport = Körpergewicht reduzieren, um in eine niedrigere Gewichtsklasse zu fallen und einen Vorteil im Kampf zu erzielen. Zu schnelles Abnehmen kann zu Gesundheitsproblemen und Leistungseinbußen führen.
  3. Gewichtsklassen: Boxer werden in Gewichtsklassen eingeteilt, um die Wettkämpfe fairer zu gestalten. Jede Gewichtsklasse hat ein Gewichtslimit, das Boxer erreichen müssen. Die Einteilung in Gewichtsklassen ermöglicht es den Boxern, gegen Gegner mit ähnlichem Körperbau und ähnlicher Statur anzutreten, und erhöht auf diese Weise die Chancengleichheit und die Sicherheit im Ring.
  4. Grundschläge: Die vier Grundschläge beim Boxen sind: Jab, Cross, Haken und Uppercut.
  5. Grundstellung: Der Grundstellung im Boxen ist das Fundament, auf dem alles andere aufbaut. Der richtige Stand sorgt für die nötige Stabilität bei gleichzeitiger Beweglichkeit in alle Richtungen. Sie ermöglicht es, kraftvoll zu schlagen und Angriffen auszuweichen.

H

  1. Haken: Ein (Seit) Haken ist ein Schlag, der seitlich auf den Kopf oder den Körper des Gegners abzielt.
  2. Halbdistanz: Die Halbdistanz im Boxen ist der Bereich zwischen der langen und der kurzen Distanz.
  3. Handverletzungen: Handverletzungen wie Mittelhandfrakturen, Bennettfrakturen sowie Prellungen und Quetschungen kommen im Boxsport häufig vor. Falsche Schlagtechnik oder schlecht bandagierte Hände sind häufig die Ursache.

I

  1. IBF: Die IBF (International Boxing Federation) ist einer der drei wichtigsten Boxverbände.
  2. Infight: Der Infight im Boxsport bezieht sich auf den Bereich, in dem sich die Boxer in unmittelbarer Nähe zueinander befinden und Körperkontakt haben. In diesem Bereich sind Schläge wie Haken, Aufwärtshaken und kurze Geraden wirksamer als Schläge aus der Distanz.
  3. Interimschampion: Ein Interimschampion hält vorübergehend den Titel, weil der Champion nicht in der Lage ist, seinen Titel zu verteidigen. Der Interimschampion wird durch einen Kampf der besten Herausforderer ermittelt.

J

  1. Jab: Ein Jab ist ein schneller, ansatzloser Schlag mit der Führhand des Boxers.

K

  1. Kämpfertypen: Die Kämpfertypen /Stile im Boxen sind der Nahkämpfer, der Schläger, der Out-Boxer und der technische Boxer. Jeder Typ verfügt über charakteristische Stärken und Schwächen, mit Ausnahme des „Technikers“, der aufgrund seiner Erfahrung und seines Talents, über viele taktischen Möglichkeiten verfügt.
  2. Kampfrekord: Ein Kampfrekord im Boxen ist eine Zusammenfassung der Statistiken eines Boxers, einschließlich der Anzahl seiner Kämpfe, Siege, Niederlagen und Unentschieden. Er zeigt auch, wie viele Siege durch K.o. oder technischen K.o. errungen wurden.
  3. Knockout: Ein Knockout (K.O.) liegt vor, wenn ein Boxer durch einen Schlag des Gegners zu Boden geht und nicht innerhalb von zehn Sekunden wieder aufstehen kann.
  4. Konter: Konter im Boxen = Defensivtechnik, bei der der Boxer den Schlägen des Gegners ausweicht und schnell zurückschlägt; erfordert schnelle Reaktion, präzise Schläge und gute Beobachtung des Gegners; effektive Möglichkeit, den Angriff zu neutralisieren und eigene Treffer zu landen.
  5. Kopfschutz: Der Kopfschutz schützt den Boxer gut vor oberflächlichen Verletzungen wie Hämatomen und Platzwunden im Gesicht oder am Kopf. Die Schlagwirkung wird jedoch nur geringfügig gedämpft.
  6. Kraftausdauer: Kraftausdauer im Boxen bezeichnet die Fähigkeit eines Boxers, über längere Zeit kraftvolle Schläge auszuführen. Sie wird durch gezieltes Training verbessert.

L

  1. Leberhaken: Ein Leberhaken im Boxsport ist ein Schlag, der auf die rechte Körperseite des Gegners unterhalb der unteren Rippen zielt. Der Leberhaken kann sehr schmerzhaft sein und zum K.o. führen.
  2. Linearer Champion (Lineal Champion): Der lineare Weltmeister im Boxen ist ein unangefochtener Champion in seiner Gewichtsklasse, der den Titel durch eine Reihe von Kämpfen und Herausforderungen errungen hat.
  3. Linker Haken: Der linke Haken, obwohl mit der Führhand geschlagen, ist einer der zerstörerischsten Schläge im Boxsport. Durch den Einsatz der Hüfte und des Körpers entwickelt er, wenn er technisch sauber geschlagen wird, große Kräfte. Er ist für den Gegner schwer zu sehen, was die Wahrscheinlichkeit von harten Treffern erhöht.
  4. Linksauslage: Die Linksauslage ist eine der Hauptauslagen im Boxen, bei der der Boxer mit dem linken Fuß nach vorne tritt und die linke Hand als Führhand benutzt. Sie wird von Rechtshändern bevorzugt, die etwa 90 % der Boxer ausmachen.
  5. Lucky Punch: Ein Lucky Punch im Boxsport ist ein unerwarteter, aber entscheidender Schlag, der oft gegen Ende eines Kampfes oder in einer Situation erfolgt, in der es für den Boxer schwierig erscheint, den Kampf zu gewinnen.

M

  1. Mehrheitsentscheidung: (Majority Decision) Eine Majority Decision im Boxsport ist eine Entscheidung der Punktrichter, bei der mindestens zwei der drei Punktrichter einen Boxer zum Sieger erklären, während der dritte Punktrichter den Kampf als unentschieden wertet.
  2. Mundschutz: Das Tragen eines Mundschutzes ist zum Schutz der Zähne und des Mundes des Boxers erforderlich.

N

  1. Nahkämpfer/Wühler/Infighter/Swarmer: Der Nahkämpfer oder Infighter sucht die Nähe zum Mann, wo er seine Stärken ausspielen kann. Er ist in der Regel kleiner als sein Gegner, übt ständig Druck aus und ist hart im Nehmen. Er riskiert bewusst, bei der Schließung der Distanz getroffen zu werden, um die Chance zu haben, selbst hart austeilen zu können.
  2. No Contest Regel (technischer Abbruch): Erfolgt der Kampfabbruch durch einen unbeabsichtigten Kopfstoß und die daraus resultierende Verletzung vor Ende der vierten Runde, wird der Kampf nicht gewertet.
  3. Nummerngirl: Nummerngirls im Boxsport sind Frauen, die in den Ringpausen während eines Boxkampfes in Badeanzügen oder knappen Outfits mit Nummernkarten durch den Ring laufen und die Nummer der nächsten Runde anzeigen.

O

  1. Old School Boxing: Als Old School Boxing wird der Boxstil bezeichnet, der bis in die 1950er Jahre populär war.
  2. Out Fighter: Der Out – Fighter kämpft auf die lange Distanz. Er verfügt über eine perfekte Beinarbeit, die es ihm ermöglicht, den erzwungenen Nahkampf zu vermeiden und die Kampfdistanz zu bestimmen. Dieser Kämpfertyp kann ein Konterboxer sein, greift aber durchaus aktiv mit schnellen Rein – Raus Aktionen an. Er vermeidet den Nahkampf durch perfekte Fußarbeit und taktisches Clinchen.
  3. Overcommitment: Zu viel Energie in einen Schlag oder eine Bewegung stecken und dadurch die Deckung vernachlässigen oder aus dem Gleichgewicht geraten. Dadurch wird man anfälliger für Konter des Gegners und läuft Gefahr, getroffen zu werden.
  4. Overhand Punch: Ein Overhand Punch ist ein Schlag, bei dem der Boxer mit der Schlaghand über die Deckung des Gegners oder dessen Angriff schlägt. Dieser Schlag ist besonders effektiv gegen einen Gegner mit hoher Deckung und kann zum Knockout führen.

P

  1. Passgang: Im Passgang bist du mobil in alle Richtungen. Du hast im Passgang das rechte Bein und die rechte Schulter, oder das linke Bein und die linke Schulter vorne. Du kannst dich im Passgang in verschiedene Richtungen bewegen. Dazu bewegst du immer den Fuß zuerst, in dessen Richtung du dich bewegst.
  2. Pinoy Boxen: Pinoy-Boxen ist eine Form des Boxens, die von Filipinos praktiziert wird. Seine Wurzeln liegen in bewaffneten Auseinandersetzungen, bei denen Fechtkonzepte und Bewegungsmuster aus dem bewaffneten Kampf auf das waffenlose Boxen übertragen wurden. Dazu gehören Techniken wie Beinarbeit, Schlagschule, Strategie und Taktik. Seine Blütezeit erlebte das Pinoy Boxen am Anfang des 20. Jahrhunderts im Profiboxen.
  3. Profiboxen: Profiboxen ist eine Form des Boxens, bei der die Boxer durch Kämpfe in der Öffentlichkeit Geld verdienen. Es gibt keine Altersgrenze und keine Begrenzung der Anzahl der Kämpfe. Die Regeln ähneln denen des Amateurboxens, aber es gibt Unterschiede, z. B. bei den Handschuhen, den Runden und den Bewertungskriterien der Kämpfe.
  4. Punch drunk: „Punch drunk“ ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für die Symptome der Dementia pugilistica, einer degenerativen Hirnerkrankung, die hauptsächlich bei Boxern und anderen Kontaktsportlern auftritt, die über einen längeren Zeitraum wiederholten Kopfverletzungen ausgesetzt sind.
  5. Punchingball: Ein Punchingball ist ein Trainingsgerät, das aus einem kleinen aufblasbaren Ball, einem Standfuß und einer gefederten Stange besteht.
  6. Punktrichter: Die Punktrichter bewerten jeden Boxkampf. Am Ende jeder Runde geben sie ihre Wertung ab.

Q

Queensberry Regeln: Die Queensberry-Regeln wurden 1865 von John Graham Chambers, einem Waliser, aufgestellt. Namensgeber war der Marquis of Queensberry. Die 1867 veröffentlichten Regeln sahen das Tragen von Boxhandschuhen, das Zählen bis 10, Rundenzeiten von 3 Minuten und Pausenzeiten von 1 Minute vor. Sie gelten als Fundament des modernen Boxsports.

R

  1. Rechtsauslage: Die Rechtsauslage, bei der der rechte Fuß des Boxers vorne und die rechte Hand als Führhand eingesetzt wird, ist eine der wichtigsten Auslagen im Boxsport. Sie ist die natürliche Auslage für Linkshänder.
  2. Regeln: siehe Queensberry Regeln
  3. Regular Champion: Als „regulärer Weltmeister“ wird ein Boxweltmeister bezeichnet, der nur den Titel eines der vier großen Boxverbände hält. Vgl. Superchampion
  4. Reichweite: Die Reichweite beim Boxen bezieht sich auf die maximale Entfernung, die ein Boxer mit seinen Schlägen erreichen kann. Sie hängt von der Armlänge und dem Körperbau des Boxers ab.
  5. Ring: Die quadratische Plattform, auf der die Boxer kämpfen, wird Ring genannt.
  6. Ring Magazine: Das Ring Magazine ist die ältesten noch existierenden Boxzeitschrift der USA. Das Magazin wurde 1922 gegründet und verleiht einen eigenen Weltmeistertitel.
  7. Ringrichter: Der Ringrichter/Schiedsrichter überwacht den Kampf und kann den Kampf abbrechen, wenn einer der Boxer nicht mehr in der Lage ist, weiterzukämpfen.
  8. Runde: Eine Runde im Boxsport ist ein Zeitabschnitt, in dem die Boxer aktiv kämpfen. Sie dauert in der Regel drei Minuten im Profiboxen und zwei bis drei Minuten im Amateurboxen. Ein Boxkampf geht über mehrere Runden.

S

  1. Sandsack: Siehe Boxsack
  2. Schattenboxen: Schattenboxen ist eine Trainingsmethode, bei der ein Boxer gegen einen imaginären Gegner „boxt“. Der Boxer bewegt sich, schlägt zu und verteidigt sich. Schattenboxen ist für Boxer eine effektive Möglichkeit, ihre Technik, Beweglichkeit und Ausdauer zu verbessern.
  3. Seilspringen: Für Boxer ist das Seilspringen traditionell eine sehr zeitsparende und effektive Methode zur Verbesserung des Herz-Kreislauf-Systems, der Auge-Hand-Koordination, der Ausdauer, des Rhythmus, der Schlagkraft, des Timings, der Schnellkraft, der Explosivität und der richtigen Atmung unter körperlicher Belastung.
  4. Schiedsrichter: Der Schiedsrichter/Ringrichter überwacht den Kampf und kann den Kampf abbrechen, wenn einer der Boxer nicht mehr in der Lage ist, weiterzukämpfen.
  5. Schläger/Brawler/Slugger: Der „Schläger“ ist ein Boxer, der bereit ist, einzustecken, um auszuteilen. Er verfügt über eine enorme Schlaghärte und ist zum offenen Schlagabtausch bereit, den er durch seine Härte und Kraft zu gewinnen sucht. Der Boxer ist in der Regel groß, schwer und sehr stark in Bezug auf Körperkraft und Schlaghärte und verfügt über gute Nehmerfähigkeiten.
  6. Schwergewicht: Das Schwergewicht ist die höchste Gewichtsklasse im Boxen, in der das Gewicht auf 200 Pfund (ca. 91 kg) oder mehr begrenzt ist.
  7. Schlagkraft: Schlagkraft im Boxsport beschreibt die Fähigkeit, wuchtige Schläge auszuführen. Sie hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Technik, Kraft und Schnelligkeit des Schlags, sowie von der körperlichen Verfassung und Erfahrung des Boxers.
  8. Schlaghand: Die Schlaghand ist die hintere Hand. Sie ist in der Regel die dominante Hand.
  9. Southpaw: siehe Rechtsauslage
  10. Sparring: Sparring ist ein Training, bei dem Boxer unter kontrollierten Bedingungen ihre kämpferischen Fähigkeiten verbessern.
  11. Sparringspartner: Ein Sparringspartner ist ein anderer Boxer, der mit einem Boxer trainiert, um Boxtechniken und -taktiken zu üben und zu verbessern. Die Sparringspartner arbeiten zusammen, um in einem simulierten Kampf Szenarien zu schaffen und ihre Fähigkeiten zu verbessern.
  12. Split Decision: Eine Split Decision (SD) im Boxsport ist eine Punktrichterentscheidung, bei der nur eine knappe Mehrheit der drei Punktrichter einen Boxer zum Sieger des Kampfes erklärt. Im Gegensatz zu einer einstimmigen Entscheidung sind die Punktrichter bei einer Split Decision geteilter Meinung.
  13. Standboxsack: Ein Standboxsack ist ein zylindrischer Sandsack aus Leder oder Kunstleder, der auf einem Ständer befestigt ist. Der Standboxsack ist transportabel. Er muss nicht aufgebaut werden.
  14. Superchampion: Ein Superchampion im Boxen ist ein Boxer, der einen bedeutenden Titel in einer Gewichtsklasse hält, der von mehreren Boxverbänden anerkannt wird. Der Titel „Superchampion“ wird von großen Boxverbänden wie WBA, WBC, IBF oder WBO vergeben und ist in der Regel höherwertiger als der reguläre Titel.
  15. Suspensorium: – siehe Tiefschutz
  16. Switch Hitter: Ein Switch Hitter ist ein Boxer, der während eines Kampfes die Auslage wechselt. Der Wechsel kann den Gegner überraschen und bietet mehr taktische Möglichkeiten.

T

  1. Technischer Knockout: Ein technischer Knockout (TKO) liegt vor, wenn der Ringrichter den Kampf abbricht, weil ein Boxer nicht mehr weiterkämpfen kann.
  2. technischer Boxer/ Techniker (Pure Boxer, Boxer-Puncher): Wie der Name „Techniker“ schon sagt, zeichnet sich dieser Kämpfertyp durch seine technische Vielseitigkeit aus. Er beherrscht ein breites Spektrum an Strategien und Taktiken. Er ist in der Lage, verschiedene Stile zu boxen und sich intelligent auf die Stärken und Schwächen seiner Gegner einzustellen.
  3. Tiefschlag: Tiefschlag im Boxen = illegaler Schlag unterhalb der Gürtellinie auf den Schambereich des Gegners, verursacht erhebliche Schmerzen und Verletzungen, wird in der Regel vom Schiedsrichter unterbunden, wiederholte Anwendung kann zur Disqualifikation führen.
  4. Tiefschutz: Ein Tiefschutz (Suspensorium) bewahrt Boxer und Kampfsportler, im Genitalbereich vor Verletzungen. Er besteht aus einer harten Außenschale und einer weichen Innenpolsterung. Der Tiefschutz wird unter der Boxhose getragen und ist ein wichtiger Bestandteil der Boxausrüstung.

U

  1. Unanimous Decision: Bei der Unanimous Decision sehen alle drei Punktrichter den gleichen Boxer als Sieger. Wie bei einem K.-o.-Sieg gibt es keinen Zweifel über den Ausgang des Kampfes. Der Sieger hat den Verlierer boxerisch klar dominiert.
  2. Undisputed Champion: Der unbestritten beste Kämpfer seiner Gewichtsklasse ist der unangefochtene Champion (Undisputed Champion). Er besitzt alle vier Gürtel der großen Boxverbände (IBF, WBA, WBC und WBO).
  3. Unzen: Unzen sind eine Maßeinheit für das Gewicht von Boxhandschuhen. Sie reichen von 8 bis 18 Unzen und hängt vom Körpergewicht des Boxers und vom Verwendungszweck ab. Schwerere Handschuhe bieten mehr Schutz, während leichtere Handschuhe eine höhere Schlagkraft ermöglichen.
  4. Uppercut: Ein Uppercut (Aufwärtshaken) ist ein Schlag, der von unten nach oben gegen den Körper oder den Kopf des Gegners geführt wird.

V

  1. Vaseline: Vaseline wird im Boxsport manchmal auf Gesicht und Körper aufgetragen, um vor Schlägen zu schützen und Hautabschürfungen zu vermeiden. Sie kann auch dazu beitragen, dass Schläge von der Körperoberfläche abprallen und weniger Schaden anrichten.

W

  1. WBA: Die WBA (World Boxing Association) ist einer der drei wichtigsten Boxverbände.
  2. WBC: Die WBC (World Boxing Council) ist einer der drei wichtigsten Boxverbände.
  3. WBO: Die World Boxing Organization (WBO) ist ein weltweit tätiger Boxverband, der 1988 in San Juan, Puerto Rico, gegründet wurde.
  4. WBU: WBU steht für „World Boxing Union“ und ist einer von mehreren internationalen Boxverbänden, die weltweit professionelle Boxkämpfe organisieren und regeln. Im Vergleich zu anderen großen Verbänden wie WBC, WBA, IBF und WBO ist die WBU ein relativ kleiner Verband.